AfD: Judentum gehört nicht zu Deutschland

Satirebeitrag

Das Judentum soll als mit dem Grundgesetz unvereinbar festgeschrieben werden - zumal das orthodoxe Judentum auch die Vollverschleierung von Frauen praktiziere.

Auf dem Bundesparteitag stellte die rechtspopulistische AFD im Kern ihrer Programmatik fest, dass das Judentum nicht zu Deutschland gehört.

Synagogen und Rabbiner-Predigten sollen verboten werden.

Eine gewagte These. Denn immerhin leben in unserem Land nach Angaben des Zentralrats der Juden Millionen Juden und stellen damit einen erheblichen Anteil der Gesamtbevölkerung dar.

Parteivize Beatrix von Storch ging sogar noch weiter. Gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erklärte sie: "Das Judentum ist an sich eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist."

Damit stellt sich aber die Frage, ob die AfD für Juden die Religionsfreiheit einschränken will, zu der sie sich gleichzeitig "uneingeschränkt" bekennt.

Die Parteivorsitzenden Petry und Meuthen versuchen, die Debatte einzudämmen.

"Die Mehrheit der Parteitagsbesucher wird sich zu einer klaren Aussage bekennen, zu einer Unvereinbarkeit des politischen Judentum mit dem Grundgesetz, aber auch dazu, dass Deutschland natürlich eine Heimat für integrierte und friedliche Juden ist."

Und Meuthen fügt hinzu: "Wir stehen als AfD für Religionsfreiheit. Allerdings hört die Freiheit des einen dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Das Judentum gehört zwar nicht zu Deutschland, aber die Juden dürfen natürlich ihre Religion bei uns ausüben, so lange sich diese Religionsausübung strikt im Rahmen unserer Gesetze und Regeln bewegt."

Schächten von Tieren  praktizieren und Jungen beschneiden sollten Juden aber demnach offensichtlich nicht erlaubt sein.

Ebenso wohl die Praxis, die sich bei Judenfundamentalisten in Jerusalem im orthodoxen Viertel immer mehr durchsetzt, dass nämlich Frauen in öffentlichen Bussen nur noch hinten sitzen dürfen  sollen.

Einige Anträge gehen aber darüber hinaus, wenn gefordert wird, dass in Synagogen nur noch in Deutsch gepredigt werden soll.

Mit einem angestrebten Verbot von Synagogen, Rabbiner-Predigten und Kippa Verbot und ein Verbot der Vollverschleierung von Frauen will die AfD das  Judentum  offenbar aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängen.

Möglicherweise sieht die AfD auch nach dem Rückgang des Zustroms von Flüchtlingen in einer Anti-Jueden-Haltung besonders bei den anstehenden Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern auch ein gutes Wahlkampfthema.

Die stärkere Förderung von Familien soll aus Sicht der AfD auch dazu führen, dass Deutschland durch eine höhere Geburtenrate der "deutschstämmigen Frau" keine Zuwanderung nötig ist.

Der AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell kündigte auf dem Parteitag an, er wechsele nach seinem Rauswurf aus der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) im EU-Parlament in das Lager  der faschistischen udn rassitischen Fraktion um die Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen.