Clausnitz - ein teutonischer Ort des Grauens

Sachsen-Sumpf 2.0 - Polizei-Chef redet Skandal runter

Ein Rechtsradikaler leitet das Flüchtlingsheim und Kriegsflüchtlinge müssen mit Polizeigewalt - vorbei an einer gröhlenden germanischen Horde - in die Unterkunft gezerrt werden. Währenddessen redet ein Polizeichef den Skandal herunter.

“Um die Situation nicht noch mehr zu verschärfen und damit Verletzte oder Sachschäden zu riskieren, war es einfach notwendig, die Asylsuchenden schnellstmöglich in die sichere Unterkunft zu bringen”, so der Polizeichef von Chemnitz, Uwe Reißmann. Konsequenzen für das Vorgehen der Polizei sehe er nicht.

Ein Video aus dem Internet vom Donnerstag zeigt einen Polizisten, der einen Migranten mit Gewalt aus einem Flüchtlingsbus in die Unterkunft bringt. Zu dem Zeitpunkt hatten sich etwa 100 Menschen versammelt, einige von ihnen demonstrierten gegen die Asylsuchenden.

Die sächsische Polizei ermittelt gegen einzelne Businsassen. Diese könnten die Demonstranten provoziert haben. So soll nach Angaben der Polizei ein Junge den Mittelfinger gezeigt haben. Das ist in im Lande unter Umständen als Beleidigung strafbar. Da versucht man in alter deutscher Tradition traumatisierte udn verängstigte Opfer zu Tätern zu machen - wie erbärmlich! 

Am Samstag gab es in Clausnitz eine Solidaritätskundgebung für die Migranten. Etwa 100 Menschen hatten sich dazu eingefunden.

Als dann sächische Polizisten Flüchtlinge mit brachialer Gewalt aus den Bus zerrten,  gröhlte die dumpfbacken-rechtsradikale Empfangshorde als wenn das 1 zu 0 für RB Leipzig gefallen wäre.

Nein diese Vorkommnisse fanden nicht  in Timbuktu statt sondern im CDU regierten Sachsen-Sumpf der Schande.

  • Verantwortlich für die Flüchtlinge ist Thomas Hetze, AfD-Mitglied mit fragwürdigem Weltbild.
  • Der Landkreis sagt dazu: "Solange er nicht gegen geltendes Recht verstößt, gibt es keine Probleme."

Dennoch entfaltet er auf rassistischen Veranstaltungen ein fragwürdiges Weltbild. Wirtschaftsflüchtlinge würden nach Deutschland einmarschieren, ohne dass die Regierung dagegen vorgehe. In Hetzes Augen "ein Verbrechen an der deutschen Nation". Dann wettert er gegen die Mitarbeiter des Landratsamtes, die nicht den Schneid hätten gegen die "Doktrin des Staatsapparates" aufzubegehren. Thomas Hetze ist kein ganz normaler Bürger. Er sprach auf Einladung der Alternative für Deutschland (AfD), deren Mitglied er ist, auf einer Kundgebung unter dem Motto "Asylchaos stoppen!"

„Widerlich und abscheulich“ - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich fand deutliche Worte für das, was sich dieser Tage in Sachsen abspielt. Besonders im Blickpunkt: Clausnitz. Ein Ortsteil von Rechenberg-Bienenmühle mit gerade einmal rund 1000 Einwohnern. Hier empfing am Donnerstagabend ein rechter Mob einen Bus mit Flüchtlingen, als diese eine neue Unterkunft beziehen sollten. Rund 100 Menschen grölten „Wir sind das Volk“ und versetzen die Flüchtlinge damit in Angst und Schrecken. Einige der Ankommenden weinten und wollten nicht aus dem Bus aussteigen.

Für die Flüchtlinge muss das Leben in Clausnitz nun erst einmal weitergehen – mit einem Heimleiter, der offenbar die politischen Vorstellungen der rechtspopulistischen  AfD teilt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, habe der Heimleiter sogar schon auf einer AfD-Demo eine Rede gehalten. Das Motto der Kundgebung: „Asylchaos stoppen“. In Holzhau soll er einen Stammtisch für die rechtspopulistische Partei organisiert haben.

Vorwürfe, er habe die Proteste an der Unterkunft sogar selbst angezettelt, wies er gegenüber der „Welt“ zurück. „Humbug“ sei das. Er sei durch seine AfD-Mitgliedschaft kein schlechterer oder besserer Heimbetreiber als andere.

Dieter Steinert, Leiter der Asylstabstelle des Landkreises, sagte der „Süddeutschen Zeitung“, man habe nichts von der Mitgliedschaft bei der AfD gewusst, als dem Mann die Leitung der Flüchtlingsunterkunft anvertraut wurde. "Erst danach gab es Gerüchte", so Steinert. Als Angestellter der  kreiseigenen Managementgesellschaft GSQ,  die auch Objekte zur Unterbringung für Flüchtlinge verwaltet, sei der Mann qualifiziert gewesen.

Hetze hatte in Holzhau, elf Autominuten von Clausnitz entfernt, einen Stammtisch für die AfD organisiert. Der Impulsvortrag der Veranstaltung stand unter dem Motto "Asyl und andere politische Amokfahrten". Wie es denn zusammenpasse, dass er sich in der AfD engagiere, sich andererseits um Flüchtlinge "kümmern" wolle, lautete nun die Frage. Das eine habe nichts mit dem anderen zu tun, sagte Hetze während der Versammlung. Er sei mit der Politik in Deutschland unzufrieden, das könne er nur über eine Partei artikulieren.

Fakt ist, Hetze muss jetzt die Politik umsetzen, die er selbst geißelt. Als Heimleiter ist er erster Ansprechpartner für alle Flüchtlinge. Hetze wird ihnen erklären müssen, wo der nächste Supermarkt ist, wo die nächste Bank. Er muss die Zusammenarbeit von Wohlfahrtsverbänden und freiwilligen Helfern koordinieren. Warum er sich für diesen Job entschieden hat, ist unbekannt. Er war für eine Stellungnahme über die AfD nicht zu erreichen.

Nazigegner haben in einem offenen Brief auf die Gewalt  in Clausnitz reagiert und Gegengewalt nicht ausgeschlossen:

Liebe Clausnitzer,

Allerorten liest man, dass ihr Angst habt, dass ihr verunsichert seid. Ihr möchtet einen Dialog auf Augenhöhe. Ihr habt am Donnerstag gezeigt, wo euer Dialog hinführt, und daran knüpfen wir gerne an! Wir von der Antifa haben euer Dorf besucht. Ein schönes Dorf. Auch euer Heimatmuseum hat uns sehr gefallen. Dinge können kaputt gehen, Traktoren können sich spontan selbst entzünden – es wäre doch schade drum. Nun ja, ein Teil unserer weiteren Möglichkeiten würde die Bevölkerung verunsichern.

Falls ihr noch einer einzigen geflüchteten Person Angst macht, wird das Konsequenzen für euch haben. Wir beobachten euch. Ein weiterer Angriff auf einen Flüchtling, ein Böller vor der Unterkunft – und euer Dorf wird in Trümmern liegen. Die Kosten für eure Unmenschlichkeit werden wir möglichst hoch treiben. Euer Hass und eure Hetze werden nicht unwidersprochen bleiben. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie ihr euren autoritären Charakter auslebt. Ihr lebt in einer Welt, in der "Deutschsein" mehr wert ist als Menschsein. Das werden wir nicht dulden. Und an die Polizei gerichtet: Zitat: 

Liebe sächsische Polizei,

 

In Clausnitz habt ihr wieder einmal gezeigt, dass ihr willig exekutiert, was der deutsche Volksmob von euch fordert. Von euch haben wir nichts anderes erwartet. Schon in Heidenau und Freital habt ihr gezeigt, wofür ihr steht. Durch Ignorieren, Gewährenlassen, Kleinreden und aktives Unterstützen fördert ihr einen rassistischen sächsischen Mob, der sich eurer Zustimmung sicher sein kann und tagtäglich zuschlägt. Auch ihr werdet die Konsequenzen für euer unmenschliches Handeln zu spüren bekommen.