Obamas Bruderstaat Saudi Arabien richtet 47 Oppositionelle hin

Nicht der oftmals von Mainstreammedien verteufelte Iran sondern der USA-Bruderstaat Saudi Arabien richtet zu Jahresbeginn 47 Oppositionelle hin - darunter auch den Schiiten-Geistlichen Nimr al Nimr. 

Saudi Arabien ist ein Gottesstaat , wo die Sharija gilt und die Religion des Wahabitismus quasi Staatsreligion ist. Dabei ist diese Form des Islam weitaus radikaler als die Auslegung des Islam im Iran oder etwa bei den Taliban in Afghanistan. Die Saudis vertreten  die radikalste Form des Islamismus. Trotzdem oder gerade deswegen ist dieser Staat neben Israel Bündnispartner Nr. 1 der USA in der Region. Christenfundamantalismus spielt auch im Staatsverständnis vieler US Politiker eine wichtige Rolle. Vielleicht spürt man hier eine Seelenverwandtschaft unter Gottesstaaten, die Israel als Staat der Juden aus deren kruder Weltsicht komplettiert. 

Dessen Exekutionen führte zu Empörung in der islamischen Welt. Eine Verschärfung der regionalen Konflikte könnte die Folge sein.

Den meisten Hingerichteten wurde vorgeworfen in eine Serie von Terroranschlägen verwickelt zu sein, die Al-Kaida zwischen 2003 und 2006 in Saudi-Arabien organisiert haben soll.

Zu wütenden Reaktionen führte jedoch vor allem die Exekution von Nimr al-Nimr. Der bekannte iranische Geistliche Ahmad Khatami kommentierte die Hinrichtung al-Nimrs als etwas was er vom "kriminellen" Saudi-Arabien nicht anders erwartet habe. Gleichsam warnte der schiitisch geprägte Iran das sunnitisch-wahabitische Königreich, der Schritt werde "zu hohen Kosten" führen. Khatami kündigte sogar an, die Familie der Sauds würde aus den Büchern der Geschichte getilgt werden.  

Ein irakisches Parlamentsmitglied der dort regierenden Koalition aus Schiiten warnte, al-Nimrs Exekution habe das Ziel "die Region in Brand zu setzen". Auch der oberste schiitische Rat des Libanon verurteilte al-Nimrs Hinrichtung und bezeichnete den Schritt als "schweren Fehler".

Dem schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr wurde zuvor vorgeworfen, zusammen mit sechs Mitstreitern zwischen 2011 und 2013 Anti-Regierungsproteste organisiert zu haben, bei denen 20 Menschen starben. Der Oberste Gerichtshof Saudi-Arabiens wies eine Anfechtung des Urteils zurück.

Mohammed al-Nimr, der Bruder des Hingerichteten sagte indes gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, er hoffe die Reaktionen auf al-Nimrs Exekution werden friedlich bleiben:

"Scheich al-Nimr genoss ein hohes Ansehen in seiner Gemeinschaft und generell in der Gesellschaft der Muslime. Ohne Zweifel wird es Reaktionen geben. Wir hoffen, dass alle Reaktionen in einem friedlichen Rahmen stattfinden. Niemand sollte außerhalb dieses Rahmens agieren. Genug Blutvergießen."

Unter den am Samstag Hingerichteten befand sich überdies auch Faris al-Zahrani, der mit Al-Kaida in Verbindung gebracht wird, und sich lange auf der saudischen Liste der meist gesuchten Terroristen befand. Auch ein Ägypter und ein Tschader befanden sich unter den Verurteilten.

Die absolutistische saudische Monarchie vollzog im Jahr 2015 mindestens 158 Hinrichtungen mit der höchsten Anzahl an öffentlichen Enthauptungen in den vergangenen zwanzig Jahren.

Das saudische Recht erlaubt dabei auch die Todesstrafe für Sexual- und Drogendelikte, Ehebruch und "Hexerei". Zuletzt wurden laut Amnesty International im November 2015 mindestens 63 Menschen, darunter 45 Ausländer, exekutiert.

Trotz der massiven Kritik von Menschenrechtsgruppen, wurde der Saudi Faisal Bin Hassan Trad im Herbst letzten Jahres zum Vorsitzenden einer Beratergruppe des UN-Menschenrechtsrat gewählt. Die Bühne nutzte dieser sogleich um verlautbaren zu lassen, in seinem Land würden lediglich Menschen hingerichtet, die "abscheuliche Verbrechen begehen und die Gesellschaft gefährden".