Russische Luftwaffe vernichtet 32 Öl- Raffinerien und Lagerstätten des IS

Die russische Luftwaffe hat in den zurückliegenden zwei Monaten Schläge gegen 32 ölverarbeitende Werke, elf Raffinerien und 23 Ölpumpstationen versetzt, wie der russische Vizeaußenminister Anatoli Antonow am Mittwoch in einem Briefing sagte.

Nach seinen Worten sind 1080 Tankwagen mit Öl vernichtet worden.  Dadurch sei der Umsatz des illegal geförderten Öls fast auf die Hälfte verringert worden, so Antonow.

Nach seinen Worten sind 1080 Tankwagen mit Öl vernichtet worden.  Dadurch sei der Umsatz des illegal geförderten Öls fast auf die Hälfte verringert worden, so Antonow.

Das Öl wird in Richtung Türkei verfrachtet und Ölraffinerien werden auch durch engliche Ölfirmen betrieben. So wird das Öl des IS über ein Nato-Land in den regulären Ölhandel gepumpt.

Nach Angaben russisxcher Behörden verdient der IS jährlich 2 Mrd. €uro mit dem Ölhandel. Andere westlicjhe Berichte mußten sogar noch weit höhere Profite einräumen, obwohl das Öl zu Dumpingpreisen auf dem Ölmarkt landet.  

Die Terrorgruppe kontrolliert etwa 60 Prozent der syrischen Ölproduktion und sieben größere Ölfelder im Irak. Über ein Netzwerk aus Mittelsmännern in der kurdischen Regierung und in der Türkei konnte der IS seine Produktion auf 45.000 Barrel Öl pro Tag ausweiten und generiert damit rund 3 Millionen Dollar am Tag.

Sowohl die türkische als auch die kurdische Regierung streiten offiziell jede Verbindung zum Ölschmuggel des IS ab. Aber die USA und die Türkei halten an der Doppelstrategie fest, den IS zu bekämpfen und gleichzeitig via Dritte massiv zu unterstützen. Einige kurdische Mittelsmänner, die am Schwarzmarkt-Handel des erbeuteten Öls beteiligt waren, wurden verhaftet, doch die Korruption auf höchster Regierungsebene bleibt unangetastet, wie der Investigativ-Journalist Nafeez Ahmed auf MiddleEastEye berichtet.

Ahmed bezieht sich auf Aussagen türkischer, kurdischer und irakischer Beamter. Eine anonyme Quelle in der regierenden Partei des Irak, der islamischen Dawa-Partei, bestätigte ihm gegenüber, dass „bedeutende Geheimdienst-Informationen belegen, dass Mitglieder der kurdischen Regionalregierung stillschweigend Öl-Verkäufe des IS auf dem Schwarzmarkt geduldet haben“.

Während der Irak-Invasion des IS im letzten Jahr hätten „Mitglieder der kurdischen Regionalregierung und Peschmerga-Milizen den verdeckten IS-Ölschmuggel direkt durch die Autonome Region Kurdistan ermöglicht.“ Auch der MiddleEastMonitorberichtet davon, dass die Peschmerga den Ölschmuggel der Terroristen zunächst gestoppt hätten, die Durchfahrt der Öl-Tanker jedoch wenig wieder erlaubt hätten.

Die Anschuldigungen wurden auch von türkischen Abgeordneten bestätigt, darunter ein hoher Beamter mit Verbindungen zum Büro des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu. Er bestätigte gegenüber dem MiddleEastEye, dass die Unterstützung der Türkei für islamistische Rebellen im Kampf gegen Assad von entscheidender Bedeutung für den rasanten Aufstieg des IS war.

„Die Türkei spielt ein doppeltes Spiel mit ihrer Syrien-Strategie“, so der türkische Offizielle. „Das Ausmaß der IS-Schmuggel-Operationen über die türkisch-syrische Grenze ist enorm, und vieles davon geschieht mit der Zustimmung von Erdogan und Davutoglu, die in den Islamisten eine Möglichkeit sehen, den türkischen Einfluss in der Region auszudehnen.“ Bereits vor einem Jahr sagte der türkische Abgeordnete Ali Ediboglu gegenüber Al-Monitor, dass bereits Öl im Wert von mehr als 800 Millionen Dollar in die Türkei geschmuggelt wurde, um es dort weiterzuverkaufen. Die Luftangriffe der Türkei auf Stellungen des IS bezeichnete der Informant als „zu geringfügig und zu spät“. Sie würden nicht auf die gesamte Infrastruktur des IS abzielen, sondern nur einige ausgewählte Ziele ins Visier nehmen.

Eine Analyse britischer Wissenschaftler, darunter der ehemalige Chef-Stratege von Royal Dutch Shell und Professor der Greenwich Universität Alec Coutroubis, hat die Schmuggel-Routen des IS unter die Lupe genommen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die Öl-Transporte im Südosten der Türkei „in  Adana enden, wo der große Tanker-Hafen Ceyhan beheimatet ist“. Die Wissenschaftler verglichen Ausschläge in den Frachtraten von Ceyhan mit der Aktivität des IS. Immer wenn die Islamisten „in Regionen mit hohen Ölvorkommen kämpfen, erreichen die Exporte von Ceyhan einen Höchststand“, schreiben die Autoren. Dies deute auf eine „illegale Lieferkette“ hin, die das Öl der Terroristen von Ceyhan in die globalen Märkte verschiffe. Zudem kritisierten die Forscher, dass US-Luftschläge bisher nicht auf die Öl-Transporter oder die besetzten Öl-Felder abzielen würden, weshalb der Schmuggel ungehindert weitergehen würde.

Das kurdische Unternehmen The Nokan Group steht im Verdacht Ölverkäufe für den IS in die Türkei abzuwickeln. Das Firmenkonglomerat befindet sich unter der Kontrolle der irakischen Partei „Patriotische Union Kurdistans“ (PUK). In einemBrief an das Management beklagte der ehemailge US-Botschafter Mark D. Wallace, dass das Unternehmen Öl aus der vom IS kontrollierten Baiji-Raffinerie nördlich von Tikrit durch die kurdische Region transportiere. Er forderte die Manager des Unternehmens auf, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen, doch weder das Unternehmen, noch die US-Behörden reagierten auf den Appell.

Der britisch-türkische Ölkonzern Genel Energy hat von der kurischen Regierung den Auftrag erhalten, die Raffinerien der Nokan Group mit Öl zu versorgen. Die Firma wird vom ehemaligen BP-CEO Tony Hayward geführt und genießt die volle Unterstützung britischer Parlamentarier. Einem Bericht des britischen Unterhauses zufolge ist Genel Energy die einzige britische Firma, die in die Region Kurdistan investiert hat. Die Region verfüge neben gigantische Gasreserven über rund 45 Milliarden Barrel Ölvorkommen und befinde sich damit in einer Liga mit Libyen und Nigeria. Dadurch sei die Region von Interesse für „Exxon, Chevron, Repsol, Total, the lokalen Konzern KAR, und die britisch-türkische Firma Genel Energy“, heißt es in dem Bericht weiter.

Genel Energy ist eng mit einer Gruppe britischer Parlamentarier verflochten, die langjährige Verbindungen zur britischen und kurdischen Ölindustrie unterhalten. So hielt beuspielsweise der konservative Abgeordnete Nadhim Zahawi bis vor kurzem sogar Anteile an der Firma und profitierte damit direkt vom Ölschmuggel in der kurdischen Region. Diese Verbindungen werfen die Frage auf, ob die indirekte Finanzierung einer Terrorgruppe durch britische Ölkonzerne den sogenannten „Krieg gegen den Terror“ nicht fundamental untergräbt.

Der für die Verhinderung der Finanzierung von Terrororganisationen zuständige Staatssekretär im US-Finanzministerium, David S. Cohen, hatte bereits am 23.10. 2014 in seiner vor dem Think Tank “Carnegie Endowment For International Peace” gehaltenen Rede auf die bedeutende Rolle der Türkei in diesem schmutzigen Geschäft – wenn auch sehr dezent - hingewiesen:

Mit Stand vom letzten Monats hat ISIS den Verkauf von Öl zu wesentlich reduzierten Preisen an eine Vielzahl von Zwischenhändlern getätigt, darunter einige aus der Türkei, die dann das Öl weiter transportierten und wieder veräußert haben“.

Unter anderem hat auch das „Strategic Studies Institute“ der US-Kriegsschule „US-Army War College“ in der Winterausgabe 2014-2015 seiner bekannten Zeitschrift „Parameters“, geschrieben, dass „der Großteil des von ISIS verkauften Erdöls direkt (also über Tanklaster) oder über kurdisch-irakische Mittelsmänner in die Türkei geht“.
Die russische Luftwaffe hatte auch schon mehrfach aus der Türkei kommende Konvois des IS angegriffen, während in der 12 Monatigen Zeit vor dem russischen einsatz die US Militärs die Öl.Infrastruktur des IS wetgehend unangetastet liessen.
Zudem haben lauf DIA-US-Geheimdienstbericht die US Geheimdienste die Entstehung des Islamischen Staates sogar wohlwollend begrüßt und dadurch die Schaffung einer Gegenmacht zur Assad-Regierung erhofft.
 
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Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Türkei vorgeworfen, den russischen Su-24-Bomber zur Absicherung der Öllieferungen durch den IS abgeschossen zu haben.

Russland habe Informationen, wonach Öl aus dem Gebiet der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in die Türkei geleitet werde, sagte Putin am Montag am Rande des Klimagipfels in Paris. Die Türkei habe den Jet abgeschossen, weil sie diese Ölquelle habe erhalten wollen.

Putin fügte hinzu, dass Russland eine breite internationale Koalition gegen den Terror unterstütze. Die Bekämpfung von Terroristen sei jedoch nicht möglich, so lange die Resolutionen des Weltsicherheitsrates, die den Handel mit Öl und Antiquitäten aus von den Extremisten beherrschten Gebieten verbieten, nicht eingehalten werden.

Am 24. Oktober wurde ein russischer Su 24-Bomber mit einer Luft-Luft-Rakete von einem türkischen F-16-Kampfjet über dem syrisch-türkischen Grenzgebiet abgeschossen.