Vom Volk nicht gewählte EZB-Diktatur entscheidet über Verbleib im Euroraum und die Existenz oder den Fall Griechenlands 

Griechenlands Banken im Würgegriff der EZB. Sie forciert den unausweichlich zu erwartenden Schuldenschnitt.

“Bloomberg” meldete jetzt, dass die EZB die Notkredite für Griechenlands Banken drastisch verringern will. 

Die “New York Times” berichtet unter Berufung auf Insider, dass die EZB den Wert der Sicherheiten, die griechische Banken bei ihrer Zentralbank hinterlegen, um an die Liquidität aus den Notkrediten (ELA) zu kommen, um bis zu 50% reduziert würden – wobei sich die Notenbank, so die Insider weiter, vorbehält, die Quote weiter zu reduzieren. Damit, das ist offenkundig, will die EZB den Druck vor allem auf Griechenland deutlich erhöhen.

Bislang garantiert die EZB sowohl die Existenz griechischer Banken, die mit Geld versorgt werden als auch die Schuldenrückzahlung Griechenlands:

Über Hilfskredite erhalten die  griechischne Banken die so dringend benötigte Liquidität, kaufen damit die von Athen ausgegebenen Staatsableihen bzw. T-Bills, und das Land kann mit den so eingenommenen Geldern Schulden zurück zahlen – zuletzt an den IWF, aber eben auch für auslaufende T-Bills, die bedient werden müssen.

Damit ist die EZB anstelle der Troika in der zentralen Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Athen und seinen Gläubigern geraten : Es hängt von ihrem Willen ab, ob und wie Griechenland finanziell am Leben gehalten wird. Das ist in den Statuten der EZB nicht wirklich vorgesehen, aber faktisch übernimmt die europäische Notenbank damit eine eminent politische Funktion: sie ist Geldgeber und Zuchtmeister zugleich, von ihrem Votum hängt mehr ab als von Kanzlerin Merkel oder etwa dem IWF.

Griechenlands Banken wiederum sind eine Art “Trojanisches Pferd”: sie können – wenn die EZB es möchte – Griechenland weiter finanzieren, sind aber auch die Achillesverse für die Athener Regierung, da ihr Überleben komplett in der Hand der EZB liegt. Daher schreibt die New York Times über den geplanten “haircut” bei Sicherheitshinterlegungen:

“The move highlights the hard-line approach taken by the E.C.B. toward Greece as it presses the new government to reach an agreement with its creditors”

Da Griechenlands Banken ohnehin am Abgrund stehen, wäre ein “haircut” bei den Sicherheitslegungen praktisch der Todesstoß. Die EZB aber, das zeigt sich einmal mehr, ist die eigentliche Macht in Europa. War die deutsche Bundesbank, wie ein Bonmot besagt, die deutsche Atombombe, so ist die EZB nun die Atombombe Europas. Gewählt hat diese Bombe niemand..