Möglicher Abschuß gefährdete Französisch-Deutsche Außenpolitik

 

Kommentar von Ralph T. Niemeyer nach Gespräch mit Field McConnell

Field McConnell (links) mit Ralph T. Niemeyer in Heidelberg am 15.04.2015

 

Man kann Dinge stets von mehreren Seiten betrachen. Abstand tut dabei gut, und natürlich hilft es gerade bei größeren, quasi weltbewegenden Dingen, sich auch die geopolitischen Tatsachen zu vergegenwärtigen, um zu verstehen, warum Regierungen Dinge nicht beim Namen nennen wollen oder dürfen.

Im vorliegenden Fall des möglicherweise abgeschossenen Airbus 320 der Germanwings ist dies mehr als angebracht, wenn man die widersprüchlichen offiziellen Versionen sortieren möchte. Daß die Nachrichtenlage wirr ist bei derartigen Katastrophen ist erklärbar.

Nicht zu verstehen ist aber für den Normalbürger, warum die Ungereimtheiten die nach den ersten Stunden Verwirrung hinterlassen nicht nach ein paar Wochen wenigstens schrittweise aufgeklärt anstatt weiter verschleiert werden. Regierungen haben doch die Pflicht, so die allgemeine Auffassung überzeugter Demokratieanhänger, die Bürgerinnen und Bürger aufzuklären. Nunja, sie haben auch die Verpflichtung Schaden vom Volk abzuwenden und vermutlich haben Bundeskanzlerin Merkel und Staatspräsident Francois Hollande genau dies mithilfe eines geradezu überschwenglichen demonstrativen Schulterschlusses bei der Pressekonferenz nach der Katastrophe hervorragend getan.

Nach meinen Gesprächen in den letzten drei Wochen mit etlichen Luftfahrtexperten, die sich allerdings bis auf Field McConnell noch nicht outen wollen, sehe ich das Mosaik von gesicherten Erkenntniss-Steinen immer vollständiger erscheinen, sodaß sich bereits einige Verbindungslinien zur Komplettierung eines natürlich konstruierten Gesamtbildes anbieten.

Von der flugtechnisch-phsyikalischen Seite kann man davon ausgehen, daß es einem Piloten gleich welchen Alters und Erfahrunsgsschatzes unmöglich ist ein derartig geradliniges und unverruckeltes Manöver bei der angebenen Geschwindigkeit per Hand durchzuführen.

Davon ausgehend stellen sich Fragen, wie die: hat der Co-Pilot nicht doch per Autopilot fliegen lassen? War er überhaupt bei Bewusstsein? Ruhige Atmung bis zum Schluß eines angeblich bewußt herbeigeführten, also erwünschten, Absturzes ist auch medizinisch ein Wunder, es sei denn der Mensch verfüge über kein Adrenalin.

In dem Interview, welches gerade editiert wird, gehe ich mit F16-US Airforce Veteran und American Airlines A 320 Kapitän Field McConnell diesen Fragen im Detail nach. Jeder kann es sich ansehen und anhören. Eine eigene Meinung muß sich ein jeder selber bilden. Allerdings kann auch McConnell keine schlüssige Antwort auf die Frage geben, warum der Kapitän nicht mehr ins Cockpit gelangen konnte, es sei denn, der Copilot hätte, wie in der offiziellen Version behauptet, die Tür quai doppelt verriegelt.

Zur geopolitischen Frage zurückkehrend sollte man sich vergegenwärtigen, daß Frankreich und Deutschland den USA in der Ukraine - Frage heftig in die Suppe spucken, weil sie die letzten Eskalationsstufen zum Glück für alle Beteiligten nicht mitgehen wollen.

Wenn der Abschuß von Germanwings 9525 (die Mainstream Medien sind sich nicht einig, welche Bezeichnung zutreffend ist, FOCUS spricht von 4U9525, NTV auch, Tagespiegel, ZDF und ein paar andere von 4U9252, aber vielleicht waren es ja mal wieder zwei Flieger in einem?!) durch französische Mirage Abfangjäger sich bewarheiten sollte, dann wäre eine Veröffentlichung dieses Umstandes eine weitere, in diesem Falle diplomatische Katastrophe mit weitreichenden Folgen für die französisch-deutsche Entente Continentale zwischen den beiden wichtigsten Gründern der EG und EU. 

Natürlich stellt sich die Sache dann anders dar, wenn man davon ausgehen muß, daß die französischen Abfangjäger keine andere Wahl hatten, als den Abschuß vorzunehmen, zum Beispiel um größeren Schaden an weitaus mehr Menschen abzuwenden. Dann könnte auch die deutsche Bundeskanzlerin sich damit anfreunden. Dies dürfte sie aber genausowenig wie der französische Staatspräsident nicht öffentlich einräumen.

Und was ist mit dem unglücklichen Co-Piloten, dessen tragische Vergangenheit durch die Presse an den weltweiten Pranger gebracht wurde? Sofern es sich tatsächlich um einen Angriff gehandelt hat, so wäre er sicher frei von Schuld, wenn man sich auch trotzdem wünschen mag, daß Piloten mental weniger zerrissen sein sollten. Wer aber wusste von seinen psychischen Problemen? Alle, die wichtig waren, so weiß man inzwischen, von seinem Arbeitgeber bis zurück zu seinen Ausbildern in Bremen und Arizona. Ein so genanntes "Grooming" (Kämmung) fördert innerhalb der zivilen ebenso wie bei der militärischen Ausbildung Schwächen zu Tage. Ein leichtes Futter für Geheimdienste, die eine Art Lee Harvey Oswald casten möchten.

Es liegt nahe, daß diejenigen, die den Angriff auf Germanwings 9525 ausgeführt haben mögen sich zuvor einen wie den jungen Mann ausgespäht haben, um nach dem Unglück den Dingen ihren lauf zu lassen und Presse wie auch Ermittlern, die teilweise ein symbiotisches Verhältnis zu pflegen scheinen, eine Spur gleich einer Herde von Elefanten zurückzulassen, um die Abläufe und Kausalitäten jenseits von flugtechnisch-physikalischen Möglichkeiten in politisch genehme Bahnen zu lenken.

Für Frau Merkel wäre es eine Premiere. Zum ersten Mal würde sie sich nicht mehr von Washington erpressen lassen. Ihr demonstrativer Schulterschluß mit Francois Hollande hat das zumindest deutlich werden lassen.