Cockburn:"Eine wirksame Terror-Offensive wie der IS bedarf der Unterstützung von Regierungen"  

Patrick Cockburn

Der preisgekrönte irische Guardian-Journalist Cockburn verdeutlicht, dass ein Aufstieg und eine militärische Expansion von Terror-Gruppen wie der IS nur mit Unterstützung durch mächtige Regierungen möglich ist.

Kein geringerer als der Erfolgsautor Noam Chomsky beruft sich suf diesen anglikanen "Journalisten-Gott", dessen Analysen er für die besten in Sachen IS und Außenpolitik der USA überhaupt hält.

Momentan verwundert das problemlose Überrennen der IS in Tikrit und vorher in dem kursich-syrischen Kobane durch YPG/PKK-Rebellen und  durch die irakische Armee im sunnitischen Kernland. 

Der unabhängige Sender "Democracy Now" hinterfragt,  warum die USA sich im angeblichen Kampf gegen die IS nicht auf Kräfte  wie die Assad-Truppen, die Hisbollah, die iranische Regierung aber auch die YPG/PKK u.a. stützen, die die IS wirkungsvoll und an vorderster Front massiv bekämpfen.

Cockburn und Chomsky vermuten deshalb eine "Alice-im-Wunderland-Strategie" der US Regierung Obama, die einerseits die IS angeblich und temporär bekämpft und andererseits alle Gruppen sogar behindert und jedenfalls nicht unterstützt, die gegen die IS kämpfen. Wie auch schon in der IZ beschrieben, vermuten auch diese Zeitgenossen eine Doppelstrategie der USA im Hinblick auf die IS.   

Immer wieder gibt es die Behauptung zu lesen, dass die US Geheimdienste Al Kaida und IS selber geschaffen haben, damit sie einen Vorwand und eine direkten Kriegsgrund für eine Kriegsintervention oder Kriegsbeteiligung beispielsweise in Syrien und im Irak haben. Diese Beheuptungen kann man beispielsweise sogar bei Hillary Clinton oder  führenden US Generälen wie Wesley Clarke finden. Demnach seien die US-Kriege gegen Irak, Syrien u. a. seit Jahren geplant. 

Die Hauptkraft gegen IS  in der Region ist demnach der schiitisch dominisrte Iran, der die irakische Schiiten-Regierung unterstützt. Genau diese pro-iranische Regierung wird von den USA unterstützt, während der Iranselber als Feind der USA betrachet wird. Allein dieses Verhalten macht die merkwürdige Unlogik der US-Regierung im Kampf gegen die IS deutlich. Offensichtlich will man die IS nicht wirklich ganz und nicht endgültig besiegen.

Die Hauptkraft im Kampf gegen die IS am Boden sind wohl die PKK-Partisanen der Kurden und deren Verbündete wie die YPG, die die US-Regierung Obama auf die Terrorliste gesetzt haben. 

Saudi Arabien, die Golfstaaten und Israel sind die wichtigsten Unterstützer der IS meint Noam Chomsky. Sie finanzieren und bewaffnen die IS und deren Verbündete. Die Staatsdoktrin Saudi Arabiens ist der Wahabitismus als radikalste Variante des Islam überhaupt. Und der IS vertritt genau diese wahabitische Ideologie der Saudis im Krieg gegen ihre Gegner.  Ausgerechnet dieser missionarische Wahabiten-Staat ist der engste arabische Verbündete der USA.

Zudemhabe der Krieg der USA gegn den Irak 2003 und die Hau-Drauf-Mentalität der USA  im Krieg diesen einst säkularen Baathistenstaat erst in einen Staat der Religionskriege  und des Krieges zwischen Sunniten und Schiiten verwandelt.  Die USA habenim Krieg mit bis zu einer Million Toten dieses Land buchstäblich brutalisiert und in einen nahezu gescheiterten Staat verwandelt. Dafür steht nicht nur der Folterskandal von Abu Ghreib.

Nur so ist auch zu erklären, dass die Sunniten auch gegen die Schiiten-Regierung weiterhin effektiven Widerstand leisten und eine 350 000 Mann Armee des Irak (zudem unterstützt vom Iran) auch nach 10 Jahren US Ausbildung nicht in der Lage ist einige tausend Partisanen aber auch die Mördertruppen des IS zu besiegen.