Auch ukrainischer Ex-Präsident Asarow bezeichnet damaligen Putsch als USA gesteuert

Nicht nur US Präsident Obama selber hatte den Putsch in der Ukraine vor einem Jahr als von den USA eingefädelt und ausgehandelt  bezeichnet.

 

Der damalige ukrainische Innenminster ist im Spiegel-Gespräch auch dieser Meinung. Aber nicht nur er.

Der Maidan hat sich von Anfang an auf radikale Kräfte gestützt. Als die Studenten am 29. November erklärten, sie wollten ihre Aktionen einstellen, stießen jene politischen Aktivisten zu ihnen, die bis dahin auf dem Europa-Platz demonstriert hatten. Und die waren aggressiv, riefen schon früh zum Sturm auf die Regierung auf. Und schon am 29. November bemerkten wir das erste Banner des Rechten Sektors auf dem Platz - von dieser Truppe waren zu dieser Zeit bereits an die 350 Leute auf dem Platz.Auch der ehemalige ukrainische Präsident Asarow bezeichnet den Februar-Putsch im letzten Jahr  in der Ukraine als US gesteuert, sagt Sachartschenko ineinem Spiegel-Gespräch. 

Er vermutet,  der damalige Chef der Präsidialadministration, Sergej Lowotschkin, hat dioe Eskalation auf dem Maidan  inszeniert, hinter ihm stand die Gruppe des Oligarchen Dmytro Firtasch. Sie hatten ihre eigenen Interessen.

Auch ukrainischer Ex-Präsident Asarow bezeichnet damaligen Putsch als USA gesteuert. 

Die Ereignisse von 2013/2014 in Kiew seien nach einem von den USA verfassten Szenario abgelaufen, sagte Asarow (67) am Sonntag im russischen Fernsehen. Die Hauptakteure auf dem Kiewer Protest-Platz Maidan bezeichnete er als Marionetten. „Das Szenario lag in der US-Botschaft. Auch die wichtigsten Strippenzieher waren nicht auf dem Maidan. Dort waren nur Strohpuppen ohne Macht und realen Einfluss.“

 

Während der Verhandlungen zwischen Präsident Viktor Janukowitsch und der Opposition sei Arsenij Jazenjuk (damals einer der Maidan-Anführer und heute ukrainischer Regierungschef) „jeden Tag bei der amerikanischen Botschaft vorbeigekommen und hat Anweisungen geholt“, sagte Asarow. Die Abmachungen zwischen Janukowitsch und der Opposition, die auch von drei EU-Außenministern als Garanten unterschrieben wurden, seien schließlich nur von Janukowitsch erfüllt worden. Die von den damaligen Außenministern Deutschlands, Polens und Frankreichs am 21. Februar mitunterzeichnete Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine bezeichnete Asarow als „Höchstmaß an Zynismus und Betrug in der Geschichte der Diplomatie.“

Laut Asarow hatte der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch mit seiner Ablehnung des Nato-Beitritts Unmut des Westens auf sich gezogen. „Dieser Kurs gefiel den USA und einigen ihrer EU-Partner nicht: Sie lasen uns immer wieder  die Leviten“, erinnerte Asarow. Auch die Bedenken der damaligen ukrainischen Regierung gegen das Assoziierungsabkommen mit der EU seien im Westen auf „Missfallen“ gestoßen. „Wir hatten vor enormen Wirtschaftsverlusten gewarnt, sollte das Abkommen unüberlegt unterschrieben werden“, sagte Asarow. „Die EU-Leitung begann uns unter kolossalen Druck zu setzen, damit wir unsere Zweifel zurückstellen und das Abkommen doch unterzeichnen…Man suchte nach einem Vorwand, um unsere Regierung zu stürzen. Uns wurde gesagt: Wenn ihr das Abkommen nicht unterschreibt, wird eine andere Regierung es unterschreiben“

Nikolai Asarow war von März 2010 bis Januar 2014 Ministerpräsident der Ukraine. Er trat am 28. Januar vor dem Hintergrund der gewaltsamen Proteste in Kiew zurück. Anlass für die Proteste, die im November 2013 ausbrachen und im Februar 2014 mit einem Umsturz endeten, war die Entscheidung der Regierung Asarow, die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU wegen drohenden Milliardenverlusten auszusetzen und sich wirtschaftlich Russland zuzuwenden.LICKR/ ANTONIO C.

Im Februar stürzte die ukrainische Opposition Präsident Viktor Janukowitsch und stellte eine Übergangsregierung, die im März den politischen Teil des Assoziierungsabkommens mit der EU unterschrieb. Der wirtschaftliche Teil, der den Wegfall der Zölle im Handel mit den EU-Ländern vorsieht, wurde am 27. Juni signiert. Sein Inkrafttreten wurde jedoch vom  November 2014 auf den 1. Januar 2016 verschoben. Am Freitag dieser Woche hat die ukrainische Hauptmilitärstaatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen Asarow erlassen. Die Behörde wirft dem Ex-Regierungschef „Amtsmissbrauch“ vor, schreiben russische Medien.