Auch der Präsident des Sudan beschuldigt USA hinter IS und Boko Haram zu stecken 

Auch der Präsident Tschetscheniens hatte behauptet, dass die USA hinter dem IS-Terror stecken. Jetzt behauptet das auch der sudanesische Präsident Baschir. 

Hierbei handelt es sich um Zeugen, die Einblicke in Machenschaften und in kriminelle Aktionen von staatlichen Geheimdiensten haben und nicht um irgendwelche Zeitzeugen.

Im Exklusivinterview mit euronews beschuldigt der sudanesische Präsident Omar al-Baschir die Geheimdienste Israels und der USA, terroristische Gruppen wie den Islamischen Staat zu unterstützen.

Baschir verteidigt sich gegen die Vorwürfe des Völkermords und Kriegsverbrechen, die ihm der Internationale Strafgerichtshof zur Last legt. Das Gericht hat einen Haftbefehl gegen Baschir ausgestellt, der bisher nicht vollstreckt wurde.

Er spricht außerdem über die Abspaltung des Sudsudans im Jahr 2011, und er erklärt, warum er erneut zur Wahl antritt, berichtet Euronews.

Über ISIL:

  • Baschir sagt, CIA und Mossad seien die einzigen Organisationen, die vom Aufstieg des Islamischen Staats profitierten
  • Er sagt, Israels Vorgehen gegenüber den Palästinensern bringe viele Muslime dazu, sich zu radikalisieren und Gruppen wie ISILbeizutreten
  • Er betont, der Sudan gehe erfolgreich gegen Islamisten vor, indem man potentielle Dschihadisten auf religiöser Basis umerziehe

Über die Anklage wegen Kriegsverbrechen:

  • Er streitet ethnische Säuberungen in Darfur ab
  • Er sagt, die Anklage des Internationales Strafgerichtshofs sei politisch motiviert und ziele darauf ab, die das politische System im Sudan zu verändern
  • Er sagt, die Anklage sei Teil einer gegen den Sudan gerichteten Kampagne

Über die Abspaltung des Südsudan:

  • Er sagt, er stehe zur Unabhängigkeit, auch wenn er sie bedauere. Die Abspaltung habe dem Sudan großen wirtschaftlichen Schaden zugefügt.

Biografie von Omar al Baschir: 

  • 1944 geboren, als der Sudan unter anglo-ägyptischer Kontrolle stand.
  • Schlug eine militärische Laufbahn ein, diente während des Jom-Kippur-Krieg 1973 in der ägyptischen Armee. War zu Beginn des ersten Bürgerkriegs am Kampf gegen bewaffnete Gruppen aus dem Südsudan beteiligt.
  • Übernahm 1989 durch einen Militärputsch die Macht im Sudan, dem seinerzeit größten Land Afrikas. Er ernannte er sich selbst zum Präsidenten.
  • Ist der erste amtierende Staatschef, gegen den der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl ausgestellt hat.