AfD-Parteitag in Bremen beschließt nur noch einen Führer an der Spitze 

Viele Tausende demonstrieren in der Stadt gegen Rassismus und AfD  - Schöner leben ohne Nazis 

Viele Menschen laufen durch die Bremer Innenstadt. Dabei: Plakate.

Die rechtspopulistische AfD wird zukünftig nur noch einen Führer an der Spitze haben und das wird wohl Bernd Lucke sein.

Lucke übte zuerst  in seiner Rede harsche Kritik an dem Drei-Sprecher-Modell. Der AfD-Chef gesteht: “Ich bin kein geborener Teamarbeiter”. Zudem mußte er zugeben, dass der Vorstand bisher "stümperhaft" gearbeitet habe. Überraschend meldeten sich danach seine Co-Sprecher Frauke Petry und Konrad Adam zu Wort und wiesen die Kritik zurück. Vom Kompromiß des Bundesvorstandes ist wenig übrig.

Damit ist das 3- Sprecher-Prinzip ab Dezember obsolet . Es gibt vn den Co-Vorsitzenden heftige Kritik an dieser Machtzusammenballung in nur einer Hand. Doch der Protest war vergeblich. Luckekonnte sich mit seinem   Allmachtsanspruch faktisch durchsetzen. Etwa 80 Prozent der anwesenden Mitglieder stimmten dem zu. 

Die Satzung wurde mit 67,5 Prozent angenommen.

Henkel wurde aus den USA zugeschaltet und hetzte islamophob gegen angebliche Auswüchse des Judentums sorry natürlich des Islam. In dieser Pauschalität ist die Aussage anti-semitisch und zutiefst homophob. Da werden Assoziationen an dunkelste Kapitel  der deutschen Geschichte wieder wach. 

Viele tausende Bremer demonstrierten gegen Rassismus und den AfD - Parteitag in Bremen. Die Teilnehmer beschimpften die AfD Parteimitglieder in Sprechchören als Nazis.  

Die Demo-Teilnehmer forderten auf Transparenten und in Sprechchören freie Grenzen für alle Menschen. Auf ihren Plakaten stand unter anderem "Schöner leben ohne Nazis", "Islamophobie ist heilbar" oder "AFD-Alles falsche Demokraten". Sie protestierten außerdem gegen Rassismus, Nationalismus und Sexismus. All dies warfen sie der AfD vor.

Zum Abschluss des Protestmarsches gab es vor dem Bremer Congress-Centrum auf der Bürgerweide eine Kundgebung und ein Konzert. Im Congress-Centrum tagt noch bis Sonntagabend ein Teil des AFD-Bundesparteitages.

Immer deutlicher zeigt die AfD programmatisch ihr rassistisches Gesicht.

Bernd Lucke will als Parteichef in Zukunft zwei Gruppen von Asylsuchenden unterscheiden: Zum einen Menschen, die „wegen ihres eigenen aktiven Einsatzes politisch oder religiös verfolgt werden“. Das sei der „klassische, völlig berechtigte Asylgrund“.

Und zweitens Kriegsflüchtlinge, die ohne eigenes Zutun verfolgt würden. „Auch diese Menschen brauchen unsere Hilfe, aber für ganze Völker, die verfolgt werden, ist unser Asylrecht nicht geschaffen.“ Luckes Vorschlag: Diese sollten dort bleiben, „wo man ihre Sprache spricht und wo man kulturell ähnlich geprägt“ sei, vorrangig in arabischen Ländern. Im Kern läuft sein Vorschlag also darauf hinaus, dass Deutschland Ländern wie der Türkei Geld dafür bezahlt, dass weniger Flüchtlinge hier ankommen. Einwände, dass dies kaum praktikabel und unsolidarisch sei, wischt er vom Tisch.

Das ist menschenverachtend und zynisch angesichts der Tatsache, dass die offenen und verdeckten  Nato-Kriege unserer westlichen Regierungen beispielsweise gegen Syrien und Assad diese Flüchtlingswellen als selbstgemacht verursachen und anschwellen lassen. "Wir" verursachen also dieses Elend selber und sind deshalb auch für zunehmende Flüchtlingsströme selbst verantwortlich. 

Die AfD fordert  neben einen Schuldenschnitt für die Hellenen zudem auch den Austritt Griechenlands aus der EU - Deutsche sollen nicht länger zahlen. Auch hier wird der rechtspopulisisch-völkische Ansatz in der Politik der AfD deutlich. Es wurde nämlich garnicht Griechenland und Griechen finanziert und gerettet sondern reiche Gläubiger und Kapitaloligarchen. Das verschweigt man aber lieber und bricht das eigentlich kapitalistische Problem auf eine rein völkische Ebene von Nationalstaaten herunter.

 Zur AfD will man sich erst im Herbst positionieren.