Zehntausende in Madrid beim Podemos-Linkspartei-Marsch für radikalen Wandel 

Die sozialistische Revolution in Griechenland scheint auch auf andere Bewegungen in Europa auszustrahlen.

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Zehntausende Anhänger der spanischen Linkspartei Podemos sind in Madrid aus Protest gegen die Sparpolitik auf die Straße gegangen. » yes we can «, riefen die Demonstranten bei dem »Marsch für radikalen Wandel « im Zentrum der spanischen Hauptstadt.

Die erst vor einem Jahr gegründete linkspopulistische Partei will bei der Parlamentswahl im November den Erfolg von Syriza in Griechenland kopieren und die Regierungsmacht erobern.

Der Politikprofessor Iglesias ist der Generalsekretär von Podemos, der gerade mal ein Jahr alten Linkspartei, die seit kurzem Spaniens politische Landschaft umpflügt. Wenn im Herbst dieses Jahres gewählt wird, will es Podemos Syriza nachmachen und möglichst auch die absolute die Macht im Lande übernehmen.

Aus der Sicht von Iglesias ist Syriza-Chef Alexis Tsipras ein Bruder im Geiste. Die beiden verstehen sich, das konnte man in den vergangenen Monaten sowohl in Madrid als auch in Athen beobachten, wo sich die beiden Arm in Arm von ihren jubelnden Anhängern hochleben ließen.

„Mit Tsipras wird ein normaler Mensch, ein Mann aus dem Volk die Regierung in Griechenland übernehmen“, sagte Iglesias im Wahlkampf. Das ist ein zentrales Element seines politischen Diskurses: Hier wie dort seien die einfachen Leute dabei, die politische Kaste der traditionellen Politiker und die neoliberalen Blockparteien von ihren Fleischtöpfen zu vertreiben. Und die einfachen Leute jenseits der etablierten politischen Klasse verkörpert in Spanien Podemos.

Der Diskurs kommt bei den Spaniern an. „Die Unterschiede zwischen Griechenland und Spanien sind enorm“, weiß auch Iglesias. Doch es gibt ein paar Gemeinsamkeiten: Massenarbeitslosigkeit, Verarmung, Abbau und Kastration des Sozialstaates und neoliberalen Privatisierungswahn. Der Kampf gegen Merkel geprägten EU- und US - Imperialismus und für nationale Selbstbestimmung und ökonomische Unabhängigkeit gehört auch dazu. 

Slogans wie »Allgemeines Grundeinkommen« und »'Ticktack, Ticktack, die Stunde der Veränderung ist da« prägten das Bild, schreibt das ND. 

 

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Igezias (Podemos) und Tsipras (Syriza)  

Spardiktate der Troika werden strikt abgelehnt.

Nach Informationen der  Podemos- Bewegung  wurden 260 Busse gemietet, um die Anhänger aus dem ganzen Land nach Madrid zu bringen. Hunderte Einwohner meldeten sich, um Demonstranten für die Nacht zu beherbergen. Podemos-Führer Pablo Iglesias tritt für einen drastischen Kurswechsel in der spanischen Politik ein. Während des Wahlkampfs in Griechenland unterstützte der 36-jährige Dozent für Politikwissenschaften den griechischen SYRIZA-Vorsitzenden Alexis Tsipras.

Pablo Iglesias, Chef der spanischen Linkspartei Podemos, war vor der Wahl in Gtriechenland zur Unterstützung war aus Spanien angereist. An die griechischen Wähler gewandt sagte er: “Der Wind des demokratischen Wandels bläst in Europa. Vereint für den Sieg, Syriza Podemos, wir werden gewinnen.”

Zwar hat Spanien die Rezession überwunden und die Wirtschaft ist laut vorläufigen Daten vom Freitag im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gewachsen, doch ist noch immer fast jeder Vierte arbeitslos. Das Wachstum kommt praktisch nur den Kapital-Oligarchen im Lande zu Gute. Besonders unter der Jugend hat die Arbeitslosigkeit dramatische Ausmaße. Die Löhne sind während der jahrelangen Krise zurückgegangen, während die Zahl der Angestellten mit gering bezahlten befristeten Verträgen stark gestiegen ist.

 

Podemos war im Januar 2014 aus dem Protest der »Indignados« (Empörten) hervorgegangen und hat sich erst Mitte November formell als Partei gegründet. 

 Bei der Europawahl im Mai stimmten bereits 1,2 Millionen Spanier für die Partei, die fünf Mandate im Europaparlament eroberte.

 

Inzwischen liegt Podemos in einigen Umfragen für die Parlamentswahl im November vor der regierenden konservativen Volkspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy und der oppositionellen Sozialistischen Partei in Führung. Rajoy warnte die Spanier eindringlich davor, »russisches Roulette« zu spielen, indem sie für Podemos stimmten, das ihnen »die Sterne vom Himmel verspricht«, seine Versprechen aber nicht halten könne. AFP/nd