CDU Fraktionschef Kauder setzt von Juden-Ausgrenzung zu Islam-Ausgrenzung gewendeten Anti-Semitismus fort

Volker Kauder: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland". Angela Merkel löste mit ihrer Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland, eine rege Debatte aus - auch innerhalb der eigenen Partei. (Quelle: dpa) 

Während Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt hatte, dass der Islam zu Deutschland gehöre, widerspricht ihr Fraktionschef Kauder dieser Ansicht diametral und er bezeichnet den Islam als nicht zu Deutschland gehörend. Das bürgerlich-konservative Lager weist durch das Erstarken von AfD und Pegida offenbar immer deutlichere Risse auf. Die Differenzen und Unterschiede zwischen Konservativen und Rechtspopulisten verschwinden punktuell immer mehr.

Die ARD zitierte in den Tagen der Anschläge von Paris eine Frankreich-Expertin, die den Anti-Semitismus gegen Muslime als den neuen Antisemitismus unserer Zeit bezeichnete.  Und die rechtsradikale Nazi-Partei der Front Nationale von Le Pen wurde bei den Europawahlen 2014 mit ca. 25 % stärkste Partei, nachdem sie den Antisemitismus gegen Juden abgelegt und ihn durch Islamfeindlichkeit als neue Form der Semiten-Hetze ersetzt hatte.

Da macht es der Freudsche Fehler von Angela Merkel jüngst im Bundestag auch nicht besser, indem sie "Antisemitismus als unsere staatliche Pflicht" bezeichnet hatte. http://www.rtdeutsch.com/9631/inland/merkel-antisemitismus-ist-unsere-staatliche-und-buergerliche-pflicht/ Angesichts der Pariser Terroranschläge gab Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Regierungserklärung ab, bei der sie sich einen sehr groben Versprecher erlaubte und “Antisemitismus zur staatlichen Pflicht” erklärte. Die Abgeordneten jedoch applaudierten unbeeindruckt der deutschen Regierungschefin zu.

Allerdings bezeichnet er in Anlehnung an Bundespräsident Gauck die Muslime zum Land gehörig - aber nicht den Islam. Er trennt praktisch den Menschen von seiner religiösen Identität, was er im Falle des Christentums als Fraktionschef einer angeblich christlichen Partei nicht macht. 

Christen, Juden und Muslime huldigen als monotheistische Weltreligionen dem gleichen Gott und alle Religionen stehen für den Weltfrieden - allerdings kann auch  jede Religion für kriegersche ud mörderische Zwecke misbraucht zund instrumentalisiertwerden. Das gilt aber auc für das Christentum und das Judentum, wie der völkerrechtswidrige Krieg der israelischen Regierung gegen Gaza zeigte, dem 2000 Muslime zum Opfer fielen- darunter über 500 Kinder. Der Strafgerichtshof in Den Haag hat Palästina jetzt als Mitglied aufgenommen und Ermittlungen wegen der dortigen Kriegsverbrechen in Gaza aufgenommen, die im Namen des Judentums verübt wurden.

Ebenso hatte der Ex US- Präsident George W. Bush den Krieg der USA von 2003 gegen den Irak auch als Kreuzzug gegen den Islam bezeichnet und so wurden in diesem völkerrechtswidrigen Krieg Hunderttausende Menschen auch im Namen des Christentums illegal ermordet. Auch das Christentum kann also ebenso für mörderische Terrorzwecke und für Krieg mißbraucht werden.  

Den Menschen kann man auch im säkularen Staat und beim Vorhandensein der Trennung von Kirche und Staat nicht von seiner Religion losgelöst betrachten. Er ist als Mensch ganzheitlich zu betrachten, solange Religionsfreiheit für alle Menchen grundgesetzlich garantiert und gewährt wird. 

Deshalb gehört der Islam natürlich genauso wie das Christentum oder das Judentum und auch der Atheismus   zu Deutschland.

Wer den Islam ausgrenzt, der grenzt die Muslime faktisch aus. Angesichts der Existenz von über 4 Mio. Muslime im Lande, die als Kinder türkischer Gastarbeiter hier auch geboren wurden,  ist dieser Muslim inklusive seines Glaubens natürlich ein Teil dieses Landes, das sich nicht mehr auf die Blut-und Boden-Ideologie beruft, die im Staatsbürgerschaftsrecht in der Bundesrepublik bis zur Einführung des Doppelpasses noch lange Zeit nach Gründung der Bundesrepublik gegolten hatte. Die Abstammung definiert nicht mehr alleine die Staatsbürgerschaft. Das Land wurde zum Einwanderungsland. 

Auch die Nazis hatten die Religion des Judentums vorrangig als Ethnie oder gar als Rasse definiert und sie hatten ihren völkischen Rassismus so hinter Religionskritik und hinter Religionsbashing versteckt.

Deshalb müssen wir den Anfängen wehren und dem CDU Bundestags-Fraktionschef Kauder diese Entgleisung und versuchte Ausgrenzung von Menschen bzw. ihrer Wesensmerkmale als Gläubige nicht durchgehen lassen. 

Auch der rechtspopulistische "Focus" versucht in diese Kerbe zu hauen und suggeriert im neuen Titelblatt, dass der Islam selber etwas mit dem Terror von Muslimen zu tun hätte. Genauso könnte man den Terror der israelischen regierungmit dem Judentum an sich in Verbindung bringen Das würde zurecht als Antisemitsmus gebrandmarkt werden . Aber genau die gleichen rechtspopulistischen Denkmuster benutzt jetzt auch der "Fokus" . Das Medium benutzt anti-semitische Ressentiments, die sich gegen alle Muslime und gegen den Islamnan sich richten und auch das istscharf zu verurteilen . Versteckten Rassismus dürfen wir nicht wieder salonfähig werden lassen - auch und gerade nach den Attentaten vom Paris nicht.