Bundesweit 45 000 gegen Pegida trotzen der Nazi-Hochburg Dresden

45 000 Bundesbürger demonstrierten gegen die Pegida und gegen Rassismus

Nur in Dresden immer noch signifikante 18 000 für Rassismus gegen Muslime und angebliche Judaisierung sorry ich meine Islamisierung Europas auf der Straße. 

Die Judenfeindlichkeit der Nazis ist heute in Form der Islamfeindlichkeit von Rechtspopulisten und Neonazis längst wieder auferstanden und rechtspopulistische Medien wie ZDF, Focus, Welt und ntv versuchen die Bewegung salonfähig zu machen.

Trotz dieser Türöffner-Funktion der deutschen Rechtspoulisten für Rassismus und Neonazis hat der Widerstand gegen Islamhetze jetzt immer mehr Zulauf, während die Zahl der Teilnehmer in Dresden stagniert und in anderen Orten der Republik weiterhin weitgehend bedeutungslos bleibt.  

Selbst in kritische Betrachtungen der Dresdner Pegida-Aufmärsche wird nur selten einbezogen, dass Sachsen ein größeres rechtes Wählerpotential hat als irgendein anderes Bundesland. Bei der Landtagswahl am 31. August vergangenen Jahres stimmten 160.000 Menschen (9,7 Prozent) für die AfD und zusätzlich 81.000 (4,9 Prozent für die NPD. Das sind zusammen über 240.000 Menschen. Pegida hat also noch reichlich Reserven. Dresden allein brachte es bei der Stadtratswahl am 25. Mai 2014 auf 18.341 NPD- und 46.309 AfD-Wähler. Das entspricht 2,8 und 7,0 Prozent.

Bei der sächsischen Landtagswahl 2004 erreichte die NPD mit 9,2 Prozent das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Besser hatte sie nur im April 1968 mit 9,8 Prozent in Baden-Württemberg abgeschnitten. 191.000 Sachsen stimmten für die Neonazis. Das bedeutete eine Verzehnfachung gegenüber der Landtagswahl 1999 und wirkte entsprechend sensationell. In den ersten Jahren nach dem Anschluss der DDR hatten die rechten Parteien – NPD, Republikaner und DVU – in den »neuen Ländern« deutlich schlechter abgeschnitten als im Westen. Das ist gegenwärtig umgekehrt, ohne dass die Gründe bisher analysiert sind.

Während in der DDR Nazi-Parteien und  deren Aufmärsche strikt verboten waren, gehen in Dresden nach 25 Jahren kapitalistischer Restauration und rechtspopulistischer Wende wieder Rassiste zu Tauenden auf die Straße Sachsens. 

Bislang hatte die Linkspartei Systemkritik gut kanalisiert - Doch eine zunehmende Sozialdemokratisierung udn anpassung an den Mainstream macht die Linkspartei als systeische Oppositionspartei im Lande immer weniger kenntlich. 

In diese Lücke der Systemkritik stoßen erstarkende Rechtspopulisten der AfD und Pegida-Islamhasser. De kapitalistische Systemkritik muss aber wieder nach links kanalisiert werden und der Protest darf nicht Rassisten und Rechtsradikalen überlassen werden.

Den Pegida-Rassisten wird überall das Licht ausgeknipst 

Tausende Gegendemonstranten sind bundesweit deutlich in der Mehrheit

Blick auf den Kölner Dom mit ausgeschalteter Außenbeleuchtung

KÖLN

Die Kölner Innenstadt bleibt dunkel, Gegner von Pegida sammeln sich in Berlin und Stuttgart, VW stellt in Dresden die Beleuchtung ab: Unter dem Motto "Licht aus für Rassisten" demonstrieren die Gegner des Bündnisses "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" zur Stunde in zahlreichen deutschen Städten, um ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Sowohl in der Hauptstadt als auch in Köln und Stuttgart haben sich deutlich mehr Gegner als Befürworter der Anti-Islam-Bewegung versammelt.

An zahlreichen zentralen Plätzen bleibt für die Dauer der Pegida-Demonstrationen das Licht aus: Der Stromversorger Rhein-Energie hat den Kölner Dom in Dunkelheit gehüllt. Auch die Brücken und die Altstadt werden nicht angestrahlt. Erst wenn der Kölner Pegida-Ableger Kögida seinen Zug durch die Stadt beendet hat, sollen die Lichter wieder angehen. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters sprach von einem "deutlichen Denkanstoß an potenzielle Teilnehmer der Demonstration, ihre Haltung und Teilnahme noch einmal zu überdenken". 250 Kögida-Teilnehmer werden gerade mal in Köln gezählt. Dem stehen mehr als 3000 Gegendemonstranten entgegen. 

Die Gegendemonstranten zeigten Plakate mit Sprüchen wie "Gemeinsam für ein tolerantes und buntes Köln" oder "Vielfalt statt Einfalt".

BERLIN

In Berlin will sich das Bündnis gegen Rassismus einem um 18.30 Uhr an der Südseite des Roten Rathauses geplanten antiislamischen Marsch in den Weg stellen. Organisiert wird dieser vom »Patrioten e. V.« unter dem Label »Bärgida«. Die Gegenaktion »Gemeinsam gegen rassistische Hetze und soziale Ausgrenzung auf die Straße« beginnt 17 Uhr am U-Bahnhof Klosterstraße. »Hinter dem ›Patrioten-Verein‹ steckt das rechtsnationalistische Umfeld von Gruppen wie ›German Defence League‹, ›Pro Deutschland‹, ›Die Freiheit‹, sogenannte Identitäre und AfD- und NPD-Sympathisanten«, warnt das Berliner Bündnis gegen Rassismus.

In Berlin wird das Brandenburger Tor nicht mehr beleuchtet. In der Hauptstadt haben sich anfangs  etwa 1.000 bis 2.000 Menschen versammelt, die gegen den Pegida-Ableger Bärgida demonstrieren. Bei der Gegendemo sind Justizminister Heiko Maas und der Landesvorsitzende der Berliner SPD, Jan Stöß, anwesend. Die Zahl der Bärgida-Befürworter hält sich hingegen in Grenzen: Die Polizei schätzt die Teilnehmer der Bärgida-Demo gerade mal auf 300.

 

In Berlin zogen spätersogar mehr als 5000 Menschen in Richtung Brandenburger Tor - einige Teilnehmern hielten Fahnen von SPD, Linkspartei und verschiedenen Gewerkschaften hoch. Größte Gegenveranstaltung in der Hauptstadt soll eine Aktion der Türkischen Gemeinde werden, zu der laut Polizei 10.000 Teilnehmer angemeldet sind.

STUTTGART

Mehrere Tausend Pegida-Gegner demonstrieren zur Stunde in Stuttgart.

Mehrere Tausend Menschen demonstrierten auch in Stuttgart gegen "Pegida". Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 5000 Menschen, die Veranstalter sprachen sogar von 8000 Teilnehmern. Oberbürgermeister Fritz Kuhn sprach von einer klaren politischen Botschaft für Integration und gegen Ausgrenzung. "Flüchtlinge sind in Stuttgart willkommen", betonte er.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sprach von einer klaren politischen Botschaft für Integration und gegen Ausgrenzung. "Flüchtlinge sind in Stuttgart willkommen", sagte der Grünen-Politiker. Er sei "froh und stolz" über die große Zahl der Demonstranten, weil sie zeige, dass in Stuttgart kein Platz sei für Menschen, die andere diskriminierten. Den Teilnehmern von Pegida-Kundgebungen in anderen Städten rät er: "Machen Sie sich nicht zu Mitläufern und zum Handwerkszeug von rechtsradikalen Neonazis."       

HAMBURG

In Hamburg forderten bei einer Kundgebung am Hauptbahnhof mehr als 1.000 ( bis 4000) Menschen Toleranz und Offenheit gegenüber Flüchtlingen und anderen Kulturen. In München haben sich Hunderte Demonstranten den Pegida-Anhängern in den Weg gestellt. Die ARD berichtet einseitig, aus der Menge der Gegendemonstranten seien Steine und Feuerwerkskörper geworfen worden. Obes sich dabei um V-Leute des Verfassungsschutzes oder der Polizei handelt, wird nicht mal in Erwägung gezogen.

Die "Toleranten Europäer gegen die Idiotisierung des Abendlandes" ("Tegida") forderten bei der Kundgebung am Hauptbahnhof Toleranz und Offenheit für Flüchtlinge und andere Kulturen.

ROSTOCK

In Rostock kamen rund 800 Menschen zusammen, um unter dem Motto "Willkommen im Abendland! Rostock für alle" ein Zeichen gegen eine für nächste Woche geplante Pegida-Demonstration zu setzen.

DRESDEN

In Dresden hingegen versammelten sich erneut Tausende Pegida-Anhänger. Es gebe "starken Zulauf", sagte ein Polizei-Sprecher. Genaue Zahlen zu dieser elften Pegida-Kundgebung könne die Polizei noch nicht machen, bei der Kundgebung am 22. Dezember waren rund 17.500 Teilnehmer auf dem Theaterplatz vor der Semperoper versammelt. NTV spricht um 19 Uhr vongerade mal 10 000 Teilnehmern - also von deutlich weniger als zuletzt. 

In Dresden wird Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich dazu eingeladen, auf einer der nächsten Pegida-Veranstaltungen eine Rede zu halten. Da wächst womöglich rechtsradikales Gedankengut zusammen. 

An diesem Montag vor Weihnachten blieb auch die Oper im Dunkeln. Nun zieht der Volkswagen-Konzern nach und lässt seine gläserne Manufaktur in der Innenstadt unbeleuchtet. 

Das Bündnis Dresden für Alle und Bands riefen zu Gegendemos auf und wollen damit für Toleranz und eine weltoffene Stadt werben. Mehrere Hundert Menschen waren zu Beginn der Pegida-Demonstration bereits zur Gegenveranstaltung versammelt.

Vor zwei Wochen kam es dort nach dem rechten Marsch zu massiver Gewalt. Wie Augenzeugen der Presse sagten, hatten über 50 Pegida-Anhänger ein Dresdner Einkaufszentrum gestürmt und eine Gruppe ausländischer Jugendlicher mit Baseballschlägern, Messern, Glasflaschen und Elektroschockpistolen angegriffen. Ein 15jähriges Mädchen war so geschlagen worden, daß es in die Klinik mußte, weitere Jugendliche waren verletzt worden. Das Kulturbüro Sachsen habe Anzeige erstattet, nachdem die Polizei das Mädchen zunächst abgewiesen habe, hieß es.

Dem vorbestraften Pegida-Hauptorganisator Lutz Bachmann, der eine PR- und Fotoagentur besitzt und auf seiner Homepage mit »guten Kontakten« zum Springer-Konzern prahlt, haben mehrere Medien bereits Verbindungen zu der Dresdner Größe im Rotlichtmilieu, Wolfgang Förster, nachgewiesen, einem Nachtklubbesitzer, über den Bild seit Jahren rege schreibt. Zu ihm dürfte auch Mitorganisator Ingo Friedemann Kontakte haben. Zumindest betrieb er bis vor kurzem ein türkisches Bad (!) in dessen früheren Gewerberäumen.

Auch im Internet wird gegen "Pegida" mobil gemacht. Deren Gegner riefen zu einer "Online-Demonstration" auf. Möglichst viele Menschen sollten in sozialen Netzwerken Flagge zeigen ("Für ein buntes Deutschland #NoPegida").

 

Angesichts der "Pegida"-Proteste forderte der Rat für Migration die Entwicklung eines republikanischen Leitbildes in Deutschland

MÜNSTER 

18 000 Gegendemonstranten laut Facebook 

MARBURG 

3000 Gegendemonsranten laut Facebook 

Teilnehmer in anderen deutschen Städten am 5. Januar
  Pegida Nopegida
Dresden 10.000- 18 000 5.000
Berlin 300 5.000
Köln 500 - abgesagt 5.000
München 60 1.500
Stuttgart keine Veranstaltung 8.000
Hamburg keine Veranstaltung 4.000
Münster keine Veranstaltung 8.000-18.000
Rostock keine Veranstaltung 800 - 3000

Marburg                                                             3000