Entweder wird die Linke wieder systemkritischer oder untergehen 

Die Linke feiert 25 Jahre Kapitalismus in Ostdeutschland und könnte damit Teil der Front der neoliberalen Parteien im Lande werden, die quasi zu einer SPD 2.0 mutieren könnte. Nur dann würde sie sich überflüsig machen.

 

Es gab 1989 keine friedliche Revolution. Es gab eine Restauration des klassischen Kapitalismus in der ehemaligen DDR. 

Die protestierende Volksbewegung hatte sich für eine bessere DDR und für einen besseren Sozialismus in der DDR eingesetzt. Eine großdeutsche Bewegung, an der sich dann auch Rechtspopulisten und Nazis neben der CDU beteiligt hatten, entstand erst nachdem die Bewegung gekapert und von Ultranationalisten gewendet worden war.  

Katja Kipping sollte als Linken-Chefin deshalb nicht eindimensional in den Chor der bürgerlichen Parteien einstimmen und von "25 Jahren friedlicher Revolution" schwadronieren . Das ist Unsinn.

25 Jahre nach Ende der DDR gehen erstmals wieder Rechtspopulisten und Nazis zu tausenden auf die Straße. Auch das ist das Ergebnis von 25 Jahren kapitalistischer Wende. Die Rechsradikalen und Rassisten haben Teile der normalen Bevölkerung in Osrtdeutschland mental erreicht.

Die Linke steht nicht mehr an der Spitze der systemkritischen Bewegung, die sich auch gegen Lügenmedien wendet.  Auch gegen Ukra-Faschismus hat sich die Linkspartei nicht  hinreichend profiliert und selbst das Bekämpfen des Russen-Bashing überlässt man lieber anderen politischen Bewegungen. Ebenso fehlt die Solidarität mit dem Kampf der unterdrückten Völker gegen neuen Kolonialismus, was insbesondere an der Nicht-Unterstützung der Palästinenser und der Ost-Ukrainer deutlich wird.  Deshalb laufen systemkritisch denkende Menschen neuerdings den Rechtspopulisten der AfD oder Pegida hinrher.

Jetzt ist der AfD bei den Landtagswahlen im Osten der Durchbruch gelungen. Denn durch ihre Außendarstellung gelang es ihr, sich als so etwas wie eine „Anti-Establishment-Partei“ darzustellen. Und so mobilisierte sie große Zahlen von NichtwählerInnen, die sich vom politischen System entfremdet haben. Und sie brach auch in das Wählerklientel der LINKEN ein. „Denn wer es ‚denen da oben‘ mal zeigen will, für den ist die Ost-Linke längst viel zu zahm“, schreiben am 2.September, kurz nach der sächsischen Landtagswahl, die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ und sprechen damit wahre Worte.

Fünfundzwanzig Jahre Betrug sind genug! Der Kapitalismus hat den Menschen im Osten nicht viel zu bieten. Deshalb ist es falsch ihn nur mitzuverwalten, statt den Kampf dagegen zu organisieren, wie es die Führung der LINKEN im Osten praktiziert. So wird auch sie mehr und mehr als Teil des Establishments wahrgenommen. Wenn sie nicht bald eine radikale Wende vollzieht und die Organisierung und Unterstützung von Gegenwehr und Selbstorganisation der ostdeutschen Lohnabhängigen und Jugendlichen zu ihrer Hauptaufgabe macht, wird sie als Ansatz für eine Partei der arbeitenden Bevölkerung, die sich gegen die Folgen der Wiedereinführung des Kapitalismus vor 25 Jahren wehrt und eine Alternative dazu aufzeigen könnte, scheitern.

Entweder gelingt es der Linken die sysemkritischen Menschen neu zu begeistern oder sie werden den Rechtspopulisten und Rassisten hinterherlaufen  und sich für völkischen Rassenkampf statt für sozialitsischen Klassenkampf von unten einsetzen. Jetzt müssen die Weichen für 2015 neu gestelt werden.