Freitag, 12. Dezember 2014

Oskar Lafontaine: Große Koalition im Bund schwächt Gewerkschaften – Lohndumping wird weiter gehen

Oskar Lafontaine: Große Koalition im Bund schwächt Gewerkschaften – Lohndumping wird weiter gehen

Die Linke im Saarländischen Landtag kritisiert den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit als „unverantwortlich“. Oskar Lafontaine erklärt: „Deutschland hat seit über zehn Jahren die wenigsten Streiktage und eine besonders geringe Lohnentwicklung. Wenn Union und SPD die Gewerkschaften jetzt noch weiter schwächen, läuft das darauf hinaus, dass künftig auch die Gewerkschaften, die Menschen in Schlüsselpositionen organisieren, wie beispielsweise Lokführer, Piloten und Ärzte, ebenfalls gezwungen werden, Tarifabschlüssen zuzustimmen, die sich gerade einmal auf dem Niveau der Teuerungsrate befinden. Das Reallohn-Niveau der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland wird in Folge noch weiter sinken. Wenn die Arbeitsministerin erklärt, 'Es darf nicht darum gehen, dass der Erfolg in Tarifverhandlungen sich allein danach bemisst, welche Stellung und Streikmacht jemand im Betrieb hat', zeigt das, dass Frau Nahles die Wirkungsweise der Agendagesetze immer noch nicht verstanden hat. Selbstverständlich hängt der Tariferfolg von der Streikmacht der Gewerkschaften ab, die durch die Agendagesetze bereits erheblich geschwächt wurde. Wenn jetzt auch noch die Gewerkschaften geschwächt werden sollen, die bisher noch über eine Streikmacht verfügten, dann wird das deutsche Lohndumping mit regierungsamtlichem Segen weiter gehen.“

Quelle: http://www.oskar-lafontaine.de/links-wirkt/details/f/1/t/oskar-lafontaine-grosse-koalition-im-bund-schwaecht-gewerkschaften-lohndumping-wird-weiter-gehe/