Wer von "Tarifeinheit" redet, fällt Teilen der Belegschaften in den Rücken!

von Heinz Michael Vilsmeier
 
Warum das Gerede von der Tarifeinheit verlogen und teilweise völlig falsch ist.
 
Die Bundesregierung will mit einem Gesetz zur "Tarifeinheit" die Rechte von Berufsgewerkschaften beschneiden. Der Gesetzesentwurf der Sozialdemokratin Andrea Nahles (SPD) sieht vor: Wenn in einem Betrieb für eine Beschäftigtengruppe von zwei Gewerkschaften für zwei unterschiedliche Tarifverträge gekämpft wird, soll künftig nur noch der Tarifvertrag gelten, den diejenige Gewerkschaft abgeschlossen hat, die im Betrieb über mehr Mitglieder verfügt.
 
Ich meine: Der Gesetzentwurf ist eine Gefälligkeit der Sozialdemokratin an die großen etablierten Gewerkschaften, die jedoch seit Jahren selbst zur Durchlöcherung der Tarifeinheit beigetragen haben. Dass sehe nicht nur ich so, sondern auch renommierte Arbeitsrechtler wie Prof. Georg Preis oder der der Fachanwalt für Arbeitsrecht Rolf Geffken. 
 
Die Arbeitgeber-Vereinigung BDA begrüßt den Vorstoß der Ministerin. Sollte das Gesetz sofort in Kraft treten, könnten beispielsweise im Tarifstreit mit der Bahn sowohl EVG wie auch GDL streiken, allerdings wüssten die kleinere GDL und ihre Mitglieder, dass ihr Tarifvertrag nur dann gelten würde, wenn sie mehr Mitglieder als die EVG hätten.