Ölpreiskrieg könnte USA und Russland in den Abgrund ziehen 


Bei einem Ölpreis von unter 80 Dollar kommen Produzenten zunehmend unter Druck

Um jeden Preis wollen die US Finanz-Elite und die Oligarchen der Wallstreet den angefachten Krieg mit Russland und China gewinnen. Dazu setzt man auf die Waffe Ölpreissenkung. Der Dollar als Weltleitwährung wird dafür als Waffe eingesetzt.

 

Russlands Wirtschaft ist im Export zu   50 % mit  Öl- und Gas beteiligt. Es ist die Kern-Säule der russischen Wirtchaft. Deshalb haben US- Oligarchen ein Interesse an einem niedrigen Ölpreis am Weltmarkt, zumal Sanktionen die russiche Wirtschaft bisher nicht entscheidend in die Knie gezwungen haben.

Doch dieser Krieg und die Nicht-Senkungen der Fördermenge der mit den USA Verbündeten Suadis könnte nicht nur zum Preisverfall sondern auch dazu führen, dass sich die Ölpreiswaffe als Bumerang für die US- Wirtschaft selber erweisen könnte. 

Weder Sanktionen, die Kapitalmanipulationen (Währungstricksereien), noch Handelskriege in Form von Preissenkungen oder regionale Terrorfinanzierung über Geheimdienste werden den aufgebauten Wirtschaftsfeind Rußland in die Ecke drücken. Das Problem der USA und Europas, sowie Asien ist der gigantische Rohstoffverbrauch, um sich gegenseitig eigentlich im Grunde nach Massenware für die Konsumtempel zu verkaufen bzw. deren Kundschaft kreditorisch als Konsumenten liquide zu halten.

In jeden Fall dient das korrupte Saudi Arabien, Katar und Kuweit willfährig den Wall Street-Oligarchen in dem Versuch weiterhin die Oberhand zu behalten. Die OPEC wird systematisch von den Ölkonzernen, deren Inhaber auch wiederum die Bänkster sind, erpresst, denn wer die richtigen unsichtbaren Waffen gegen den bösen Islam hat, der bestimmt die Politik vor Ort. Die Öl-Multis senken nämlich ihre Preie an den Tankstellen trotzdem kaum - verglichen mit dem Preisverfall für Rohöl am Weltmarkt nämlich nur marginal. 

Ganze Welt-Regierungen in Schieflage und Misskredit zu bringen ist für Washingtons Geldadel, der die Politikrichtung bezahlt und erstellt, purer Selbstzweck.

Die Überproduktion von Öl und Gas führt aber zum  Preisverfall des Ölpreiseses.

Fracking bewirkt zudem zusätzliche Mengen an Öl auf dem Weltmarkt, die zum Preisverfall führen, zumal die Wallstreet und die US-Verbündeten OPEC-Saudis ihre Ölfördermengen nicht reduzieren wollen.

So reduzierte Saudi Arabien  erst jüngst die Exportpreise für sein Öl noch einmal zusätzlich – allerdings nur für Kunden in den USA.

Dies deutet darauf hin, dass man in Riad offenbar den Kampf gegen die mittelständischen Fracking-Unternehmen in den USA aufgenommen hat. Diese geraten nämlich bei den aktuellen Preisen bereits zunehmend unter Druck. 

"Die Förderkosten variieren je nach Region und Projekt", sagt Frank Klumpp, Rohstoffexperte bei der Landesbank Baden-Württemberg. Unter 80 Dollar werde die Luft jedoch dünner. Da wird Fracking wegen der enormen Förderkosten udn Belasrfung der Umwelt mit Giften nicht mehr rentabel und auch zunehmend unverantwortbar.  

Wood Mackenzie, eine Beratungsfirma für die Energiebranche, schätzt, dass die meisten Schieferöl-Förderstätten bei Preisen unter 75 Dollar unrentabel werden, die Investmentbank Morgan Stanley hat einen Durchschnittswert von 76 bis 77 Dollar errechnet, gewichtet nach der Größe der Vorkommen.

Und genau hier liegen die Preise derzeit in den USA. Denn die amerikanische Ölsorte WTI notiert stets etwas tiefer als die Nordseesorte Brent. In der vergangenen Woche fiel WTI bis auf 76,70 Dollar je Barrel, derzeit kostet es knapp unter 80 Dollar. Die Preise sind also in einer akuten Gefahrenzone angelangt, was die Fracking-Industrie betrifft.

»Die US-Schieferölrevolution funktioniert nicht bei 80 Dollar je Fass«, sagte Daniel Dicker von der Beratungs- und Analysefirma MercBlocWealth Management Solutions. Das Unternehmen mit 25jähriger Erfahrung im Ölgeschäft an der New Yorker Börse wurde gegenüber dem US-Wirtschaftsinformationsdienst Bloomberg am Donnerstag noch deutlicher. Allein in den US-Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Kansas seien nun »plötzlich 19 Förderregionen gefährdet«. Der Grund: Vier dieser Gebiete brauchen einen Ölpreis von mindesten 100 Dollar, um kostendeckend zu arbeiten, und bei 75 Dollar fallen alle 19 aus. Laut der Beratungsfirma Drillinginfo Inc. geht es hier um 0,4 Millionen Fass pro Tag. Für die gesamte USA ergeben die Schätzungen, dass zwischen 30 und 50 Prozent der existierenden Schieferölproduzenten bei einem Weltmarktpreis von 75 bis 80 Dollar nicht mehr kostendeckend sein können.

Inzwischen haben die ersten Auswirkungen des Preisrutsches auf das Bankensystem durchgeschlagen. In der Nacht zum Donnerstag berichtete die Financial Times, dass die Finanzkonzerne Wells Fargo (USA) und Barclays (UK) einem möglichen Verlust von 850 Millionen Dollar entgegensehen, die sie vor kurzem zwei US-Ölgesellschaften als Überbrückungskredit zur Finanzierung einer Fusion zur Verfügung gestellt hatten. Deren Geschäftsmodell sei bei niedrigen Ölpreisen nicht mehr tragbar.

Fracking-Firmen sind über Risikoanleihen finanziert

 

Das mag Saudi-Arabien und die Autofahrer freuen. Doch es fragt sich, wie lange. Denn die Fracking-Industrie finanziert ihre kostspieligen Explorations- und Fördervorhaben zu einem guten Teil über sogenannte High-Yield-Anleihen, zu deutsch Hochzinsanleihen.

Hohe Zinsen gibt es für diese Schuldscheine aber nur deshalb, weil sie besonders riskant sind, weshalb sie umgangssprachlich oft auch Schrottanleihen genannt werden.

Vor rund zehn Jahren, 2005, machten Energiefirmen weniger als ein Zwanzigstel des Marktes für Hochzinsanleihen aus. Seither hat sich ihr Anteil daran mehr als verdreifacht, aktuell sind es über 15 Prozent.

Aber damit noch nicht genug. Denn der Markt für Hochzinsanleihen selbst erlebte in den vergangenen Jahren ebenfalls einen gigantischen Boom. Allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden in den USA Papiere im Wert von rund 275 Milliarden Dollar an den Markt gebracht.

Dieser bringt es inzwischen auf ein Volumen von etwa 1,6 Billionen Dollar – das ist doppelt so viel wie vor der Finanzkrise und fast drei Mal so viel wie vor zehn Jahren.

Damit entspricht das Volumen der Hochzinsanleihen zwar nach wie vor nur etwa einem Zehntel der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA, und der Energiesektor steht wiederum nur für ein Sechstel des High-Yield-Marktes. Das Problem liegt jedoch in einem möglichen Domino-Effekt.

Fallen die Anleihen aus, droht eine Finanzkrise

Denn der Markt für Hochzinsanleihen kann sehr leicht austrocknen. Dies zeigte sich schon Mitte Oktober bei dem Mini-Crash an den Finanzmärkten als die Aktienkurse binnen weniger Tage drastisch fielen. Damals ging die Liquidität bei Hochzinsanleihen deutlich zurück, die Spannen zwischen Ankaufs- und Verkaufskursen vergrößerten sich drastisch.

Ähnliches könnte geschehen, wenn erste Anleihen von Fracking-Firmen ausfallen. Das Szenario wäre ganz ähnlich wie beim Ausfall der ersten Subprime-Kredite am Immobilienmarkt zu Beginn der Finanzkrise.

Die schwächsten Glieder fielen zuerst, führten zu Verunsicherung und trockneten den Markt allmählich aus, was sich dann auch auf andere Anlagesegmente auswirkte, bis das Beben schließlich die Banken und den gesamten Finanzmarkt erschütterte. Fallen die Preise weiter, droht eine Insolvenzwelle bei US-Fracking-Unternehmen.

Schon vor dem Treffen am Donnerstag in Wien war die Spannung groß. Fest stand vor der Halbjahrestagung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bereits, dass spätestens im ersten Halbjahr 2015 auf dem Weltmarkt ein Überangebot von einer Million Fass (Barrel, 159 Liter) am Tag für weiteren Preisverfall des schwarzen Goldes sorgen würde. Innerhalb weniger Monate war der durchschnittliche Fasspreis von 120 auf zuletzt 73 Dollar zum Zeitpunkt des OPEC-Treffens gefallen. Dort konnte man sich nicht auf einen Drosselung der Förderung einigen, die Vertreter des mächtigsten OPEC-Staates, Saudi-Arabien, hatten dies verhindert. Es scheint deshalb logisch, dass sich der Preisverfall im nächsten Jahr in Richtung 60 Dollar/Fass fortsetzen wird.

Zum großen Erstaunen der meisten Beobachter hatte der ebenfalls in Wien weilende Chef des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, erklärt, auch Moskau denke nicht daran, die Produktion herunterzuschrauben, selbst wenn der Preis auf 60 Dollar pro Fass fallen würde. Moskau liege hier nahe der Position Saudi-Arabiens. Der Topmanager fügte hinzu, niedrige Preise würden den Ländern mit höheren Förderkosten am meisten schaden. Offenbar ein Verweis auf den US-Boom bei der Schieferölgewinnung. Unter Verwendung der Fracking-Methode, bei der unter hohem Druck Wasser und Chemikalien in das Gestein verpresst werden, um das dort gebundene Öl bzw. Gas herauszulösen, werden in den USA (zusätzlich zur »normalen« Gewinnung) derzeit fünf Millionen Fass am Tag aus dem Gestein gepumpt. Das wie die USA nicht zur OPEC gehörende Russland fördert gegenwärtig täglich rund zehn Millionen Fass – etwa elf Prozent der Weltproduktion, schreibt Rainer Rupp in der JW..

Saudi-Arabien hatte sich gemeinsam mit den anderen Staaten des Golfkooperationsrat (GCC) bereits vor dem Wiener Treffen öffentlich festgelegt, die Förderung nicht zu bremsen. Gegen diese Front hatten Venezuela, Iran und Irak – alle drei forderten eine deutliche Kürzung der Produktionsmenge – keine Chance. Offensichtlich geht es Saudis und auch Russen bei dem Preiskampf um die Neuverteilung der globalen Marktanteile, was vor allem darauf hinausläuft, den US-Firmen die dazugewonnenen Stücke wieder abzuringen.

Der Druck des »nordamerikanischen Schieferöls (auf die Märkte) hat die Position der OPEC-Länder dramatisch untergraben und ihren Marktanteil verringert«, erklärte Gary Ross, Chef der PIRA Energy Group, am Donnerstag gegenüber dem Onlinedienst firstbiz. Die OPEC steht derzeit nur noch für ein Drittel der weltweiten Ölproduktion. Eine einseitige Drosselung würde vermutlich nur weitere Verluste von Marktanteilen an die US-Konzerne bedeuten.

Die Fracking-Euphorie hatte auch in der Finanzbranche einen regelrechten Goldrausch ausgelöst. Die vermeintlich absolut sichere Industrie stellte große Gewinne in Aussicht, auch ohne Sicherheiten wurden große Kreditsummen gewährt – die bei der gegenwärtigen Preisentwicklung bald Schrottanleihen sein dürften.

Der Anteil der Fracking-Energieanleihen macht fast 16 Prozent des 1.300 Milliarden Dollar großen US-Junkbond-Marktes aus. Inzwischen wächst die Sorge, oder je nach Standpunkt die Hoffnung, dass eine Massenpleite von Fracking-Unternehmen und ein Platzen der Spekulationsblase das Kartenhaus der US-Finanzkaste zum Einsturz bringen könnte.

WELT: http://www.ozy.com/fast-forward/gas-for-3-a-gallon-thanks-sheiks/36550?utm_source=DW1&utm_medium=pp&utm_campaign=pp

WELT: http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article133435475/Roter-Boersen-Oktober-haelt-deutsche-Anleger-in-Atem.html

FAZ: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/krieg-gegen-is-amerikas-ruestungsfirmen-verdienen-13216104.html

http://www.iknews.de/2014/10/20/die-usa-im-oelpreiskrieg-mit-russland/

https://www.jungewelt.de/kapital-arbeit/stich-die-fracking-blase

http://www.welt.de/finanzen/article134201821/Oelpreiskrieg-kann-neuen-Finanzcrash-ausloesen.html