Rassistische Unruhen in Jerusalem: "Tod den Arabern"

Nachdem seit Monaten den Palästinensern unter 40 Jahren der  Zugang zur Al-Aksa-Moschee in Jerusalem verweigert wurde und nachdem die Unterdrückung der Palästinenser beispielsweise durch fast täglichen Raub der Grundstücke, Häuser und Wohnungen  in Ost-Jerusalem unerträglich wurde,  kam es zu einem Attentat aufgebrachter und unterdrücker Palästinenser, die sich in einer blutigen Attacke auf eine Synagoge entluden, die 5 Todesopfer forderte.   

 

Ähnlich wie seinerzeit in Berlin ist Jerusalem in einem Ost-Teil und einem West-Teil geteilt. Aber im Gegensatz zu den palästinensischen Gebieten anderswo ist die Stadt hier nicht durch eine Mauer getrennt, was direkte Eskalationen und Proteste unterdrückter Palästinenser eher ermöglicht.     

Die Apartheid-Regierung von Netanjahu will wieder mit Kollektivbestrafung antworten und die Häuser der Eltern der Attentäter sowie die Häuser weiterer Verdächtiger einreissen lassen. Außerdem sollen Strafmaßnahmen gegen die Familien verhängt werde, was allen Rechtsstaatsprinzipien widerspricht.

Zudem forderte Netanjahu alle Israelis in Jerusalem auf, sich zu bewaffnen. 

Rechtsgerichtete und ultra-nationalistische Israelis mobilisieren und demonstrieren in der Stadt. Die Lage eskaliert . Sie rufen in rassistischer Manier: "Tod den Arabern". 

Die Zahl der Todesopfer des Anschlages auf eine Synagoge hat sich auf fünf erhöht. Ein 30-jähriger israelischer Polizist erlag im Krankenhaus seien Verletzungen. Sich als Freiheitskämpfer betrachtende Palästinenser  hatten die Besucher in der Synagoge in Har Nof mit Messern und Äxten angegriffen und mehrere Schüsse abgefeuert. Vier israelische Betende wurden getötet und acht weitere verletzt. Die Attentäter wurden von der Polizei erschossen. Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Tausende Menschen nahmen an ihren Begräbnissen teil.

 "Wir befinden uns in einem Kampf um Jerusalem, unserer ewigen Hauptstadt", schrieb er außerdem beim Kurznachrichtendienst Twitter. "In diesem Kampf müssen wir zusammenhalten; dies ist das Gebot des Tages." Die beiden Attentäter hatte Netanjahu zuvor als "Tier in Menschengestalt" bezeichnet.

Palästinenser-Präsident Abbas warf Israel vor, "Provokationen" und "Aufwiegelung" zu schüren und forderte, das Eindringen von Israelis auf den Tempelberg zu stoppen. In Ostjerusalem kam es nach einer Razzia der israelischen Polizei zu Unruhen. Nach Angaben von Verwandten sollen 14 Mitglieder der Familie eines der Attentäter festgenommen worden sein. Medizinische Versorgungsdienste sprachen von mindestens 35 verletzten Palästinensen, wie das Nachrichtenportal Al Jazeera mitteilte.

Der Hauptgrund der Unruhen liegt in der Untersrückung der Palästinenser, die Jerusalemals die Hauptstadt des Staates Palästina betrachten, die Israel völkerrechtswidrig und illegal für sich ganz alleine beansprucht . Hier wird durch Landraub und Siedlungsbau sowie durch Vertreibungen der Palästinenser aus ihren Häusern ein Zustand der Angst und der Unterdrückung geschaffen, den viele Araber schlicht nicht mehr ertragen können. 

Israelisches Militär stürmte Al-Aksa-Moschee in Jerusalem 
Hunderte israelische Soldaten stürmen vor Wochen bereits die dritt heiligste Stätte der Muslime in der Welt mit Waffengewalt. Konzernmedien haben weitgehend dazu geschwiegen  

 

In Jerusalem ist es während der Freitagsgebete zu Protesten gegen Zugangsbeschränkungen und zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Jugendlichen und Sicherheitskräften gekommen. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehrere Personen wurden verhaftet.

Zu den Freitagsgebeten ließ die Polizei erneut nur Männer über 40 Jahre in die Al-Aqsa-Moschee. Auch in Hebron im Westjordanland kam es deshalb zu Demonstrationen und Ausschreitungen, unter anderem durch Hamas-Sympatisanten. Sie forderten einen freien Zugang zu der Moschee, die als islamisches Heiligtum gilt.

Nach einem Autounfall in Jerusalem, der als Terroranschlag interpretiert wurde, versucht  der Regierungschef Netanjahu die Beschränkungen für die Palästinenser weiter zu verstärken. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen und der Autofahrer erschossen worden.

Netanjahu ordnete eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an, die Polizeipräsenz in Jerusalem soll verstärkt werden. Er machte die Hamas für die Attacke verantwortlich, indirekt aber auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Terroranschläge wie diese seien "typisch für die Hamas, dem Partner von Abbas im palästinensischen Parlament", sagte der Sprecher Netanjahus.

Ein Vorwurf, den Abbas' Sekretariat am Donnerstag zurückwies. "Die israelische Aufstachelung und Besatzung sind die wahre Ursache der Gewalt in Palästina und der Region", sagte Sprecher Nabil Abu Rudeineh. Die Angriffe auf heilige Orte in Jerusalem und die Aufhetzung gegen die palästinensische Führung und Abbas hätten eine "explosive Stimmung" geschaffen.