Biermann-Eklat im Bundestag. Deutsche Einheit wird weiter parteipolitisch missbraucht 

So wird die Spaltung der Deutschen fortgesetzt und nur weiter zementiert.

Zum Auftakt der offiziellen Gedenkstunde sprach Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) von einem unfassbaren Ereignis. Er erinnerte an die Emotionen und Bilder von damals. Der Fall der Mauer sei weder ein Wunder noch ein Naturereignis gewesen, sondern die Folge einer beispiellosen, friedlichen Revolution, so Lammert. Er würdigte den Mut der Menschen in der ehemaligen DDR und den Einsatz der Bürgerrechtsbewegungen. Drachenbrut": Biermann attackiert Abgeordnete der Linken

 
 

Wolf Biermann nennt Linke im Bundestag "den Rest der Drachenbrut". Die Linke kritisiert den Auftritt von Liedermacher Wolf Biermann. Mit auf dem Bild die Linksfraktion im Deutschen Bundestag.  (Quelle: dpa)

Helmut Kohl hatte genau das bestritten und die "friedliche Revolution" als Mythos und indirekt so als Geschichtsrevisionismus bezeichnet, der dem SPD- Volkshochschulhirn Thierse entsprungen sei.  Tatsächlich demonstrierten auf den Großdemos die DDR Bürger im Oktober und November 1989  für eine Reform der DDR und für eine bessere DDR als auch für einen  besseren Sozialismus in der DDR - aber nicht für die ultra-natioanlistisch großdeutsche Einheit, die sich vor allem die CDU und die Nazis der BRD gewünscht hatten. Tatsächlich wurde die Bewegung erst später durch Rechtspopulisten  insbesondere durch Medien wie ZDF, BILD und Spiegel gekapert und "völkisch" gewendet.

Die DDR Bürger wurden aber nie durch ein Plebiszit gefragt, ob sie diese deutsche Einheit wollten und auch das war ein Verstoß gegen den Geist des Grundgesetzes. Man fürchtete schlicht zu viele Gegenstimmen und DDR- Versteher.  

Auch Lammert scheint demnach  so ein "Volkshochschulhirn" zu sein. Vielmehr ging es um Bimbes sprich um die Kapitalinteressen der westdeutschen Wirtschaft, wie auch der Kohl- Biograf Heribert Schwan jüngst enthüllte. Zudem wollte die kriselnde Sowjetunion die  teure DDR schlicht loswerden. Einen Geist der friedlichen Revolution habe es in Leipzig und anderswo nie gegeben, so Kohl seinerzeit. 

Eingeladen zu dem offiziellen Gedenken war auch der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann. Dessen Auftritt führte beinahe zu einem Eklat, weil er anstatt zu singen zu einer Rede ansetzte. Die Linke sei "der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden ist", sagte der 77-Jährige im Reichstag, in den er eigentlich zum Singen eingeladen worden war.

Er sei von dem "Ironiker" Lammert eingeladen worden, um der Linken ein paar Ohrfeigen zu verpassen. Mit Verweis auf seine Bezeichnung als "Drachentöter" sagte der Liedermacher, er könne "nicht die Reste der Drachenbrut" niederschlagen, "die sind geschlagen". Es sei "Strafe genug" für die Linken, "dass sie hier sitzen müssen und sich das anhören müssen". Auf Einwurf aus der Linksfraktion, sie seien gewählt, erwiderte Biermann, eine Wahl sei doch "kein Gottesurteil". Die Linke sei in Wahrheit "reaktionär".

Im Anschluss an den Schlagabtausch trug Biermann sein Lied "Ermutigung" vor, das vor allem bei den Oppositionellen in der damaligen DDR populär war. Biermann selbst nannte es "ein Stück Seelenbrot" insbesondere für die Insassen von DDR-Gefängnissen.

 

"Sobald Sie für den Bundestag kandidieren und gewählt werden, können Sie auch reden. Jetzt sind Sie hier, um zu singen."

Bundestagspräsident Norbert Lammert

 

Biermanns Antwort: "Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun." Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gysi, ging in seiner Rede mit keinem Wort auf die Äußerungen ein, berichtet die ARD/BR.