Kohl bezeichnet vom DDR Volk gewollte deutsche Einheit als Märchen 

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl fordert vo einem Journalisten Tonbänder zurück. Foto: Uwe Anspach 

Laut eines Berichts des Magazins „Spiegel“ bezweifelt Altkanzler Helmut Kohl, dass die friedliche Revolution in Leipzig für das Ende der DDR-Regimes mitverantwortlich war. Wie es in einem am Montag veröffentlichten Artikel über mehr als zehn Jahre alte Gesprächsaufzeichnungen des CDU-Politikers mit seinem langjährigen Biografen Heribert Schwan heißt, mache Kohl vielmehr die wirtschaftliche Schwäche der Sowjetunion verantwortlich und es sei nur um "Bimbes" gegangen, also um die Kapitalinteressen der westdeutschen Wirtschaft .Tatsächlich wurde die ostdeutsche Wirtschaft auch plattgemacht und  ausverkauft und eine Million Industriearbeitsplätze wurden mit der DM- Einführung quasi auf einem Schlag vernichtet. Die ostdeutsche Wirtschaft konnte im Osten ihre Produkte nicht  mehr ausreichend absetzen. Zudem wollte Gorbatschow die DDR angeblich schlicht loswerden. Es war demnach ein riesiger Kostenfaktor geworden. 

 

So hatte ja auch die SED selber die Mauer geöffnet und so das ende der DDR selber eingeleitet . Und auch nur so  ist es möglich gewesen, dass die Bewegung friedlich verlief und es nicht zum Einsatz der bewaffneten Kräfte der DDR- Regierung gekommen war. 


„Es ist ganz falsch, so zu tun, als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert", zitiert der Spiegel. Die Vorstellung, die Revolutionäre im Osten hätten in erster Linie den Zusammenbruch des Regimes erkämpft, sei dem „Volkshochschulhirn von Thierse“ entsprungen, so der Altkanzler mit Bezug auf den ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) weiter. Stattdessen musste der sowjetische Präsident Michael Gorbatschow laut Kohl beim Studium der Bücher erkennen, „dass er am Arsch des Propheten war und das Regime nicht halten konnte". Der heute 84-Jährige rechne in den Gesprächen mit seinem Ghostwriter Schwan auch drastisch mit seinen Parteifreunden und Weggefährten ab, so das Magazin weiter.

Tatsächlich hatten die DDR Bürger beispielsweise in Leipzig am 9. Oktober 1989 für eine bessere DDR und für einen besseren Sozialismus in der DDR demonstriert und Artikel 27 auf großen Transparente eingefordert. Der Artikel der DDR Verfassung von 1968 sah u. a. Pressefreiheit, Meinungsfreiheit usw vor. 

Wie der „Focus“ zudem am Montag berichtet, will Kohl zusammen mit seinen Anwälten juristisch gegen die Veröffentlichung eines Buches seines Biografen Schwan vorgehen.