Zehntausende demonstrieren für Kurden und für PKK-Chef Özalan

Trotz Verbot der PKK duldet die Polizei in Düsseldorf u.a.  zurecht die Demo, auf der auch PKK- Chef Öcalan  übergroß auf Bildern zu sehen ist.richten

Großdemonstration in Düsseldorf. Foto: Perspektive Kurdistan / Facebook

Zehntausende Menschen haben heute in Düsseldorf gegen das drohende Massaker in Kobanê demonstriert. Die Teilnehmerzahl lag weit über den ursprünglichen Erwartungen von etwa 12.000 Menschen. Während die Polizei mehr als 20.000 Teilnehmer zählte, gingen Schätzungen kurdischer Gruppen von rund 80.000 Menschen aus.

Wie der Informationsdienst Civaka Azad berichtete, riegelte die Düsseldorfer Polizei einige Minuten nach dem Start den Demonstrationszug ab und ließ aus Sicherheitsgründen keine weiteren Menschen mehr in Richtung Abschlusskundgebung weiterlaufen. Zehntausende mussten an der Rheinpromenade stehenbleiben.

Bei der Abschlusskundgebung am NRW-Landtag berichtete der Kovorsitzende des Kantons Kobanê, Enver Muslim, den Anwesenden per Telefonschaltung live aus der Stadt über eine wieder etwas entspanntere Lage vor Ort.

Pressemitteilung von Civaka Azad

In Düsseldorf sind am heutigen Tag mehr als 80.000 aus ganz Deutschland und Europa zusammengekommen, um gegen den Terror des sog. Islamischen Staates zu protestieren und sich mit dem Widerstand der kurdischen Selbstverteidigungseinheiten der YPG und der YPJ  zu solidarisieren.

Die Demonstranten reisten aus der gesamten Bundesrepublik mit Bussen, Autos und mit der Bahn nach Düsseldorf. Vielerorts machten sich die Menschen bereits in der Nacht mit angemieteten Bussen auf den Weg. Bereits um 10 Uhr versammelten sich tausende Menschen auf der Festwiese in Düsseldorf-Oberkassel, wo der Protest mit einer Auftaktkundgebung ihren Anfang nahm. Die Menge wuchs bis kurz vor 12 Uhr auf rund 40.000 Menschen an. Als der Kopf des Zuges sich kurz nach 12 Uhr über die Oberkasseler Brücke in Bewegung setzte, waren weiterhin viele tausend Menschen auf dem Weg zur Demonstration. Als  der vordere Teil der Demonstration bereits zur Zwischenkundgebung am Burgplatz angekommen war, konnte sich der Schluss der Demonstration erst von der Festwiese aus in Bewegung setzen. Zwischenzeitlich hat der Demonstrationszug eine Länge von rund 3 Kilometern angenommen. Die Abschlusskundgebung wurde ab etwa 14 Uhr vor dem Landtagsgebäude abgehalten. Der Platz füllte sich schnell, sodass die Polizei aus Sicherheitsgründe den hinteren Teil der Demonstration an der Rheinpromenade stoppte und nicht zur Abschlusskundgebung vorließ. Auf der Abschlusskundgebung sprachen unter anderem der Kovorsitzende der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) Salih Muslim zur Menge. Auch der Vorsitzende des Kantons Kobanê Enver Muslim sprach über eine Telefonschalte zu den anwesenden Menschen und berichtete von vor Ort über die aktuelle Lage in der Stadt. Im Namen der Linkspartei hielt der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke bei der Abschlusskundgebung eine Rede, in welcher er unter anderem die Aufhebung des PKK-Verbots in  Deutschland forderte.

Zu der Demonstration hatten neben NAV-DEM (demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland) 36 weitere Organisationen und Vereine aufgerufen.

Die Polizei hatte vor der Demonstration mit etwa 12.000 Teilnehmern gerechnet. Im Laufe des Tages korrigierte sie diese Zahl auf 21.000 Demonstrationsteilnehmer hoch. Die Veranstalter sprechen von bis zu 100.000 Teilnehmern der Demonstration. Wir haben mit mehreren Personen den gesamten Demonstrationszug auf Höhe der Oberkasseler Brücke an uns vorbeiziehen lassen und kommen deshalb zu dem Schluss, dass es sich bei den Teilnehmern um mehr als 80.000 Menschen gehandelt haben muss. Die Zahl der Veranstalter ist somit weitaus realistischer als die Zahl, die von der Polizei bekannt gegeben wurde.

Quelle Redglobe