Nato schafft 10 Elite-Club-Mitglieder im Kampf gegen die IS

Die USA bilden einen elitären Club in der Nato, den sie exklusiv anführen.

Zu diesem Club gehören die wichtigsten Nato- Partner der USA, mit denen man einen besonders engen Kontakt halten will, den man zu den anderen 18 der 28 Nato-Mitglieder nicht unterhält.

Eine Gruppe von zehn Ländern unter Führung der USA und Großbritanniens will sich der Terrormiliz IS im Irak entgegenstellen. «Diese Nationen, die diese Bereitschaft gezeigt haben, haben hier sinnvollerweise verabredet, dass sie in Kontakt bleiben und die weiteren Maßnahmen miteinander besprechen», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag beim Nato-Gipfel im walisischen Newport.

 

Der Allianz gehören neben den USA, Großbritannien und Deutschland auch Frankreich, Italien, Australien, Dänemark, Kanada, Polen und die Türkei an.

Merkel widersprach Berichten, wonach die Runde von den USA einberufen worden sei. Es sei eine gemeinsame Aktion gewesen, «die keiner Aufforderung bedurfte». Diese Aussage darf allerdings bezweifelt werden, weil die USA die Nato zu einem klar hierarchisch strukturierten Bündnis unter ihrer straffen Führung gemacht haben. So ist der oberkommandierende SACEUR, der auch den Oberbefehl über die europäischen Truppen hat,  immer ein US General.

Der scheidende Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen begrüßte das Engagement einzelner Mitgliedsstaaten mit Blick auf die US-amerikanischen Luftschläge gegen die Miliz. 

Die US-Armee hatte in den vergangenen Wochen mehr als 100 Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak geflogen. Die Terrormiliz gilt manchen Beobachtern allerdings als selbst-inszenierte Fake-Organisation von US Geheimdiensten. Die Terrormiliz hatte zuvor erhebliche Gebiete in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht. Das wurde argumentativ zur Begründung für einen faktischen  dritten Irakkrieg der USA herangezogen. Das Pentagon hatte jedoch immer betont, dass die US-Anstrengungen gegenwärtig nur ausreichten, um ein weiteres Vordringen der sunnitischen Terrorgruppe zu vermeiden. Um sie zu besiegen, sei eine größere Allianz vonnöten.

Britische Regierungsquellen legten Wert darauf, dass die Mitgliedschaft im Bündnis keineswegs bedeute, dass jedes Land militärisch aktiv werde. Deutschland hat bereits Munition an die irakischen Kurden geliefert. Großbritannien hat bisher Ausrüstungsgegenstände wie Helme und Schutzwesten geliefert.

 
 

US-Präsident Barack Obama schloss einen Einsatz von Bodentruppen gegen die IS etwa in Syrien aus. «Wir werden keine US-Bodentruppen stationieren, um die Gegenden zu kontrollieren, die Teil des Konflikts innerhalb Syriens sind», sagte er. Die USA müssten stattdessen mit «effektiven Partnern» zusammenarbeiten, um die Terrormiliz IS zurückzudrängen, etwa die moderate syrische Opposition.

Obama will das also alles über Dritte abwickeln, was auch Gelder spart- Die Nato-Staaten sind zudem aufgerufen, viel Geld in die neue hochgerüstete Nato zu investieren. Zwei Prozent der Wirtschaftsleistung der Staaten soll der Anteil der Rüstungsausgaben für die Nato zukünftig betragen. Auch das entlastet Obama und die finanziell klamme USA weiter.