Wahlboykotteure stärkste "Partei" - Rechtsruck in Sachsen - Linke enttäuscht 

Erstmals liegt die Wahlbeteiligung in Sachsen unter 50 % und das bedeutet, dass die Mehrheit nicht wählt und vor allem auch in der Linkspartei nicht mehr die Alternative sieht. Die Politiverdrossenheit hat einen neuen Höhepunkt erreicht.

Die Rechtsparteien CDU, AfD und NPD erreichen zusammen 55 %. Auch wenn sie nicht zusammen regieren werden, markiert das einen Rechtsruck in Ostdeutschland, den vor allem die rechtspopulistische Bundespolitik der CDU zu verantworten hat. Da wächst zusammen was zusammengehört. 

Eigentlich  haben nicht einmal 20 % der Sachsen CDU Ministerpräsident Tillich CDU gewählt, da ja über 50 % garnicht wählten und somit nur 20 % statt 40 % die CDU.

80 % der Sachsen haben so betrachtet Tillich und die CDU eben nicht gewählt! Das verdeutlicht den wirklichen Grad der Politikverdrossenheit, der weit massiver ist als es Mainstreammedien und Schönredner aller Parteien Glauben machen wollen.  

Live-Ergebnisse – Hochrechnung von 20:45 Uhr
ARD ZDF
 
Prozentuale Stimmenverteilung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
39,2%
CDU
 
19,0%
Linke
 
12,2%
SPD
 
10,0%
AfD
 
5,8%
Grüne
 
5,0%
NPD
 
3,7%
FDP
 
5,1%
Sonstige
 
Sitzverteilung
Gesamtsitze: 130
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58
CDU
 
26
Linke
 
17
SPD
 
14
AfD
 
8
Grüne
 
7
NPD

Die AfD wird als Protestpartei wahrgenommmen und erreicht aus dem Stand über 10 %. Das ist vor allem eine Klatsche für die Linke, die im Osten  immer als die größte und weitgehend singuläre Protestpartei wahrgenommen wurde.  Diesen Nimbus scheint die Linke mit unter 20 % Wählerstimmen zu verlieren.

Den größten Wählerzustrom erhält die AfD allerdings aus dem Reservoir der CDU Wähler, die in der AfD eine rechtspopulistische Alternative zur CDU sehen, die auch von bürgerlichen Wählern  als systemkritische Variante im rechten Spektrum betrachtet wird.  

Der ostdeutsche AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke bezeichnete das Wahlergebnis in Sachsen als historisch. Vor anderthalb Jahren habe es die Partei noch nicht gegeben, jetzt komme die AfD aus dem Stand auf zehn Prozent. Dies sei ein "einmaliger Coup in der Geschichte". Zur ablehnenden Haltung der Thüringer CDU gegenüber einer möglichen Koalition nach der Landtagswahl im Freistaat sagte Höcke, seine Partei werfe sich niemandem an den Hals. "Unsere Zeit wird in den nächsten Jahren kommen."

Der Kuschelkurs der Linken insbesondere gegenüber der SPD mit Gebhardt  an der Spitze hat dieses desaströse Ergebnis bewirkt.  Die Linke lügt sich aber lieber etwas in die eigene  Tasche, damit die  nächsten Wahlen in Brandenburg und Thüringen nicht gestört werden  und die Regierungsperspektive dort ungetrübt erhalten bleibt.

 

 In der Linken selber ist das Abschneiden der Partei in Sachsen  allerdings als Erfolg gewertet worden. Nach der jüngsten Hochrechnung kommt die Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Rico Gebhardt auf 18,9 Prozent der Stimmen. »Es sieht so aus, als hätten wir unser wichtigstes Wahlziel erreicht: die Rückkehr der CDU zur absoluten Mehrheit, die noch vor drei Monaten greifbar schien, zu verhindern«, so Gebhardt. Der Landesvorsitzende erinnerte - wie auch andere Politiker der Linken daran, dass die Linke in den Umfragen vor einem Jahr noch bei 14 Prozent stand. »Jetzt haben wir uns wieder hochgearbeitet. Wir sind deutlich die zweitstärkste Kraft im Freistaat. Das ist ein großer Erfolg für uns«.

Auch so kann man sich 55 % Rechte und über 540 % Nichtwähler schönreden! 

Die thüringische Linke-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow sprach von einem "Rechtsruck" in Sachsen und einem schlechten Tag für die Demokratie. Die Stuation in Thüringen sei etwas anders, es gebe die Chance auf einen Richtungs- und einen Personalwechsel. Diese Aussicht werde mehr Wähler an die Wahlurnen bringen als in Sachsen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias Höhn, hatte in einer ersten Reaktion angesichts des Abschneidens von AfD und NPD von einem Rechtsruck in Sachsen gesprochen. Der linke Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich nannte das Wahlergebnis von NPD und AfD »schlimm«. Der Berliner Landesvorsitzende der Linken, Klaus Lederer, sagte mit Blick auf die Ergebnisse von AfD und NPD sowie die geringe Wahlbeteiligung, »das ist wohl ein manifester Krisenausdruck demokratischer Repräsentation«. Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, sagte am Abend, »wir können nur der CDU raten, keine Koalitionsspielchen mit der AfD zu machen«. Es sei zudem sehr beunruhigend, »wenn die Mehrheit nicht zur Wahl geht«.