Der Propaganda- und Informationskrieg bezüglich der Ukraine Krise ist im vollen Gange. Das bestätigt die ARD in mehreren Berichten. Doch dass das erste deutsche Fernsehen auch selbst darin involviert ist zeigt ein neuer Bericht in den Tagesthemen über die “Esst Äpfel!” Aktion vieler Polen. In Kriegsmanier hagelt es eine kämpferische Durchhalteparole nach der Anderen. Ein neuer Tiefpunkt des öffentlich-rechtlichen Journalismus.

Ab Minute 04:52 der Tagesthemen vom 17.08.14 beginnt ein Bericht der ARD zum Sanktionskrieg zwischen Russland und dem Westen und wie dieser das Land Polen belastet. Doch statt auf die verheerend Folgen der gegenseitigen Wirtschaftssanktionen einzugehen gibt es drei Minuten “patriotische” Durchhalteparolen in Kriegsmanier.

Die Tagesthemen Sprecherin Caren Miosga beginnt:

“Und in diesem Konflikt wird auch wirtschaftlicher Druck ausgeübt. Es ist gerade zehn Tage her, dass Russland als Reaktion auf schärfere Sanktionen des Westens nun seinerseits keine Lebensmittel mehr aus der EU importiert. So will Putin zurückschlagen. Doch die benachbarten Polen zum Beispiel denken gar nicht daran sich unterkriegen zu lassen. Sie haben beschlossen, jetzt erst recht kraftvoll zuzubeissen. Durch den Boykott bleibt Polen, der größte Apfelexporteur der Welt, mitten in der Erntezeit auf 700.000 Äpfeln sitzen. Doch bauernschlau beissen die Polen nun selbst in den sauren Apfel. ‘Wischt Putin eins aus! Esst Äpfel!’, so lautet die patriotische Parole der viele Polen jetzt folgen. Wie die Polen jetzt Putin veräppeln zeigt Marion Kerstholt.”

Aber Marion Kerstholt zeigt eben nicht nur wie die Polen “Putin veräppeln” sondern auch wie katastrophal ein Bericht des deutschen “Qualitätsjournalismus” ablaufen kann.

Es folgt ein ARD Bericht, der u.a. eine Polin auf dem Markt präsentiert, die – obwohl sie zuhause eigene Apfelbäume hat – nun auf dem Markt Äpfel kauft. Weiter geht es mit einer Aktion einer jungen Polin die in ihrem Restaurant Äpfel verschenkt. Im ganzen Beitrag nur lächelnde Polen, die – so will es die ARD präsentieren – “patriotisch” der Bedrohung aus dem Osten entgegentreten. Das Ganze wird natürlich von der polnischen Regierung forciert und gipfelt in der hoffnungsvollen Erkenntnis, dass auf dem arabischen und chinesischen Markt zweifarbige Äpfel angeblich eine Rarität seien. Dann werden die Chinesen sicherlich Liebhaberpreise zahlen, wenn sie endlich polnische Äpfel bekommen!

Der Beitrag erinnert an Durchhalteparolen aus NS-Zeiten. Statt über die Sinnhaftigkeit dieses Wirtschaftskrieges nachzudenken und Argumente Pro und Contra gegenüberzustellen, wird im Modus der Aktuellen Kamera gute Laune verbreitet. “Alles nicht so schlimm!” ist die Botschaft mit der die Regierungspolitik den Bewohnern schmackhaft gemacht werden soll, “Esst Äpfel! Putin zum Trotz!” ist das Motto.

ORGINALARTIKEL: http://www.neopresse.com/medien/ard-bericht-kriegsmanier-esst-aepfel-putin-zum-trotz/

QUELLEN:

http://propagandaschau.wordpress.com/
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-3125.html