CIA-Fake? IS und seine Hollywood-Produktionen verblüffen Experten 

Eigentlich ist es kein Wunder, dass gerade Vice es geschafft hat, ins Herz der Finsternis vorgelassen zu werden. Das New Yorker Medienunternehmen gilt als cool und zeitgemäß – Attribute, die der Islamische Staat, die unter dem Kürzel IS firmierende Terrorgruppe in Syrien und Irak, gern für sich nutzen würde.

Ein Vice-Reporter hat sich von den brutalen Islamisten als embedded journalist einladen lassen. In der Dokumentation „Der Vormarsch des Kalifats“ berichtet er aus dem Herzen des neuen Staatsgebildes und von dessen Front. Dass IS die Gonzo-Journalisten von Vice ausgewählt hat, fügt sich perfekt ein in das Puzzle seiner globalen Medienstrategie.

Das erinnert alles sehr an die Vorgänger-Organisation "Al Kaida", die es laut einer preisgekrönten BBC-Dokumentation mit dem Namen " The Power of Nightmares" von Tom Curtis nie gegeben hat. 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Power_of_Nightmares

The Power of Nightmares ist eine dreiteilige Dokumentation der BBC, in der die Entstehung des US-amerikanischen Neokonservatismus und des Islamismus analysiert und miteinander verglichen wird. Dabei setzt sich die Dokumentation vor allem mit der Nutzung von Angst und Feindbildern in der Politik auseinander.Dabei erforscht die Produktion die Hintergründe von Propaganda, welche die Weltpolitik insbesondere nach dem 11. September 2001 präge; sie verbreite, dass die Welt einen Feind bekämpft, der laut der Reihe aber in Wirklichkeit in der Form gar nicht existiert bzw. andere Ziele verfolgt. So wird in der Reihe z.B. die verbreitete Vorstellung eines weltumspannenden organisierten Terrornetzwerks Al-Qaida als Mythos gesehen. Es gebe gefährliche islamistische Extremisten, aber keine mächtige umspannende Geheimorganisation Al-Qaida die dahinter stehe.Die Erstausstrahlung fand am 3. November 2004 im englischen Fernsehen statt.

Produziert wurde die dreiteilige Filmreihe “The Power of Nighmares” (“Die Macht der Albträume”) durch die BBC und den Regisseur Adam Curtis, welcher auch das Drehbuch schrieb. Der deutschsprachige Wikipedia-Eintrag (3):

 

“Organisationen wie Al-Qaida oder Taliban stehen hier im Mittelpunkt der Argumentation. Regierungen versorgen ihre Bürger mit falschen Informationen basierend auf Angst, um Phantomfeinde zu verfolgen, welche angeblich bei weitem nicht die Absichten und Macht haben, welche öffentlich verbreitet werden. Dabei erforscht die Produktion die Hintergründe der psychologischen Propaganda, welche die aktuelle Weltpolitik beherrscht und die Masse angeblich mit dem Gedanken versorgt, dass die Welt einen Feind bekämpft, welcher in Wirklichkeit gar nicht existiert bzw. gänzlich andere Ziele verfolgt.”

Punkt für Punkt beleuchtet “The Power of Nightmares” den Aufstieg der Neokonservativen seit dem 2.Weltkrieg. Im Mittelpunkt steht dabei der Gottvater, der “Godfather”, der Pate der Neokonservativen: Leo Strauss. Und es werden Parallelen zwischen dem Aufstieg der Neokonservativen und dem Phantom "Al Kaida" in den USA gezogen. 

Auch die FBI Übersetzerin Sibel Edmonds hatte ausgesagt, dass Osama bin Laden noch im September 2001 zur Zeit der Anschläge in den USA als Agent des CIA für die USA gearbeitet hatte und den Kampf der Muslime u. a. in China gerade mitbearbeite.  

Jetzt soll ein neuer "Bin Laden" aufgebaut werden und genauso wird Bagdadi in den perfekt und westlich-professionell gemachten Filmdokumentationen des IS auch medial präsentiert.

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FBI Übersetzerin Sibel Edmonds bestätigt, dass Bin Laden ein Werkzeug der USA in der Weltpolitik war.

Als die Macht der Neokonservativen nach dem historischen Attentat des 21.Jahrhunderts auf ihrem Höhepunkt war, gab sich die “Süddeutsche” am 05. März 2003 die Blösse alle Masken fallen zu lassen und die Tentakel der Neokonservativen, welche die Bush/Cheney-Regierung fest im Griff hatten, in aller Deutlichkeit zu umschreiben. Obwohl der Orginal-Artikel mit dem bezeichnenden Titel “Partei des Zeus” aus dem Netz verschwunden ist, ist er natürlich trotzdem dokumentiert. (5)

 

“Das Denken von Leo Strauss ist elitär: Die Wahrheit ist nur für wenige bestimmt, die sie verkraften können – die Philosophen. Sie sind ständig bedroht von Religion und Politik, die sich durch die kritische Kraft der Philosophie in Frage gestellt sehen. Auf der anderen Seite wollen die Philosophen, um ihre Freiheit des Denkens zu bewahren, die wertezersetzenden Wahrheiten nicht der Gesellschaft zumuten, die durch die Anerkennung göttlicher und staatlicher Autorität zusammengehalten wird. Aus diesen Gründen der Gefährdung und der Verantwortung verbergen große Philosophen ihre Ideen zwischen den Zeilen. Leo Strauss steht in der akademischen Welt für diese Unterscheidung des „esoterischen“ und „exoterischen“ Schreibens. Darauf gründet sichdas Selbstverständnis einer politischen Elite, die niemand anderen für kompetent hält, ihre Politik, zumal die Außenpolitik, zu beurteilen.

Das politische Ideal der Straussianer ist die antike Polis, ihr moralisches die Tugend des Staatsbürgers. Der Moderne werfen sie vor, die politische Orientierung am Ideal aufgegeben zu haben. Der Hauptschuldige ist Machiavelli, der die geheimen Wahrheiten öffentlich aussprach und damit den Nihilismus der Moderne einleitete. Wohlverstanden: Nicht Machiavellis Analyse – es gibt keinen Gott, der Mensch handelt unmoralisch – ist in den Augen der Straussianer falsch, sondern der verantwortungslose Umgang damit. Dieser Verfall des politischen Denkens stand am Anfang der technischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Katastrophe der Moderne.”

Diese Denke der Straussianer gründet sich auf die Spohisten unter den “grossen Rednern” im alten Athen und Rom, welche schlicht behaupteten dass es keine Wahrheit gibt, dass gar nichts existiert, nicht einmal die Welt oder das Universum, sondern ausschliesslich ihr Gequatsche. Man könne den Leuten schlicht alles erzählen, sie glaubten sowieso alles, etc, und alles Übel der Welt käme nur dadurch zustande, wenn man dem blöden Pack ein einziges Mal die Wahrheit sagt. (

Das Karma von Leo Strauss und seinen in die Welt hinaus gegangenen Jüngern ist also denkbar einfach: es gibt keine politische Philosophie. Sie taugt nur dazu, selbst initiierte Handlungen zu verteidigen. Mit einem Wort: man macht einfach, was man für richtig hält und überlegt sich dann, wie man es erklärt. Diesbezüglich zu empfehlen ist das Werk von Strauss “The City of Man” aus dem Jahre 1964 (6). Welches historisches Attentat in den 60er die Bahn frei machte für die Neokonservativen, kann man sich denken wenn man sich dazu die Äusserungen und “Visionen” von US-Präsident Lyndon B.Johnson aus dem gleichen Jahr durchliest, “The Great Society”, in welcher die “City of Man” explizit erwähnt wird. (7)

Explizit wird dabei eingegangen auf die “Bevölkerungsexplosion”, der Angstfetisch herrschender Kreise weltweit: zu viele Menschen, die zuviel miteinander reden, zuviel wissen, alle wählen können, unnötig CO2 in die Luft setzen und die man einfach nicht mehr kontrollieren kann.

Das und nichts anderes ist das Ideal der Neokonservativen: die perfekte Lüge und das Abschirmen des blöden, verdummten, fleissigen Volkes von der Wahrheit, auf dass es weiter mit seiner Arbeit die ehrenwerten Herrschaften ernähre und reich mache, und sich fürchten solle vor dem Schwarzen Mann, auf dass es von seinen gütigen Herrschern vor diesem beschützt werde.

Religion oder Mystizismus dienen den Neokonservativen dabei ausschliesslich dazu, einerseits das Volk ruhig und gefügig zu halten oder ggf. gegeneinander zu hetzen, einen weiteren Wert haben sie für diese nicht, genauso wenig wie der Mensch.

Jetzt wird ein neues Phantom aufgebaut und Angst und Schrecken soll Menschen wieder dazu  verleiten,  sich für Dinge einzusetzen, die sie sonst ablehnen würden: Irakkrieg, Krieg überhaupt, Waffenexporte für die Rüstungsindustrie und Abbau der Bürgerrechte im eigen eLand soie die Etablierung eimnes totalitären Überwachungs- und Polizeistaates.   

Nach Dokumenten des US-Geheimdienstes NSA, die Edward Snowden öffentlich gemacht hat, ist der »Islamische Staat« im Irak und in der Levante ursprünglich von Geheimdienstagenten der USA, Großbritanniens und Israels gegründet worden. Ob das Papier authentisch ist, läßt sich derzeit zwar nicht verifizieren, doch finden sich inzwischen auch im Internet zahlreiche Quellen, die bestätigen, daß es sich beim IS um ein Geheimdienstprojekt handelt. So sagte Anfang Juli in Beirut Nabil Naeem, ein ehemaliger Kommandeur der Al-Qaida, im arabischen Nachrichtensender Al-Mayadeen, daß alle heutigen Einheiten des Netzwerks einschließlich IS derzeit für die CIA arbeiteten. Der »Islamische Staat« sei Teil einer Strategie für den Mittleren Osten, die »Hornissennest« genannt werde. Demnach sollen Dschihadisten aus aller Welt nach Syrien geschleust werden, um den Eindruck zu vermitteln, daß Israel von Feinden an allen seinen Grenzen umgeben sei. Schon 1982 hatte das israelische Außenministerium in einem Strategiepapier den Vorschlag entwickelt, »daß alle arabischen Staaten in kleine Einheiten zerbrochen« werden sollten. Syrien, Irak und schließlich auch der Libanon sollten »in ethnische und religiöse Gebiete« aufgelöst werden.

Im Kontext des »Hornissennestes« soll auch der »Islamische Staat« agieren. Deren Anführer und selbst ernannter Kalif Abu Bakr Al-Baghdadi sei ein Jahr lang »intensiv militärisch vom Mossad ausgebildet worden«, hieß es in der in Bahrain erscheindenden Gulf Daily News. Al-Baghdadi war 2006/2007 im US-amerikanischen Gefangenenlager Camp Bucca im Südirak inhaftiert, das James Skylar Gerrond, ein ehemaliger Sicherheitsoffizier des Lagers, als »Dampfdrucktopf für Extremismus« bezeichnete. Zudem war Bagdadi in Camp Bucca im Südirak in einem US-Gefangenenlager und wurde dort trotz seiner angeblichen gefährlichkeit freigelassen. Einige Zeitgenossen im Netz wollen in Bagdadi gar einen Israeli erkennen. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

IS ist in den sozialen Netzwerken überall präsent, auf Twitter, Facebook, Instagram, auf Notiz-Diensten wie justpaste.it und natürlich auf Youtube. Die offiziellen Accounts werden von den jeweiligen Plattformen zwar immer wieder gelöscht, erst in der vergangenen Woche hat Twitter Dutzende Nutzerseiten gesperrt. Accounts von IS-Sympathisanten sprießen jedoch überall. Beispiel Instagram: Der User „Aldawlhislam“ verbreitet auf der Foto-Plattform martialische Kampfszenen, die ikonische schwarze Flagge von IS, Bilder von Enthauptungen. Viele der Fotos sind mit schicken Farbfiltern bearbeitet, die kurzen Videos sind kommentiert oder mit Untertiteln versehen.

 

 

Auf Youtube werden aus Videoschnipseln richtige Filme: „The Clanging of the Swords IV“ ist der bisher letzte Teil einer Propagandaserie über die Aktivitäten des Islamischen Staats, er ist aufwendig produziert, spielt mit Hollywood-ähnlichen Kameratechniken und ist über eine Stunde lang. Es gibt die an den Twitter-Duktus angelegte Videoreihe „mujatweets“ – hochauflösend gefilmte Botschaften aus dem Alltag der Mudschaheddin, der Kämpfer für den Dschihad. Und der deutsche Exrapper Denis Cuspert alias Abu Talha al-Almani lässt sich bei einer fröhlichen Schneeballschlacht filmen.

Die umfassende Medienstrategie verfolgt zwei Ziele: Zum einen sorgen die Videos von Enthauptungen für blanken Schrecken in den Gebieten, die sich IS als nächste Ziele vornimmt. Zum anderen sollen die heroischen, aber oft auch betont lässigen Inszenierungen junge Menschen für den Dschihad begeistern, sie rekrutieren. Cuspert, der zwischenzeitlich schon für tot erklärte Exrapper, spielt hierbei womöglich eine aktive Rolle. Er soll ein wichtiger Teil des Al Hayat Media Centers sein, der Medienorganisation des Islamischen Staats. Ob das stimmt und wer sonst hinter dem Media Center steckt, liegt im Dunkeln.

Fest steht, dass die Organisation ihr Handwerk versteht. Der Leipziger Islamwissenschaftler Christoph Günther forschte über Jahre zur Propaganda von Isis, wie sich IS bis vor Kurzem noch nannte: „Über die sieben Jahre meiner Untersuchung hat sich die Medienabteilung von Isis enorm professionalisiert, vor allem was die Qualität und die Verbreitungsmechanismen betrifft.“ Ursprünglich war das Vorbild al-Qaida, doch mit deren pixeligen Entführungsvideos lässt sich die heutige IS-Medienarbeit nicht vergleichen. Dabei wurde die Strategie innerhalb der Bewegung durchaus kritisiert, sagt Günther: „2005 und 2006 gab es online eine Diskussion, ob diese Popularisierung dem Elitecharakter nicht eher schade. Heute ist das aber eine neue Generation, die streuen ihre Inhalte so weit wie möglich.“

Diese Inhalte bestehen meist aus einer relativ einfachen Symbolik. Das wichtigste visuelle Zeichen ist die schwarze Flagge, die an die Kriegsflagge des Propheten Mohammed erinnert, mit seinem Siegelring und dem islamischen Glaubensbekenntnis. Gleichzeitig wird sie in den Videos so inszeniert, dass sie in ihrer Schlichtheit auch aus dem MacBook eines Berliner oder  New Yorker Designers stammen könnte. Für IS ist es kein Widerspruch, dass die Verbreitung ihrer archaischen Ideologie ohne Internet und moderne Technik schwer denkbar wäre.

Es ist schwer zu sagen, ob die Propaganda ankommt, ob IS auf junge Menschen attraktiv wirkt. Onlineaktivitäten sind trügerisch, können leicht manipuliert werden. Selbst das US-Außenministerium verbreitet unter dem Hashtag #ThinkAgainTurnAway seine eigenen „Wahrheiten über den Terrorismus“, wie es in der Account-Beschreibung heißt.

Erschreckend ist dabei, wie gezielt sich IS junge Menschen heraussucht, die wohl als leichter formbar angesehen werden. „Offizielle Politik von IS ist, dass man ab 15 Jahren dabei sein kann, da wird ganz gezielt rekrutiert“, sagt Daniel Gerlach, Herausgeber von Zenith, einem deutschen Magazin über den Nahen Osten, Magreb und die muslimische Welt. „Man wünscht sich fast al-Qaida zurück.“ In der Vice-Reportage „Der Vormarsch des Kalifats“ werden noch viel Jüngere vor die Kamera gestellt und dozieren über den Dschihad, den rechten Zeigefinger nach oben gereckt als Symbol für die Einheit Gottes.

Mittlerweile wendet sich IS auch direkt an den Westen, einerseits mit dem Ziel, Kämpfer zu rekrutieren, andererseits mit Aufrufen, das Kalifat zivil zu unterstützen. In der ersten Ausgabe seines aufwendig gestalteten Magazins Dabiq, die neben Arabisch und Englisch sogar auf Deutsch erschienen ist, wirbt IS um deutsche Ingenieure. Dabiq hat als Vorbild wohl das 2010 gegründete Al-Qaida-Magazin Inspire und komplettiert das breit gefächerte Medienangebot des Islamischen Staats, von Druck-Erzeugnissen über aufwendige Imagefilme zu Enthauptungsvideos in den sozialen Medien.

Inspire stand schon im Verdacht von US Geheimdiensten hergestellt worden zu sein.  

Für Daniel Gerlach ist das aber keineswegs der Dschihad 2.0, den einige Medien herbeischreiben wollen. „IS hat auch das Branding nicht erfunden, das gab es bei al-Qaida alles schon vorher. Die Diskussion zeigt auch ein wenig die Absurdität der westlichen Wahrnehmung. Was IS hier macht, ist ja eigentlich eine klassische Methode der Kriegsführung.“ Eine gewisse „Selfie-Gewaltkultur“ breche immer dort hervor, wo Leute enthemmt seien. „Das war damals bei den US-Soldaten, die mit Leichenteilen posierten, genauso“, sagt Gerlach. 

 

http://www.taz.de/Islamischer-Staat-im-Netz/!144369/