Anti-Rassimus- Proteste in Ferguson: In USA wird das Militär gegen das eigene Volk eingesetzt 

Bürgerkrieg?: Ausnahmezustand und Ausgangssperre verhängt

Bizarr: Führer der Bürgerrechtsorganisation "Black Panther" Malik Shabazz soll mit Polizei gegen Demonstranten kooperieren 

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Am 9. August erschießt ein Polizist in der US-amerikanischen Kleinstadt Ferguson/Missouri den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown. Dies löst in den USA eine neue Rassismus-Debatte aus.

Nach erneuten schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei in der US-Kleinstadt Ferguson soll nun die Nationalgarde die Lage beruhigen. Der Gouverneur des US-Bundesstaats Missouri, Jay Nixon, teilte mit, er habe die Entsendung der Nationalgarde angeordnet, um Frieden und Ordnung in Ferguson wieder herzustellen. Es sei derzeit nicht geplant, eine neue Ausgangssperre zu verhängen.

Zuvor hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Behörden zur Achtung des Demonstrationsrechts in Ferguson aufgefordert. Die Versammlungs- und die Redefreiheit müssten gewahrt werden, ließ Ban in New York von einem Sprecher erklären.

In Berichten heißt es, die Polizei sei ohne klaren Anlass gegen die Menge vorgegangen. Ein TV-Sender meldete, ein Schnellrestaurant sei demoliert worden. Seit Tagen treten Polizei und Militär martialisch gekleidet und äusserst brutal gegen Demonstranten auf. 

Ein Polizeisprecher sagte, die Angriffe auf die Polizisten seien offensichtlich koordiniert gewesen mit dem Ziel, eine Reaktion herbeizuführen. Die Polizei habe auf Schüsse eines Demonstranten reagiert, danach sei die Lage eskaliert. Mindestens zwei Personen seien verletzt worden.

Die militärisch anmutende Ausstattung von Polizeieinheiten ist kein Zufall. Seit 1997 können Behörden durch das sogenannte 1033-Programm kostenlos Fahrzeuge und Waffen bekommen, die von der Armee nicht mehr benötigt werden. Darunter sind auch gepanzerte, minensichere Fahrzeuge sowie Sturmgewehre und Hubschrauber.

Ursprünglich sollte das Programm vor allem im Kampf gegen Drogenkartelle helfen. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde es erheblich ausgeweitet. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der zuständigen Behörde Waren im Wert von rund 450 Millionen Dollar zivile Stellen überschrieben.

Sechs Schüsse auf  wehrlosen und sich ergebenden  Brown

Nach einer ersten, privat durchgeführten Autopsie wurden auf Brown mindestens sechs Schüsse abgefeuert. Das berichtet die "New York Times". Wie ein Mediziner, der den Leichnam auf Bitten der Familie untersucht hatte, mitteilte, trafen mindestens zwei Kugeln Brown in den Kopf. Dieser habe sich offenbar in einer gebeugten Stellung befunden. Vier Kugeln hätten Brown in den Arm getroffen. Alle Schüsse seinen von vorne abgegeben worden.