Ukrainischer Innenminister kooperiert wieder mit SA der Swoboda-Nazis

Faschisten sagen Marsch auf Kiew vorerst ab 

Rekruten des Freiwilligen-Bataillons "Asow" in Kiew

Einen Tag nach ihrem verbalen Schlagabtausch haben sich das ukrainische Innenministerium und  der ultranationalistische „Rechte Sektor“ (RS) auf eine Zusammenarbeit geeinigt.  Innenminister Arsen Awakow empfing am Montag RS-Pressesprecher Borislaw Beresa und äußerte ihm gegenüber Respekt für die Tätigkeit der Bewegung, wie Awakows Berater Anton Geraschtschenko mitteilte. Inhaftierte Neonazis wurde wieder freigelassen. 

„Die Seiten einigten sich auf einen regelmäßigen Informationsaustausch und eine Zusammenarbeit beim Schutz der Ukraine vor der terroristischen Bedrohung im Rahmen der geltenden Gesetzgebung“, so  Geraschtschenko auf Facebook. Ihm zufolge ging es bei dem Treffen auch um die Einrichtung von Kommunikationskanälen  zwischen dem Innenministerium und der Faschistenorganisation.

„Innenminister Arsen Awakow respektiert den Beitrag der Mitglieder der Organisation ‚Rechter Sektor‘  ( SA der Swoboda-Nazis)  zu dem Kampf gegen den Terrorismus“, so Geraschtschenko weiter.

Awakow habe bei dem Treffen auf die Notwendigkeit verwiesen, dass der „Rechte Sektor“ seine bewaffneten Mitglieder als Bestandteil des Verteidigungsministeriums, des Innenministeriums oder des Geheimdienstes SBU legalisiere.

Der „Rechte Sektor“, der die Regierungsarmee bislang bei den Gefechten gegen Regimegegner im Osten des Landes unterstützt, hatte am Samstag Staatschef Pjotr Poroschenko ultimativ gefordert, alle festgenommenen Mitglieder der nationalistischen Bewegung freizulassen und die Ermittlungen gegen sie einzustellen.

Auch sollten die Behörden die „rechtswidrig beschlagnahmten Waffen“ zurückgeben sowie alle „anti-ukrainischen Kräfte“ aus dem Innenministerium entlassen. Auf seiner Webseite drohte der Rechte Sektor der Regierung in Kiew mit einer bewaffneten Offensive, wenn diese seine Forderungen binnen 48 Stunden nicht erfüllen sollte.

Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow bezeichnete Jaroschs Ultimatum als Selbst-PR und warf ihm vor, eigene Leute zu betrügen. Kurz danach teilte RS-Anführer Dmitri Jarosch mit, dass die Regierung sein Ultimatum teilweise erfüllt habe und dass der angedrohte Marsch auf Kiew nicht stattfinden werde.

Die Schläger des „Rechten Sektors“ hatten bei den Krawallen auf dem Kiewer Protestplatz Maidan, die im Februar zum Sturz des Präsidenten Viktor Janukowitsch führten, eine große Rolle gespielt. Seit dem Umsturz kämpfen die Nationalisten auf der Seite der regulären Armee gegen die Regierungsgegner im Osten der Ukraine, berichtet Ria.

 
Vorgeschichte: 
 

Die ukrainische Faschistenorganisation „Rechter Sektor“, die die Regierungsarmee bei den Gefechten gegen Regimegegner im Osten des Landes bislang unterstützt, hat der Führung in Kiew mit einer bewaffneten Offensive gedroht, wenn diese ihre Forderungen nicht erfüllen sollte.

In einer am Samstagabend veröffentlichten Erklärung forderte der „Rechte Sektor“ Präsident Pjotr Poroschenko ultimativ auf, binnen 48 Stunden alle festgenommenen Mitglieder der Bewegung freizulassen und die Ermittlungen gegen sie einzustellen. Auch sollten die Behörden die „rechtswidrig beschlagnahmten Waffen“ zurückgeben sowie alle „anti-ukrainischen Kräfte“ aus dem Innenministerium entlassen. „Wenn unsere Forderungen binnen 48 Stunden nicht erfüllt werden, werden wir gezwungen sein, unsere Kampfverbände von der Front abzuziehen, Reservistenbataillone zu mobilisieren und einen Feldzug auf Kiew zu beginnen.“

Der „Rechte Sektor“ hatte zu Jahresbeginn an den Krawallen auf dem Kiewer Protestplatz Maidan teilgenommen. Nach dem Februar-Umsturz kämpfen seine Schläger auf der Seite der Regierungsarmee gegen die Regierungsgegner im Osten der Ukraine. In der vergangenen Woche hat die Kiewer Polizei nach eigenen Angaben 35 mutmaßliche Maidan-Aktivisten wegen bewaffnetem Überfall auf ein Restaurant in der ukrainischen Hauptstadt festgenommen.