Nahostexperte Lüders: Nato-Türkei unterstützt IS - sicherlich nicht ohne US-Segen

Gegenüber dem rechtspopulistischen Nachrichtensender NTV sagt der Nahostexperte Lüders, dass die Nato-Türkei die IS im Krieg gegen die Kurden unterstützt und das Nato- Land sogar zwei Grenzübergänge  zwischen der Türkei und Syrien der IS als Kontrollposten überlässt.

 

Gleichzeitig führen die USA an der Seite der kurdischen Peshmergas und der marxistischen PKK einen Krieg gegen die IS im Irak.  

Allein dieser Punkt beweist, dass es den USA im Irak nicht um das Wohl der Kurden oder Jesiden geht. Vielmehr wurde so wieder ein Kriegsgrund für einen neuen Krieg gegen den Irak und die dortige iran-freundliche Schiiten-Vorherrschaft geführt.

Gleichzeitig juckt den USA der Massenmord an Palästinensern durch Israelis nicht und ein Grund für eine Intervention ist das offensichtlich auch nicht. Krieg ist natürlich abzulehnen. Aber es zeigt wie selektiv und verlogen die USA weltpolitisch agieren. 

Auch der Massenmord der pro-faschistischen ukrainischen Regierung in der Ost-Ukraine interessiert die USA im Gegensatz zu den Jeziden nicht. Hier geht eine pro-faschistische und pro-westliche Regierung in Europa militätrisch gegen das eigene Volk vor. 

Stattdessen droht man Russland sogar, keine humanistische Intervention für russischstämmige Ukrainer im Osten des Landes zu starten, die man angeblich im Irak wie selbstverständlich ohne UN Mandat startet. 

Die USA arbeiten an der Dreiteilung des Irak

Die USA hatten 2003 den Krieg gegen den Irak gestartet und so ein trotz autoritärer Herschaft intaktes Staatsgebilde zerschlagen, wo sich zuletzt Sunniten , Schiiten , Kurden und Yeziden miteinander arrangiert hatten und  jedenfalls im säkularen Staat unter Herrschaft der Baathisten  keine Gllaubenskriege gegeneinander führten. Auch die Schiiten hatten sich mit der Vorherrschaft der zental-irakischen Sunniten in Bagdad  abgefunden.

Doch die blutige Invasion der USA kostete nach unterschiedlichen Angaben bis zu mehr als einer Million Menschen das Leben und es verwandelte den Irak in ein Bürgerkriegsland und danach in den letzten 11 Jahren in ein Leichenhaus, in dem es ständig zu Attentaten und vielen Toten gekommen war.

Die Vorherrschaft der Sunniten wurde zugunsten der Vorherrschaft der Schiiten gebrochen und zwar obwohl die USA wussten, dass die Schiiten und vor allem deren geistliche Füphrer sich in Richtiung Iran orientierten und der Iran  durch diesen unsinnigen Krieg der USA zu einer Regionalmacht mit Einfluß auf die arabische Welt gemacht hatte. So war der Krieg  für die USA de facto erneut verloren und der Einfluss de facto wieder eingebüßt.

 Und so kam es wie es kommen musste. Maliki wendete sich immer öfter gegen die USA und düpierte ähnlich wie Karzai in Afghanistan die so lächerlich gemachte "Weltmacht" immer wieder. 

Der Krieg mit Bodentruppen hatte vielen US-Soldaten das Leben gekostet und noch viel mehr Geld gekostet  als schlimmste Berechnungen vermuten ließen. 

Deshalb stärken die USA seit geraumer Zeit wieder Sunniten- Gruppen und es gibt Hinweise darauf, dass die USA die Kämpfer der IS im Irak massiv unterstützt - entweder direkt oder durch den Verbündeten Saudi-Arabien. Bagdadi wird eine Verbindung zu US-Geheimdiensten nachgesagt. 

Da die Machtposition der Schiiten in der Hauptstadt selber relativ gefestigt ist, greifen die IS- Kämpfer mit modernster Bewaffnung und gut finanziert zuerst die Kurden und Yeziden im Westen des Irak an statt die Schiiten im Osten und Süden des Landes.

Gleichzeitig gibt es Machtpositionen in Syrien, die gegen Assad gehalten werden und auch hier unterstützen die USA ganz  offiziell Dschihadisten und Gotteskrieger. Gleichzeitig  greifen sie von hier aus den Libanon an und haben in den letzten Tagen über 20 libanesische Soldaten getötet. Trotz der Präsens der Hisbollah konnten diese Angriff stattfinden, was auch auf eine perfekte Logistik der IS Kämpfer hindeutet.

Doch insgesamt stagniert der Kampf der IS in Syrien, der sich auch viele Al- Nusra- Kämpfer angeschlossen haben und wo es auch zu entsprechenden Fusionen dieser Gruppen in letzter Zeit gekommen war.

Deshalb konzentriert sich die ganz offensichtlich ferngesteuerte IS auf die Zerschlagung des Irak, was ganz im Interesse der US- Weltmachtpolittik liegt.

Teile und herrsche scheint hier das Prinzip zu sein.  Und gescheiterte Staaten lassen sich besser kontrollieren als funktionierende Staatsgebilde mit intakter Zentralgewalt. Einzelne kriminelle Warlords, Al Kaida-Führer oder Clanchefs lassen sich einfacher kaufen und  bestechen als funktionierende Nationalstaaten in der arabischen Welt. So ist auch Libyen, Syrien und auch Afghanistan nach US Einmischung wie einst Somalia einfach nur noch ein " failed state", der gescheitert und leicht zu beeinflussen ist.    

Letztendlich könnte der Irak so in einen schiitischen, einen sunnitischen und einen Kurdenstaat geteilt werden.

Der Sunnitenstaat könnte mit sunnitischen und alawitisch beherrschte Gebieten Syriens und Libanons fusionieren.

Geistliche Sunnitenführer im Irak sagen, dass die meisten Sunniten mit Al Kaida und IS nichts am Hut haben.  Auch das deutet daraufhin, das es sich hier eher um fremdgesteuerte Auslandsdschihadisten handelt, die brutal auch gegen die sunnitische  Zivilbevölkerung vorgehen und brutale Massenexekutionen wie in Syrien betreiben. 

ARD, ZDF und deutsche Printmedien wie FAZ kapieren das alles nicht und sie glauben, dass es um einen Glaubenskrieg im Irak geht. Das ist aber Nonsens. Sie verstehen die oben beschriebenen Zusammenhänge nicht und deshalb  fallen sie auf die Propaganda und gut gemachte IS-Inszenierung natürlich herein.