Bilanz: 500 Tote in der Ost-Ukraine - überwiegend Zivilisten 

Nach Angaben der Volksrepublik Donezk (VRD) sind auf ihrem Territorium seit Beginn der Kampfhandlungen 523 Menschen getötet worden. Es gibt mehr als 3000 Verletzte.

523 Menschen sind getötet und mehr als 3000 verletzt worden. Es handelt sich hauptsächlich um Zivilisten“, teilte Andrej Rodkin, VRD-Vertreter in Moskau, am Montag in einer Sitzung des Komitees für öffentliche Unterstützung der Bürger der ukrainischen Südostens mit.

In den Gebieten, die von Bürgermilizen nicht kontrolliert werden, liegt ihm zufolge die Zahl der Toten bei über 1500. Es handle sich dabei unter anderem um geheime Gräber.

„Bereits heute kann die Rede von einer humanitären Katastrophe im Südosten sein“, sagte Rodkin.

 

 

 

 

Wohnviertel leiden beim Artilleriebeschuss am stärksten, fügte er an. Über 60 Prozent der gesamten Wohnfläche der Städte Slawjansk, Kramatorsk, Gorlowka und Dserschinsk seien zerstört.

Seit Beginn der Kämpfe in der Ostukraine sind allein im Gebiet Donezk 432 Menschen ums Leben gekommen, heißt es am Mittwoch in einer Mitteilung auf der Internetseite der Stadt Donezk unter Berufung auf örtliche Mediziner.

„Seit März dieses Jahres sind im Gebiet Donezk 432 Personen, darunter 36 Frauen und sechs Kinder, ums Leben gekommen. 1015 Personen wurden verletzt“, gab das Ressort Gesundheit der Gebietsverwaltung von Donezk an. 

Bei Kampfhandlungen am Dienstag wurden sieben Menschen in Donezk und vier weitere in Gorlowka verletzt. Verletzte gibt es Medizinern zufolge auch in den Städten Schachtjorsk, Sneschnoje und Starobelsk. 

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Die pro-faschistische Putsch-Regierung in Kiew hatte Mitte April eine Militäroperation in den südöstlichen Gebieten Donezk und Lugansk zur Niederschlagung der Protestbewegung gestartet, die als Reaktion auf den gewaltsamen Machtwechsel in Kiew entstand. Moskau bezeichnet den Militäreinsatz, der bereits zahlreiche Opfer auf beiden Seiten, darunter auch unter Zivilisten, gefordert hat, als Strafexpedition und fordert von Kiew deren sofortigen Stopp.

Die ukrainischen Truppen, die seit Wochen in der Kohleindustrieregion Donbas von den Volksmilizen eingeschlossen sind, haben nach Angaben der Aufständischen Bedingungen für ihre Kapitulation genannt.

 

„Sie (die ukrainischen Soldaten – Red.) haben weder Nahrung noch Trinkwasser noch Kraftstoff mehr. Die Munition reicht für nur noch wenige Tage aus. Deshalb sind sie mit uns in Verhandlungen getreten“, teilte ein Sprecher im Stab der Volkswehr am Sonntag RIA Novosti mit. Nach seinen Worten schlugen die ukrainischen Soldaten vor, dass sie ihre (ca. 70) Kampffahrzeuge und Geschütze zerstören und die Munition und Handfeuerwaffen an die Milizen übergeben. Im Gegenzug sollten die Milizen sie „auf das ukrainische Territorium freilassen“.

Die Milizen lehnen diese Bedingungen ab und fordern, dass die Soldaten ihre Technik unversehrt zurücklassen, so der Sprecher weiter. Nach seiner Einschätzung werden die ukrainischen Soldaten höchstens fünf Tage ausharren, weil die Versorgung der Heeresgruppe, die zwischen den Ortschaften Pantschenkowo und Birjukowo im Südosten des Gebiets Lugansk eingeschlossen ist, „praktisch zusammengebrochen“ sei.

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Nach Angaben der UN-Menschenrechtsbehörde und der Weltgesundheitsorganisation sind seit Mitte April in der Ukraine 1129 zivile Einwohner getötet und 3442 weitere verletzt worden. Im ukrainischen Osten seien mehr als 100 000 Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden.