Deutsche Industrieproduktion bricht dramatisch ein

Deutschland: Produktion: Industrie-Produktion - 15 Jahre - Konjunkturdaten-Chart/GraphDeutscher Wachstumsmotor stottert - Industrieproduktion enttäuscht

Langfristentwicklung der deutschen Industrieproduktion von 1995 bis 2010- Wie erkennbar sind strake Einbrüche in einer neuen Krise jederzeit möglich. 

Nach der Europawahl ist das Schönreden der deutschen Wirtschaft nicht mehr so notwendig und man lässt die Katze aus dem Sack. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte entsprechend negative Zahlen. 

2013 war noch von einem deutlichen Plus die Rede. 

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Aufwärtstrend ist jetzt gestoppt und umgekehrt worden

Deutsche Unternehmen haben im Mai weniger produziert als im April. Der Rückgang war der dritte in Folge und mit 1,8 Prozent der stärkste seit zwei Jahren. Experten hatten ein deutlich geringeres Minus erwartet. Das Bundeswirtschaftsministerium, das die Zahlen bekanntgegeben hatte, führte den Rückgang unter anderem auf Brückentagseffekte zurück, da er 1. Mai ein Donnerstag gewesen sei. Auch von geopolitischen Ursachen war die Rede. Trotz allem blieb man im Ministerium optimistisch: nach einem schwächeren zweiten Quartal werde es für das Produzierende Gewerbe im Jahresverlauf wieder aufwärts gehen, berichtet Euronews.

 

Die Commerzbank erwartet nun allenfalls eine stagnierende Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal.

Nicht nur die aktuelle Produktion fiel schwach aus, auch die Entwickluing im Vormonat wurde nach unten korrigiert. Demnach ergibt sich im April ein Rückgang um 0,3 Prozent, nachdem zunächst ein Zuwachs um 0,2 Prozent gemeldet worden war. Die Schwäche im Mai war breitgefächert, sie betraf sowohl die Herstellung in der Industrie als auch die Aktivität am Bau. Die Energieerzeugung lag dagegen im Plus. Innerhalb der Industrie gab die Produktion von Vorleistungs- und Verbrauchsgütern jeweils kräftig nach.

"Die heutigen Zahlen bestätigen die Daten der vergangenen Wochen, die auf eine deutlich geringere Dynamik der deutschen Wirtschaft  deuten", kommentierte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Teilweise sei die Produktionsschwäche Folge des milden Winters, weil das Baugewerbe nicht so stark wie sonst unter der Witterung gelitten habe und nun weniger stark aufholen müsse. Entsprechend kräftig ging die Bauproduktion im Mai mit 4,9 Prozent in die Knie. "Aber auch in anderen Sektoren läuft es nicht rund." Auf die "Konjunkturlokomotive Deutschland" sollten die anderen Euroländer erst einmal nicht hoffen, sagte Solveen.