Panik: Ohne Eroberungskriege stürzt die US Wirtschaft ab 

Erstmals seit fünf Jahren muss die US-Wirtschaft für das Startquartal 2014 einen extremen Rückgang der Wirtschaft von ca 3 % melden. 

Der Krieg gegen Syrien schien die US Wirtschaft zu puschen -  doch die de facto Kriegsniederlage der USA gegen Assad lässt Stimmung und Wirtschaftslage kippen. 

Zuerst prognostizierten US Institute, dass im ersten Quartal das BIP um ein Prozent gefallen sei. Das wurde dann nach unten revidiert auf minus 1,8 Prozent. Und Mitte dieser Woche kam die Nachricht, daß der Absturz sogar bei 2,9 Prozent liege. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit dem ersten Quartal 2009, unmittelbar nach dem vollen Ausbruch der Finanzkrise.

 

Der aktuelle Einbruch ist nach Angaben des Handelsministeriums vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Der persönliche Konsum der Amerikaner sei im ersten Quartal geringer als erwartet ausgefallen. Die Nachfrage bricht in den USA wegen sinkender Kaufkraft  massiv ein.  Gleichzeitig seien die Exporte stärker als befürchtet zurückgegangen.  Die Bestellungen für langlebige Güter - von Mixern bis hin zu Düsenjets - sanken zum Vormonat um 1,0 Prozent. Dieser Rückgang der Auftragseingänge kam für die US-Industrie völlig überraschend. Die US Wirtschaft ist allerdings seit vielen Jahren schon nicht  mehr international wettbewerbsfähig und die Arbeitslosigkeit schon lange chronisch groß..


Zur Erinnerung: Seit die USA 1947 mit den Vierteljahresberechnungen des BIP begonnen haben, hat es einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in einem Quartal von mehr als 1,5 Prozent nur zu Beginn oder mitten in einer Rezession gegeben. Die jüngste Zahlen für Q1 umschreiben also ein absolutes Desaster. Und das in doppelter Hinsicht:

Denn auch die US-Staatsschulden sind weiter stark gestiegen. Den schuldenfinanzierten Mehrausgaben der Obama-Administration in Höhe von 250 Milliarden Dollar steht ein Rückgang des US-BIP um 73,6 Milliarden auf 17016 Milliarden Dollar gegenüber.

Damit wird auch erneut deutlich: Schulden durch Gelddrucken der Fed  stimulieren das Wachstum nicht, sondern der Effekt verkehrt sich ab einem bestimmten Punkt sogar ins Gegenteil.

Einige ganz Mutige Zeitgenossen beginnen sogar, die endlose Manipulation der Finanzmärkte durch die Nullzinspolitik der Notenbank hinter dem trostlosen Zustand der US-Wirtschaft zu vermuten.

In jüngster Zeit habe eine »weitere Erklärung für das langsame Wachstum Aufmerksamkeit erregt«, hieß es jüngst in der einflußreichsten US-Zeitung, der New York Times. Dort durfte Tyler Cowen, Wirtschaftsprofessor an der George Mason University, am 13. Juni einen Artikel veröffentlichen, der bemerkenswert ist. Demnach sind nicht die Zockerbanken oder die gigantischen Summen an faulen Krediten im US-amerikanischen und globalen Finanzsystem für das wirtschaftliche Siechtum verantwortlich. Auch nicht die totale Überschuldung der US-Verbraucher, der Industrieunternehmen und des Staates, ebensowenig wie der seit Jahrzehnten betriebene Export von US-Arbeitsplätzen in Billiglohnländer, der von einer einmalig rabiaten Umverteilung der Einkommen von unten nach oben begleitet ist. Nein. Herr Cowen sieht in der Tatsache, daß es keinen großen Krieg gibt oder wenigstens keiner unmittelbar bevorsteht, die Ursache der US-Wirtschaftsprobleme.

Unter dem Titel »The Lack of Major Wars May Be Hurting Economic Growth« (Das Nichtvorhandensein großer Kriege könnte das Wirtschaftswachstum behindern) schreibt Cowen: »Es mag abstoßend erscheinen, eine positive Seite am Krieg zu finden, aber wenn wir uns die amerikanische Geschichte ansehen, ist das nicht so leicht von der Hand zu weisen.« Immerhin bedeutet Cowens zynische Hypothese die Bankrotterklärung für das herrschende System und seine Wirtschaftstheorie. Dort ist Wirtschaftswachstum die Voraussetzung für Wohlstand und Glück. Nun sollen es »größere Kriege« richten, schreibt die JW. 

http://www.jungewelt.de/2014/06-28/011.php