Bundeswehr aus Auslandseinsätzen gefordert. 6540 Soldaten sind derzeit »out of area«, am Horn von Afrika, im Mittelmeer, im Kosovo, in der Türkei, in Mali, Sudan sowie im Kongo und in Uganda stationiert.

Vor 20 Jahren hat die Bundesregierung nach der "Wiedervereinigung" erstmals deutsche Soldaten in eine Kampfzone geschickt.

Allein in Afghanistan sind 4500 deutsche Soldaten stationiert. Die NATO-geführte Intervention am Hindukusch dauert bald doppelt so lange wie der Zweite Weltkrieg. Nach 10 Jahren Afghanistankrieg gab es alleine hier bis 2011 bereits 52 tote deutsche Soldaten. Inzwischen ist die Zahl auf 53 Tote gestiegen. 

Nach zehn deutschen Kriegsjahren in Afghanistan ist das Ergebnis verheerend, nur wenige Ziele wurden erreicht.

Zwischen den ersten Bildern deutscher Soldaten, die im Herbst 2001 in Kabul zu patrouillieren begannen, und heutigen Aufnahmen liegen Welten.

Freundlich winkende Fallschirmjäger des ersten deutschen Einsatzkontingents liefen damals durch die Straßen der Hauptstadt und verteilten Schokolade an Kinder. Schutz war kaum nötig.

Das Gewehr schien eher Teil der Uniform zu sein, denn Waffe zum Kämpfen. Und Kampf war politisch auch gar nicht vorgesehen.

Heute wirken diese Szenen planlos, ja fast schon naiv. Zehn Jahre und 52 gefallene Bundeswehrsoldaten später, hat der Kampf längst seinen Weg auch zu den Deutschen gefunden.

Stundenlange Gefechte mit den wiedererstarkten Taliban gehören nun zum Alltag der Truppen im Großraum Kunduz.

Artillerieeinsatz auf feindliche Stellungen, gesprengte Schützenpanzer und Luftnahunterstützung auf gekaperte Tanklaster.

Der vermeintliche Friedenseinsatz hat sich in einen handfesten Guerillakrieg verwandelt.

Heute operiert die Bundeswehr weltweit in elf Einsatzgebieten.

In mehr als 100 Orten hat die Friedensbewegung in Deutschland bei den traditionellen Ostermärschen einen Rückzug der Bundeswehr aus Auslandseinsätzen gefordert.

Am 2. April 1993 beschloß das Kabinett von Kanzler Helmut Kohl (CDU) die Beteiligung der Bundeswehr an der Luftüberwachung sogenannter Schutzzonen in Bosnien-Herzegowina.

Das Absurde, vom Spiegel wohlweislich verschwiegen: der blutige Bürgerkrieg in der einstigen jugoslawischen Republik war erst durch die Anerkennungspolitik der Bonner Regierung provoziert worden.

Die Brandstifter setzten sich als Feuerwehrmänner in Szene. Das Kampfziel hatte Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) kernig formuliert: »Die Serben in die Knie zwingen.«

»Bosnien stand am Beginn eines langen Weges der Normalisierung, den Deutschland seit dem Ende des Kalten Krieges gegangen ist«, konstatierte der Spiegel.

»Es war Rot-Grün, das in seiner siebenjährigen Regierungszeit das Land gegen die überwältigende Skepsis der Deutschen in die großen Einsätze ins Kosovo und nach Afghanistan führte.«

»Salamitaktik« nannten Kriegsgegner die scheibchenweise Heranführung der Bevölkerung an Kampfeinsätze.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zollt dem von SPD und Grünen forcierten Projekt »Normalisierung« Respekt:

»Die Mentalität der Deutschen hat sich, was den Einsatz militärischer Gewalt angeht, verändert.« Und: »Wir sind da schon einen weiten Weg gegangen.«

Der Beschluß zum Kosovo-Einsatz im Herbst 1998 war der Wendepunkt in der deutschen Außenpolitik.

Kampfflugzeuge der Bundeswehr patrouillierten über Gebieten, in denen keine 60 Jahre zuvor Soldaten der Wehrmacht unter Hitlers Führung gemordet hatten, und das ohne Mandat des UNO-Sicherheitsrats.

Es war ein Einsatz, der mit allen Tabus der deutschen Nachkriegsgeschichte brach.«

Am Ende wird im Spiegel der völkerrechtswidrige Angriffskrieg zu einer Art Osterwunder verklärt und der folgende KFOR-Einsatz als »Erfolgsgeschichte« verkauft.

Tatsächlich steht die Kosovo-Truppe jedoch für die dauerhafte Vertreibung von gut 200 000 Serben, Roma und Juden aus der von NATO-Truppen besetzten Provinz.

Dank Merkel und Westerwelle sind die deutschen Rüstungsexporte explodiert.

Der für das Massaker an mehr als 100 Afghanen verantwortliche Oberst Georg Klein ist mit dem Generalsrang belohnt worden.

Die Bundeswehr darf an den Schulen des Landes Rekrutierungsveranstaltungen durchführen, präsentiert sich in Kooperation mit Bravo als eine Art Outdoor-Unternehmen mit Fun-Faktor: Klettern im Kosovo, Angeln in Afghanistan, Seebaden in Somalia und Mountainbiken in Mali – Krieg? Voll cool.

Begriffe wie »Krieg«, »Veteranen«, »Gefallener« müßten heutzutage »normal« verwendet werden, fordert Verteidigungsminister de Maizière.

Mission accomplished, der in Berlin residierende Bund Deutscher Veteranen macht sich stark für »Kriegsheimkehrer«.

Laut Spiegel tritt ein Vertreter des Lobbyverbands regelmäßig in der Berliner Schaubühne auf.

Im Rahmen von UNIFIL ist die Bundeswehr mit 300 Soldaten sogar auf der Seite der libanesischen Regierung im Einsatz, die als Koalitionspartner der nationalen Regierung auch von der Hisbollah federführend mitgeführt wird. 

Auch die Piratenpartei lehnt seit März 2013 Kriegseeinsätze der Bundeswehr inzwischen kategorisch ab. Die Grünen sind mittlerweile zu einer Mensch und Natur feindlich gesonnenen Pro-Kriegspartei verkommen. 

http://www.youtube.com/watch?v=a6l7xL6B1vw

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2006/umfrage/gefallene-oder-verunglueckte-soldaten-der-westlichen-koalition-in-afghanistan/

 

http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NY3RCsIwDEX_qN10CPqmyMAXfRF1vpRuy9Zg144022D48XbIEjgX7iFEvmVcp0dsNaN32sqXLCo8lJMou7EVASsDZAA59N4i40cAuqB5Vs0ApGpwqiGEmH8BPENsSZWDqyFMYGi9mLWx4ORzeVmDqLwDXsjgGCNb0uxJ9J7YLmYgikZgLYskPZ-SNFkn_e6yR37fZNv95ZrfZN91xx9KW9Gx/