Niederländischer Rechtspopulist Wilders predigt Muslimenhass statt Judenhass und hetzt gegen Sozialdemokraten und Marokkaner

Früher haben  Nazis plumpen Judenhass propagiert. Rechtspopulistisch auftretende Rechtsradikale tarnen  sich heute, indem sie nicht antisemitisch ticken- dafür aber islamophob und gar  islamfeindlich . So können sie ihre rassistische Ideologie besser tarnen und so mehr Akzeptanz für Fremdenhass erzeugen, wie sie glauben. Die Antisemiten von früher sind die Islamfeinde von  heute.

Der Rechtspopulist Breivik ist da ein gutes Beispel. Er war pro-israelisch eingestellt und hasste die Muslime und er warnte vor einer angebliche Islamisierung Europas.  Zig sozialdemoktratische Jugendliche ermordete er, weil sie  pro-palästinensich und israelkritisch waren. Der Rechtspopulist Breivik aus Norwegen entlarvte sich als blutrünstiger Faschist. 

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders provoziert erneut mit rechten Parolen. Und er bedient die gleiche islamophobe  Schiene wie einst Breivik.  Kritiker werfen ihm vor, Hass zu säen - sie vergleichen ihn mit Goebbels und seiner Rede im Sportpalast.  Diesmal droht eine Strafanzeige, die zum Erfolg führen könnte.

 

Mit einer Attacke gegen marokkanische Bürger hat Populist Geert Wilders in den Niederlanden die von ihm gewünschte Reaktion hervorgerufen: Abscheu quer durch die politische Arena und viele angekündigte Klagen wegen Rassismus und Diskriminierung.

Der Vorsitzende der Partei für die Freiheit hatte sich nach den landesweiten Kommunalwahlen am Mittwochabend in der Stadt Almere an Anhänger gewandt und ihnen drei Fragen gestellt: "Wollt ihr mehr oder weniger EU? Wollt ihr mehr oder weniger Sozialdemokraten?" Der Saal skandierte jeweils "weniger", wie auch nach der dritten Frage: "Wollt ihr in dieser Stadt und in den Niederlanden mehr oder weniger Marokkaner?"

In das folgende Gebrüll hinein rief er: "Dann werden wir das regeln." Diesmal sei Wilders zu weit gegangen, hieß es in vielen Reaktionen.

"Hier wurde eine Grenze überschritten", sagte Alexander Pechtold, Vorsitzender der liberalen Partei D66, die zusammen mit den Rechtsliberalen das Land regiert. Sozialistenchef Emile Roemer warf Wilders vor, Hass zu säen. In sozialen Netzwerken wurden Vergleiche mit Goebbels' Sportpalast-Frage (Wollt ihr den totalen Krieg?) gezogen, berichtet die SZ.

Wilders hat sich oft islamfeindlich geäußert, ist Verurteilungen aber bisher entgangen. 2011 war er nach einem islamkritischen Film vom Vorwurf der Anstachelung zum Hass freigesprochen worden. Seine Kritik habe sich gegen die Religion gerichtet, nicht gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, hieß es zur Begründung. Im jetzigen Fall dürfte die Beweislage klarer sein. Wilders hat die Provokation kalkuliert. Die bevorstehenden Prozesse werden ihm auf Jahre hinaus das Medieninteresse auf Jahre hinaus sichern.