Groko-Mogelpackung: Zwei von fünf Mio. Billiglöhner sollen nicht vom Mindestlohn profitieren und ausgegrenzt werden  

 
Der gesetzliche Mindestlohn kommt. Doch kommt er auch für fünf Millionen Beschäftigte, die heute weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienen? Nein, sagen Arbeitgeberverbände und Politiker. Sie fordern Ausnahmen etwa für Rentner oder Minijobber. Setzen sie sich durch, würden zwei Millionen Billigarbeiter nicht vom Mindestlohn profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.
 
 
2015 soll schriuttweise ein flächendeckender Mindestlohn eingeführt werden.
Doch nicht nur die Tarifverträge bleiben gültig. die weit unterhalb von 8,50 €uro liegen. Vielmehr pochen der BDA Arbeitgeberverband  und bürgerliche  Politiker immer mehr Ausnahmen - u a für Rentner und Minijobber.  
 
  
 
Sollten sich diese Forderungen durchsetzen, würde der Mindestlohn zum "Schweizer Käse", kritisieren die Forscher des WSI.

Das Institut berechnete auf Basis des "Soziooekonomischen Panels", wie viele Menschen mit einem Arbeitsverhältnis - also ohne Praktikanten oder Auszubildende - von solchen Ausnahmen betroffen wären. Demnach lag im Jahr 2012 der Stundenlohn von rund 5,25 Millionen Beschäftigten unterhalb von 8,50 Euro. Gälte der Mindestlohn nicht für Minijobber, Rentner, Schüler, Studenten und hinzuverdienende Arbeitslose, gingen zwei Millionen der Geringverdiener oder 37 Prozent leer aus. Ohne Ausnahmen für Minijobber wäre es immer noch fast ein Viertel.