Faschisten stürmen Regierungsgebäude in Kiew und in der West-Ukraine 

 

In der Ukraine haben faschistische Aktivisten mehrere Gebietsverwaltungen unter ihre Kontrolle gebracht. In den westlichen Regionen Lwow, Ternopol, Rovno, Luzk und Iwano-Frankowsk stürmten Gruppen von mehreren hundert Leuten die Behördengebäude und nötigten die von Präsident Wiktor Janukowitsch eingesetzten Gouverneure, Rücktrittsschreiben zu verfassen. Auch in Tschernowcy im Südwesten des Landes wurde die Verwaltung besetzt; in Tscherkassy südlich von Kiew schlug die Polizei einen ähnlichen Angriff zurück und nahm 58 Personen fest. Auch in Zhitomir scheiterte der Sturm auf das Verwaltungsgebäude.

Ukraine: Behörden sprechen von Schusswaffen in den von Opposition besetzten Regierungsgebäuden

Der Kiewer Aufstand schwappte derweil am Donnerstagabend in die Provinz über. In acht von 25 Verwaltungshauptstädten wurden Regierungsgebäude angegriffen. In der west-/zentralukrainischen Stadt Tscherkassy, bisher nicht als Hochburg der Opposition bekannt, dauerten verbissene Kämpfe zwischen Sicherheitskräften und rund 5000 Demonstranten um die präsidiale Lokalverwaltung an.

„Nach jüngsten Erkenntnissen gibt es im Gewerkschaftshaus und im Gebäude der Stadtverwaltung von Kiew zahlreiche Schusswaffen“, sagte Stanislaw Rogosin, Chef der Hauptabteilung Kampf gegen organisierte Kriminalität beim ukrainischen Innenministerium, am Freitag. „Die Rechtsschutzorgane tun ihr Bestes, um den Einsatz dieser Waffen gegen Bürger und die Miliz zu verhindern.“ Dem Innenministerium zufolge werden die Täter es nicht schaffen, die Waffen aus den Gebäuden unbestraft zu schmuggeln.

Bis Mitternacht hatten die rechtsradikal dominierten und  prowestlichen Demonstranten die beiden unteren Stockwerke eingenommen.

 

Bereits am Nachmittag hatten Demonstranten die Gebietsverwaltung in Lwiw (Lemberg) gestürmt und den Präsidialvertreter vor Ort dazu gezwungen, in Kiew sein Rücktrittsschreiben einzureichen. Auch in der nordwestlichen Gebietshauptstadt Riwne soll laut ukrainischen Medien die Verwaltung von prowestlichen Demonstranten gestürmt und besetzt worden sein.



Daß hinter diesen Aktionen ukrainische Faschisten stehen, scheint nach ihren Selbstzeugnissen wenig zweifelhaft. Über den Sturm der Gebietsverwaltung in Tscherkassy kursiert ein Internet-Video. Darauf ist eine Menge von mehreren hundert vermummten Leuten zu sehen, die vor dem Gebäude mit ausgestreckten Armen Parolen rufen. Ein Film von der Besetzungsaktion in Rovno zeigt, wie die Polizei nach erfolgloser Verteidigung des Gebäudes durch ein Spalier der Angreifer abzieht. Diese schreien dazu immer wieder im Wechsel »Ruhm der Ukraine« und »Ruhm den Helden« – die typische Grußformel der Faschisten. Aufnahmen aus Tschernowcy zeigen in der Menge die rot-schwarzen Fahnen der faschistischen Gruppe UNA-UNSO. In Kiew besetzten Anhänger der Bewegung »Rechter Sektor« das Gebäude des Landwirtschaftsministeriums, und in der Nationalisten-Hochburg Lwow rief im dortigen Online-Fernsehsender ZIK TV ein sogenannter Militärexperte die Kiewer Demonstranten auf, sich zu bewaffnen und so die Polizei vom Einsatz abzuschrecken, berichte die "Junge Welt".

Proteste in der Ukraine

Unterdessen hat die ukrainische Regierung laut staatlicher russischer Medien mitgeteilt, dass die zwei erschossenen Demonstranten mit Munition getötet wurden, die  nicht zum Standard-Arsenal der  ukrainischen Polizei gehört.

In der Westukraine wurden regionale Regierungsgebäude von Gouverneuren gestürmt, die auch Schuß-Waffen in ihrem Arsenal haben.  

Die ukrainische Regierung berichtet, dass sich auch ausländische international gesuchte Kriminelle und Rädelsführer unter den "Demonstranten"  in der Ukraine befinden sollen, die nicht genauer benannt werden meldet Ria Novosti und die Stimme Rußlands.     

Die US-Administration und die Europäische Union stehen nach Worten von US-Außenminister John Kerry in engem Kontakt zum ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.