Folter der Nato im Irak - auch die  Briten folterten Iraker ganz massiv 

Seit 2003 wurde im Irak unter dem Oberbefehl der Nato und der USA durch die westlichen Besatzungsmächte  im Irak systematisch gefolterte. 

Die Folter-Horror-Bilder  des US Gefangenenlagers Abu Ghreib gingen damals um die  Welt. 

Aber auch die Briten haben systematisch gefoltert . Über 100 Opfer versuchen Gerechtigkeit vor britischen Gerichten zu erhalten  . Doch gerade mal  ein Soldat wurde verurteilt, der auch nur Befehlsempfänger der Befehle der Militärführung war. 

Der 26-jährige Baha Mousa starb nach zwei Tagen in britischer Haft. Im Obduktionsbericht war später von 93 Verletzungen die Rede, von Schürfwunden, Platzwunden und gebrochenen Rippen. Todesursache: Ersticken.

Das war 2003, Großbritannien und die USA waren einige Monate zuvor mit der "Koalition der Willigen" in den Irak einmarschiert. Dass Baha Mousa in britischer Haft nach stundenlanger Folter starb, sei ein bedauerlicher Einzelfall, erklärte das Militär.

Und genau das soll eine Lüge sein. Jedenfalls behaupten das die Berliner Nichtregierungsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und die Public Interest Lawyers (PIL), eine gemeinnützige Anwaltskanzlei aus Birmingham.

Die beiden Organisationen werfen den Briten systematische Folter  und Kriegsverbrechen vor. Sie haben am Freitag beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Anzeige erstattet.

Die Anwälte fordern Ermittlungen gegen hochrangige britische Kommandeure, damalige Minister und Staatssekretäre. Das ECCHR und die PIL schickten ein 250-seitiges Dokument nach Den Haag, das der SZ und dem NDR vorliegt. Es trägt den Titel "Die Verantwortung von Vertretern des Vereinigten Königreichs für Kriegsverbrechen - darunter systematische Misshandlungen von Gefangenen im Irak in den Jahren 2003 bis 2008".

 "Dennoch herrscht bis heute eine faktische Straflosigkeit von systematischer Folter und Misshandlungen, die während des Irak-Kriegs begangen wurden," sagt der PIL-Anwalt Phil Shiner.

Es sei Aufgabe der Ankläger am Internationalen Strafgerichtshof, endlich die notwendigen Ermittlungen aufzunehmen. "Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ist die letzte Möglichkeit, für die Opfer von Folter und Gefangenenmisshandlung Gerechtigkeit zu erlangen", sagt ECCHR-Generalsekretär Wolfgang Kaleck. Das britische Verteidigungsministerium bestätigte am Freitagabend auf eine gemeinsame Anfrage von SZ und NDR, dass es im Irak zu Misshandlungen durch britische Soldaten gekommen sei - in "wenigen Fällen". Den Vorwurf, britische Soldaten hätten systematisch gefoltert, wies ein Sprecher zurück.

Vor acht Jahren war der Strafgerichtshof schon einmal zu mehreren mutmaßlichen Missbrauchsfällen im Irak angerufen worden. Damals antwortete das Gericht, dass die Unterlagen eine "begründete Grundlage" für die Annahme böten, dass Straftaten begangen worden seien, "namentlich die absichtliche Tötung von Zivilisten und unmenschliche Behandlung".

Doch esd passiert erstmal  wieder nichts!