Drucken

Margot Honecker gratuliert in Chile der neuen Präsidentin Michelle Bachelet

 

Michelle Bachelet wird zum zweiten Mal Präsidentin Chiles. Die sozialistische Kandidatin gewann die Stichwahl deutlich vor der konservativen Bewerberin Evelyn Matthei. Nun will die 62-Jährige Reformen angehen .

In der DDR Zeiten hatten während der Zeit der faschistischen Diktatur von General Pinochet nach dem Sturz des demokratisch gewählten Sozialisten Allende durch CIA und chilenischen Faschisten  viele Antifaschisten in der DDR politisches Exil erhalten. 

Das ist Michelle BacheletMichelle Bachelet hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Chile klar gewonnen. Bei der Abstimmung am Sonntag erhielt die Sozialistin knapp zwei Drittel der Stimmen. Unmittelbar nach ihrem Wahlsieg bekräftigte die 62-Jährige ihre Reformagenda, die unter anderem einen Umbau des Bildungswesens vorsieht.

 

Bachelet soll am 11. März kommenden Jahres offiziell die Nachfolge des konservativen Präsidenten Sebastián Piñera antreten. Ihre Amtszeit dauert dann bis 2018. Bachelet war bereits von 2006 bis 2010 Staatschefin.

Nach offiziellen Angaben erhielt die 62-Jährige am Sonntag 62,2 Prozent der Stimmen. Ihre konservative Rivalin Evelyn Matthei kam auf 37,8 Prozent, wie die Wahlbehörde Servel nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen mitteilte. Matthei räumte umgehend ihre Niederlage ein und beglückwünschte Bachelet. Auch Staatschef Piñera gratulierte Bachelet in einem Telefongespräch. Er vereinbarte mit ihr für Montag eine erste Besprechung, um die Amtsübergabe zu regeln.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse bekräftigte Bachelet, eine Bildungs- und eine Verfassungsreform anzustreben. "Die Bildung darf nicht profitorientiert sein, die Bildung ist keine Ware", sagte sie vor ihren Anhängern auf der Alameda, der Hauptstraße in Santiago de Chile. Zur Finanzierung der Bildungsreform kann sie auf die Unterstützung der Mitte-Links-Koalition "Neue Mehrheit" bauen. Das Bündnis hatte sich bei der ersten Wahlrunde am 17. November die Mehrheit im Parlament gesichert.

Wahlbeteiligung nur bei 42 Prozent

Bachelet sprach sich zugleich für eine neue Verfassung aus, "die in Demokratie geboren sei". Das gültige Grundgesetz wurde noch zu Zeiten der Militärregierung verfasst. "Jetzt ist endlich der Moment gekommen: wir haben die Bürgerkraft, die parlamentarische Mehrheit und den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmen, um die notwendigen Umwandlungen ­durchzuführen", erklärte Bachelet.

Ihre Kandidatur unterstützten die Sozialisten, Christdemokraten, Sozialdemokraten und Kommunisten. Im ersten Wahlgang hatte sie 47 Prozent der Stimmen erhalten, Matthei kam damals auf den zweiten Platz mit 25 Prozent.

Zur Stichwahl am Sonntag waren 13,6 Millionen Bürger aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag mit 42 Prozent unter den 49 Prozent der ersten Wahlrunde.