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Griechen protestieren gegen USA und Spardiktat

Am 40. Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Studentenaufstands gegen die faschistische Militärjunta in Griechenland haben Tausende in Athen gegen die Sparpolitik demonstriert.

Mehr als 16'000 Menschen versammelten sich am Sonntag vor dem Athener Parlamentsgebäude auf dem zentralen Syntagma-Platz. Sie demonstrierten gegen das rigorose Sparprogramm.

Rund 12.000 Demonstranten zogen zur Botschaft der USA, die seinerzeit die Obristenherrschaft unterstützten. Bei der Niederschlagung der Revolte in der polytechnischen Fachhochschule, die den Sturz der Militärdiktatur im Sommer 1974 einleitete, wurden mindestens 44 Menschen getötet.

 
Sie schwenkten Flaggen und Banner mit der Aufschrift «IWF, EU raus!». Viele skandierten «Nie wieder Faschismus» und forderten zugleich eine Ende der Einsparungen. Mehr als 7000 Polizeibeamte begleiteten die Proteste.
 
 

In der westlichen Hafenstadt Patras kam es zu Unruhen. Die Polizei feuerte Tränengas auf rund 200 Demonstranten, die Steine auf Parteiräume der rechtsgerichteten Partei Goldene Morgenröte warfen. Fernsehbilder zeigten explodierende Molotowcocktails.

Derzeit prüfen Vertreter der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), ob Griechenland alle Auflagen der internationalen Geldgeber für die Freigabe weiterer Milliardenhilfen erfüllt hat.