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700 schwere Gewaltverbrechen von Faschisten seit der "Wende" 1990 im Lande registriert 

Die Zahl der Opfer durch Neonazi-Gewalt in Deutschland liegt wohl deutlich höher als bislang angenommen. Bei einer Überprüfung von ungeklärten Fällen sieht das Innenministerium nun bei sehr viel mehr Taten ein rechtes Motiv.

Statt der offiziellen ca 63 Neonazi-Morde hatte der Tagesspiegel vorher schon 152 Fälle registriert, die wohl durch Neonazis verübt worden sind. 
 
 
Recherchen des Tagesspiegels und der „Zeit“ kamen bereits auf 152 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland.

In den offiziellen Polizeistatistiken werden bisher nur 63 Opfer aufgeführt. Das könnte sich nun ändern. Denn eine neue Überprüfung der 3300 ungeklärten Fällen in der Bundesrepublik im Zeitraum 1990 bis 2011 durch Landespolizeibehörden und Bundeskriminalamt kommt zu dem Zwischenergebnis, dass 746 Fälle mit 849 Opfern möglicherweise ein rechtes Tatmotiv aufweisen. In dieser Zahl verbergen sich Fälle mit Getöteten und Schwerverletzten.

Das bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums dem Tagesspiegel.

Bei der neuen Auswertung durch das Innenministerium wurde auch erstmal untersucht, ob die Opfer Migranten, Obdachlose, Homosexuelle oder Linke waren.   
 
Das ist beschämend, dass diese Untersuchungen erst heute stattfinden  und es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Bundesrepublik, die seit ihrer Gründung 1949 auf dem rechten Auge blind war. Diese Blindheit wurde seit 1990 auch aud die neuen Bundesländer  übertragen, da auch oftmals CSU Rechtspopulisten das Bundesinnenministerium leiteten.
 
Der massive Einsatz von V- Leuten  im Umfeld des  Neofaschismus hat die Blindheit eher noch verstärkt. Wie der NSU-Skandal deutlich macht, könnte sogar eine innere Verzahnungund Kumpanrei von geheimdoensten mit den Neonazis stattgefunden  haben , So behaupte nzeugemn im NSU-Prozess, dass der VS die Nazi-Terror-Zelle selber mit aufgebaut udn gesteuert habe. 
 
Die brutalen Morde der NSU-Neonazi-Gruppe aus Zwickau hatten vorher schon besonders in der türkischen Gemeinde in Deutschland, aber auch in der Türkei für Entsetzen und scharfe Kritik gesorgt
 
Ministerpräsident Erdogan hatte schon damals die deutschen Ermittler aufgerufen, bei der Aufarbeitung der rechtsextremistischen Mordserie auch die mögliche Verwicklung staatlicher Stellen unter die Lupe zu nehmen. Die Verbrechen dürften nicht einfach "als Taten von Neonazis abgetan werden", sagte Erdogan seinerzeit vor den Abgeordneten seiner Regierungspartei AKP in Ankara. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
 
Bei der Aufarbeitung des Rechts-Terrors könne sich die Bundesrepublik an der Türkei ein Beispiel nehmen, sagte der Ministerpräsident damals.
 
Seine Regierung sei gegen illegale "Organisationen innerhalb des Staates" vorgegangen. Damit spielte Erdogan auf die seit 2007 andauernden Ermittlungen gegen die mutmaßliche Verschwörergruppe Ergenekon an, die laut Staatsanwaltschaft einen Putsch gegen die Regierung plante. Rund 200 Offiziere der Armee stehen wegen des Verdachts auf Beteiligung an den Putschplänen vor Gericht.