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Telekom vernichtet bis zu 8000 Arbeitsplätze

 

Bei der Telekom - Großkundensparte T-Systems droht laut einem Zeitungsbericht ein drastischer Stellenabbau. Durch die Neuausrichtung der Konzerntochter könnten zwischen 4000 und 6000 Stellen gestrichen oder verlagert werden, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Nach Gewerkschaftsangaben könnten sogar 8000 Jobs wegfallen.

 

Dabei macht das Unternehmen Profite. 

 

Die Deutsche Telekom hatte jüngst Quartalszahlen vorgelegt. Der DAX-notierte Konzern meldet einen Umsatzanstieg um 6 Prozent auf mehr als 15,5 Milliarden Euro. Die Gewinne der Bonner sind dagegen gefallen. Auf bereinigter Basis weist die Deutsche Telekom einen EBITDA-Überschuss von knapp 4,66 Milliarden Euro für das dritte Quartal aus, das sind 2,6 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Gewinn unter dem Strich sinkt um 11,4 Prozent auf 823 Millionen Euro, ebenfalls auf bereinigter Basis. 


Dennoch sieht die Deutsche Telekom sich auf dem Weg der Besserung. „In den USA ist eine beeindruckende Trendwende gelungen, und auf unserem Heimatmarkt zeigen wir eine anhaltende Stabilität“, sagt Unternehmenschef Rene Obermann.

In den USA verzeichne man einen „Kundenansturm“, so das Unternehmen.

In Europa dagegen haben den Konzern nach eigenen Angaben unter anderem Regulierungsentscheidungen und das schwache Konjunkturumfeld belastet. Bei der Prognose für das laufende Jahr ändert der Konzern nichts. Die Deutsche Telekom erwartet auf bereinigter Basis unverändert ein EBITDA von rund 17,5 Milliarden Euro sowie einen Free Cashflow von etwa 4,5 Milliarden Euro. 

 

 

Der Konzernvorstand will dem Aufsichtsrat entsprechende Pläne auf der kommenden Sitzung am 12. Dezember vorlegen, wie die Zeitung berichtete. Die Renditen der Großkunden- und IT-Sparte seien "katastrophal niedrig", zitierte die Zeitung einen Konzerninsider. Besserung sei nicht in Sicht. Konkurrenten aus Schwellenländern wie die indische Mahindra lieferten der Telekom einen Preiskampf. Die Telekom wollte den Bericht am Montag nicht kommentieren.

 

Erstmals in der Geschichte von Post und Telekom fürchten Gewerkschafter betriebsbedingte Kündigungen und kündigten Widerstand an. "Wenn das so ist, machen wir das nicht mit", sagte der Verdi-Bundesvorstand und stellvertretende Telekom-Aufsichtsrat Lothar Schröder der Zeitung.

T-Systems gilt schon seit Jahren als Sorgenkind des Konzerns. Die Telekom-Tochter übernimmt und managt die IT-Sparte von Großkonzernen wie Shell. Künftig will sich T-Systems stärker digitalen Geschäftsfeldern zuwenden. Für T-Systems arbeiten rund 52.700 Menschen, 29.000 davon in Deutschland . 2012 machte die Telekom-Tochter rund zehn Milliarden Euro Umsatz.

Hier verspricht sich T-Systems-Chef Reinhard Clemens gleich zweistellige Gewinnmargen. Das Outsourcing-Geschäft wird als zweites Standbein beibehalten. Der Konzern will sich aber von ganzen Bereichen trennen. Auch mehrere Auslandstöchter stehen auf dem Prüfstand: So gibt es laut "Handelsblatt" Überlegungen, sich vom Spanien Geschäft zu trennen, die Tochter in Frankreich muss schrumpfen.