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Den Griechen geht es dreckig. Merkel freut sich und ist zufrieden 

 

Massive Massenarbeitslosigkeit und

explodierende Suizidrate in Griechenland 

Seit dem öffentlichen Suizid eines Rentners diskutiert Griechenland das Thema.

Die Selbstmordrate ist durch die Krise drastisch gestiegen, Hoffnungslosigkeit hat 

weite Teile der Gesellschaft erfasst.

 Seit dem Jahr 2010 ist die griechische Wirtschaft um 25 Prozent geschrumpft. Dass Griechenland ohne die drastischen Maßnahmen bankrott gegangen und die soziale Lage erheblich schlimmer wäre, ist da kein Trost. Vielen Griechen wird der Strom abgestellt. 

Mehr als 350.000 Eigentümer und Mieter von Immobilien vermögen nicht, fristgemäß den auf den Stromrechnungen angeführten Betrag zu entrichten, was zum Ergebnis hat, dass sie tagelang ohne elektrischen Strom bleiben, weil ihnen die Stromversorgung gekappt wird.

Verbindlichkeiten aus unbeglichenen Stromrechnungen tangieren 1,3 Mrd. Euro

Nachdem der konkrete Zeitraum immer länger wird, flüchten sich etliche Familien sogar zu der Notlösung der illegalen Wiederherstellung der Anbindung an das Stromnetz. Die Furcht vor den strafrechtlichen Folgen, die eine solche Handlung herbeiführt, wird zweitrangig, da die Eltern alles in ihren Möglichkeiten stehende unternehmen um die Bedürfnisse sowohl ihrer Kinder als auch ihrer selbst zu decken.

Ein Anteil in einer Größenordnung von 10%, also rund 35.000 Haushalte, suchen Hilfe bei Aktivisten und sozialen Organisationen, um den Technikern zu begegnen, die eintreffen um die Stromversorgung abzuklemmen. Parallel erwirken gerade einmal sechs von zehn Verbrauchern (ungefähr 210.000) eine baldige Wiederherstellung der Stromversorgung, während die übrigen für Wochen vergessen wie es ist, eine Lampe oder eine Herdplatte einzuschalten.

Ein Indiz für die sich in den beiden letzten Jahren gestaltende tragische Situation stellt die Tatsache dar, dass die Anzahl der Stromabschaltungen um 15% angestiegen ist: nämlich laut den Daten, auf die sich der Präsident und geschäftsführende Vorstand der DEDDIE (Tochtergesellschaft der DEI) Giorgios Kollias berief, von 300.000 im Jahr 2012 auf über 350.000 heute.

Selbst der Internationale Währungsfonds, der sonst weltweit für Ausgabenkürzungen eintritt, hat kürzlich in einem Bericht zugegeben, dass die verordnete Sparpolitik in Griechenland zu drastisch war. Dennoch kündigen die Europäische Union und die griechische Regierung weitere Einschnitte an.
2011 war das Jahr mit den meisten Selbstmorden in Griechenland, seit die Zahlen vor 50 Jahren erstmals erfasst wurden. Inoffizielle Daten deuten auf einen weiteren Anstieg in 2012 und 2013 hin.
"Wenn Menschen ihre Arbeit verlieren, verlieren sie ihre Identität", sagt Violatzis. "Sie glauben, den Ansprüchen der Gesellschaft nicht mehr genügen zu können." Laut einer europäischen Studie führt ein Prozent mehr Arbeitslosigkeit zu 0,79 Prozent mehr Selbstmorden. Steigt die Arbeitslosigkeit um drei Prozent, bringen sich 4,45 Prozent mehr Menschen um. In Griechenland steht die Arbeitslosigkeit jetzt bei fast 28 Prozent.
 
Das Problem verschärft sich, je schneller die Arbeitslosigkeit steigt. Eine Gesellschaft verliert ihr Selbstvertrauen. Durch die allgemeine Hoffnungslosigkeit verstärkt sich das Gefühl bei den einzelnen Menschen.
Die Tatsache, dass auf jede Selbsttötung 20 bis 30 versuchte Suizide kommen, lässt erahnen, wie groß die Verzweiflung im Land ist. "Die Menschen haben ambivalente Gefühle zum Suizid. Sie wollen den Schmerz töten, nicht sich selbst", sagt Violatzis, der bei der Hotline arbeitet.
Am Morgen des 4. April 2012 rückte das Problem mit einem Schlag ins öffentliche Bewusstsein. Der Syntagma Platz vor dem griechischen Parlament war wie jeden Tag voller Menschen. Unweit ist Athens geschäftigste U-Bahn Station.
 
In den vergangenen Monaten protestierten hier wiederholt Zehntausende Menschen gegen die Sparpolitik der Regierung. Kurz zuvor hatte sie die Renten um bis zu 60 Prozent gekürzt. Nicht erst seit diesem Tag sind ältere Menschen, die in den Straßen Athens in Mülleimern wühlen, ein alltäglicher Anblick.
 

Griechenlands BIP schrumpft aktuell immert noch um satte vier Prozent - . Die deutsche Kanzlerin zeigt sich zufrieden mit den Reformbemühungen. Große Hochachtung für Griechenland äussert  Merkel 

 
Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Euro-Krisenstaaten deutliche Fortschritte bescheinigt. "Wir können jetzt die ersten Erfolge sehen", sagte Merkel beim Deutschen Handelskongress am Donnerstag in Berlin. Für die Reformbemühungen der griechischen Regierung etwa habe sie "sehr große Hochachtung". Niemand hätte gedacht, dass das Land in diesem Jahr einen Primärüberschuss erwirtschafte, sagte Merkel einen Tag vor einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. "Griechenland hat Änderungen in den letzten Jahren vollzogen, die sind absolut bemerkenswert", betonte Merkel - auch wenn vieles noch nicht so sei, wie man sich das aus deutscher Sicht vorstelle.
 
Der Überschuss im griechischen Staatshaushalt wird der Regierung zufolge in diesem Jahr mehr als doppelt so hoch ausfallen wie erwartet. Der Primärhaushalt - bei dem die Zinskosten nicht berücksichtigt werden - soll mit mindestens 712 Millionen Euro im Plus liegen.
 

Außerdem teilte Griechenlands Regierung mit, dass die Wirtschaft im Jahr 2014 wieder um 0,6 Prozent wachsen soll. Positiv seien zudem die Zeichen für dieses Jahr, hieß es. Die griechische Wirtschaft werde „nur" um vier Prozent schrumpfen, zum Jahresanfang war noch ein Minus von 4,5 Prozent angenommen worden.

Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um die Freigabe einer weiteren Hilfstranche. Allerdings sehen die Geldgeber nach der aktuellen Prüfung der Reformbemühungen in Griechenland noch Klärungsbedarf in einigen Punkten. "Es wurden gute Fortschritte gemacht, aber einige Fragen bleiben noch offen", teilte die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit.

http://internetz-zeitung.eu/index.php/1153-350-000-griechen-ohne-strom

Quelle Griechenland-Blog, Welt, österreichische Medien