Deutsches Oligopolkapital erzielt massive Exportüberschüsse 

Deutsches Kapital verzeichnet in Europa einen neuen Rekord bei der Handelsbilanz: Im September übertrafen die Exporte die Importe um 20,4 Milliarden Euro. Der Erfolg wird die internationale Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung und an die deutsche Wirtschaft anheizen.

"Der bisher höchste Ausfuhrüberschuss wurde im Juni 2008 mit 19,8 Milliarden Euro erzielt", hieß es. Während die Exporte um 3,6 Prozent auf 94,7 Milliarden Euro zulegten, verringerten sich die Importe um 0,3 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro.

Die Nachfrage nach deutschen Waren zog in allen wichtigen Regionen an. Am kräftigsten legten die Exporte in die EU-Länder mit 5,4 Prozent zu, während die Ausfuhren in die Euro-Zone um 4,4 Prozent kletterten. In allen anderen Regionen gab es ein Plus von 1,2 Prozent. In den ersten neun Monaten verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 818 Milliarden Euro ins Ausland - 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 

Das ist insgesamt ein Plus von 3,6 Prozent. So stark war der Unterschied zwischen Ausfuhren und Einfuhren der deutschen Wirtschaft  noch nie.

EZB Chef Draghi spielt das verbotene Ungleichgewicht in der EU  als Problem herunter.

Es sei deshalb der falsche Ansatz, die schwächeren Volkswirtschaften der Euro-Zone durch eine Schwächung des stärksten Partners robuster zu machen. "Wir müssen sicherstellen, dass die anderen Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, damit sie so wettbewerbsfähig werden wie Deutschland", betonte Draghi.

 Das US-Finanzministerium hatte erst vor wenigen Tagen die Konzentration Deutschlands auf die Exportwirtschaft kritisiert.

Damit erweist sich der unipolare US Imperialismus neben anderen europäischen Staaten als der  Hauptkritiker des EU Imperialismus unter deutscher Dominanz.

Das ist ein Grund  für die zunehmende NSA-Spionage, die natürlich auch Wirtschaftsspionage der USA im Interesse ihrer Konkurrenzwirtschaft beinhaltet.

Auch vom US gesteuerten vom IWF gab es erst jüngst eine kräftige Rüge. Der Vize-Chef des Internationalen Währungsfonds, David Lipton, forderte angeblich eine konkrete Obergrenze für die Überschüsse der Bundesrepublik. 

Kritiker werfen Deutschland vor, mit seinen Handelsüberschüssen und einer schwachen Binnenkonjunktur insbesondere vor dem Hintergrund der der Eurokrise die Ungleichgewichte in Europa zu verstärken. Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen gelten als einer der Auslöser der weltweiten Finanzkrise.

Allerdings ist die Wirtschaft beispielsweise in Griechenland innerhalb der EU abgehängt und  nicht mehr konkurrenzfähig. Kapitalismus schafft durch Kapitalakkumulation und  durch das Konkurrenzprinzip allerdings immer Ungleichgewichte, die immer Verlierer und Gewinner der Euro-Wirtschaft schaffen.

An der Vergesellschaftung der Schlüsselindustrien und der Nationalisierung abgehängter Volkswirtschaften innerhalb der EU und an drastischen Lohnsteigerungen in den Ländern der EU-Peripherie führt wohl kein Weg vorbei und nur das wird zur Lösung des Problems beitragen. Dann stellt sich auch keine Währungsfrage in Europa!